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Erzbistum Paderborn
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© Besim Mazhiqi / Erzbistum Paderborn

Aus vielen „Mosaiksteinen“ soll ein lebendiges Bild vom Erzbistum entstehen

Einen Tag im Dekanat Büren-Delbrück mit vielen Gesprächen und Begegnungen erlebte Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz zusammen mit seinen Generalvikaren Thomas Dornseifer und Dr. Michael Bredeck

Mit einem Besuch im Dekanat Büren-Delbrück setzte Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz am Dienstag seine Reise durch die Dekanate des Erzbistums Paderborn fort. Nachdem ihn sein erster Besuch Ende April nach Waldeck und damit in die hessische Diaspora geführt hatte, lernte er nun die stark katholisch geprägte Region Ostwestfalens kennen.

Auf seiner Reise durch die Dekanate wolle er zusammen mit seinen Generalvikaren Thomas Dornseifer und Dr. Michael Bredeck viele bunte Mosaiksteine sammeln, die nach und nach ein großes Bild des Erzbistums ergeben, sagte der Erzbischof den Menschen, denen er an diesem Tag begegnete. Und diese lieferten ihm viele „Steine“ für das Gesamtbild: in Form von intensiven Gesprächen, herzlichen Begegnungen und der Vorstellung besonderer Orte im Dekanat.

Auftakt im Mutterhaus der Franziskanerinnen

Erste Eindrücke sammelte Erzbischof Dr. Bentz bereits am frühen Morgen im Mutterhaus der Franziskanerinnen von Salzkotten. Nach einem Gottesdienst in der Mutterhauskirche lernte er die Kongregation der Franziskanerinnen und das Geistliche Zentrum Franziskus kennen, einen offenen Ort für alle, die nach dem Glauben fragen, Orientierung suchen oder Menschen begegnen wollen.

Im Mutterhaus fand auch die Begegnung mit dem Dekanatsteam statt. Zu den vielen Mosaiksteinchen, die Erzbischof Dr. Bentz hier für sein Gesamtbild mitnehmen konnte, zählte die Arbeit der Caritas im Dekanat, die etwa Kleider- und Speisekammern sowie eine Börse für Schulmaterial umfasst. Claudia Kruse, Caritas-Koordinatorin für Büren, berichtete, dass vor allem Flüchtlinge diese Angebote nutzen. Felix Leifeld, Dekanatsreferent für Jugend und Familie, stellte erlebnisorientierte Angebote wie Bergfreizeiten mit spirituellen Inhalten oder Vater-Kind-Tage im Wald vor. Mit Blick auf die vier Pastoralen Räume im Dekanat machte das Team deutlich, dass nicht mehr überall alle Angebote aufrechterhalten werden können. Gleichzeitig sei die Identifikation der Menschen mit ihrem Ort und der eigenen Gemeinde sehr groß: „Die Menschen wollen bei sich vor Ort Leben generieren. Deshalb engagieren sie sich.“

Stationen in Boke und Salzkotten

Von der Situation vor Ort konnte sich Erzbischof Dr. Bentz selbst ein Bild machen, denn sein Weg führte ihn anschließend durch alle vier Pastoralen Räume des Dekanates. Erste Station war der Pastorale Raum Delbrück-Hövelhof und dort die Pfarrkirche St. Landolinus Boke, der älteste Kirchort des Dekanates. Im Pfarrheim stellten die Mitglieder des Pastoralteams sich und ihre Themen vor und boten dem Erzbischof damit viele weitere Mosaiksteine für sein großes Bild des Erzbistums. Schnell stand auch hier das Spannungsfeld zwischen der großen Ortsverbundenheit der Menschen einerseits und der Notwendigkeit von Zentralisierungen und Schwerpunktsetzungen andererseits im Mittelpunkt des Gesprächs. Positiv bewertete Erzbischof Bentz, dass es in den Pastoralen Räumen bereits viele inhaltliche statt lokaler Zuständigkeiten gäbe. Den damit verbundenen Veränderungsprozess bezeichnete er als beeindruckend und spannend“. Letztlich gehe es um die Frage, wie es gelingen könne, so viel wie möglich vor Ort zu leben und so viel wie nötig über den eigenen Ort hinaus zu gestalten.

Auch im Pastoralen Raum Salzkotten ging es im Gespräch mit dem Pastoralteam um die lokale Verbundenheit der Menschen bei gleichzeitiger Notwendigkeit von Zentralisierungen. Treffpunkt war das Pfarrheim der Pfarrei St. Johannes Enthauptung in Salzkotten, und im Beisein der drei Pfarrsekretärinnen Renate Cramer, Marielies Bergmeier und Janine Veuhoff sowie des Verwaltungsleiters Andreas Droll erkundigte sich Erzbischof Dr. Bentz nach der Situation im Pfarrbüro. Sie schilderten, dass es in einigen Gemeinden des Pastoralen Raumes noch Kontaktbüros gebe, die stundenweise geöffnet seien. Der Trend gehe aber dahin, dass das gemeinsame Büro in Salzkotten immer mehr zur zentralen Anlaufstelle werde, wo alle Anliegen bearbeitet werden können. Eine Zentralisierung mache auch deshalb Sinn, weil die immer komplexer werdenden Verwaltungsaufgaben dort gut bearbeitet werden könnten.

Durch den Pastoralen Raum Büren

Die beiden verbleibenden Pastoralen Räume Büren und Wünnenberg-Lichtenau lernte Erzbischof Dr. Bentz anschließend auf vier Rädern kennen: Die beiden Pastoralteams hatten einen Bus zur Verfügung gestellt, mit dem sie ihn zu besonderen Orten in den Räumen begleiteten: viele weitere Mosaiksteine also für sein großes Bild vom Erzbistum Paderborn.

Los ging es im Pastoralen Raum Büren, wo die Licht-Blick-Kirche St. Jodokus in Wewelsburg die erste Station war. Die Kirche, in der die Besucherinnen und Besucher per Touchscreen selbst Licht- und Klanginstallationen einschalten können, erfreut sich großer Beliebtheit und wurde bereits von 120.000 Menschen besucht, wie Pfarrer Ralf Scheele erläuterte. Dort wurde Erzbischof Dr. Bentz von zahlreichen Menschen und dem Glockengeläut der Kirche freudig begrüßt.

Der weitere Weg führte den Erzbischof zur Pfarrkirche St. Nikolaus Büren. Dort gab Dekanatskirchenmusiker Stephan Wenzel eine musikalische Kostprobe an der Orgel, die aus der Werkstatt des bekannten Lippstädter Orgelbauers Johann Patroklus Möller stammt. Das kleine Dorf Hegensdorf war die letzte Station der Reise durch den Pastoralen Raum Büren. Hier wird seit über 750 Jahren ein heiliges Kreuz verehrt, das Erzbischof Bentz in der Pfarrkirche St. Vitus präsentiert wurde. Alle, die sich an der Kirche versammelt hatten, hatten die Möglichkeit, das Kreuz zu verehren.

Über Bad Wünnenberg und Kleinenberg zurück nach Salzkotten

Die Tour durch den Pastoralen Raum Wünnenberg-Lichtenau begann in Bad Wünnenberg in der Pfarrkirche St. Antonius von Padua und führte weiter zur Wallfahrtskirche Kleinenberg und damit zum Gnadenbild „Maria – Helferin vom Berge“, zu dem seit über 600 Jahren Menschen pilgern. Pfarrer Stefan Stratmann, der für die Wallfahrtsseelsorge in Kleinenberg zuständig ist, gab einen Überblick über die Geschichte der Wallfahrt und die Gottesdienste, die anlässlich der Wallfahrt gefeiert werden. Während der Busfahrt durch den großen Pastoralen Raum erhielt Erzbischof Dr. Bentz viele weitere Informationen über die größeren und kleineren Orte und das kirchliche Leben dort.

Die Fahrt endete am Mutterhaus der Franziskanerinnen in Salzkotten, wo der lange Tag mit einer Vesper und einem anschließenden Fest der Begegnung ausklang. Zu beidem waren auch ehrenamtlich Engagierte aus Pfarrgemeinderäten und Kirchenvorständen eingeladen, die auch zahlreich kamen.

Lebendige Steine

In seiner Predigt in der Vesper griff Erzbischof Dr. Bentz das Bild der vielen Mosaiksteine auf, die er an diesem Tag gesammelt habe. Wichtig sei, dass es sich um lebendige Steine handele, sagte er mit Blick auf die Lesung 1 Petr 2, 4-5. „Wir sind als Kirche dazu da, dem Leben zu dienen“, so der Erzbischof. „Und einer meiner Grundfragen, mit der ich unterwegs bin und die mich schon lange beschäftigt, ist die Frage: Wo spielt heute das Leben? Dort muss in Zukunft Kirche sein!“ Und er fuhr mit Blick auf die aktuelle Krise der Kirche fort: „Das Schlimmste, was wir in dieser Situation tun könnten, wäre tatsächlich wie Steine zu werden. Versteinert und verhärtet in lähmende Resignation zu verfallen und nur herumzunörgeln.“ Er erhoffe sich stattdessen eine Kirche, die kein Selbstzweck sei und um sich selbst kreise, sondern die ein Werkzeug sei, das Brücken zwischen Gott und Menschen baue. „Wir als Kirche – eine Brücke aus lebendigen Steinen zwischen Gott und Mensch.“

Pfarrer Bernd Haase, Dechant des Dekanates Büren-Delbrück, blickte zufrieden auf den Tag zurück: „Das war ein sehr facettenreicher Tag für uns. Es war gut, den Erzbischof kennenzulernen, mit seiner Wachheit, seiner großen Aufmerksamkeit uns Hauptberuflichen gegenüber, seinen zielgerichteten Fragen, mit denen er gut getroffen hat, was bei uns gerade obenauf liegt, und seiner großen Fähigkeit, auf Menschen zuzugehen.“

Auch Daniela Reineke, Gemeindereferentin im Pastoralen Raum Büren, blickt froh auf den Tag: „Ich hoffe, dass der Erzbischof von seinem Besuch mitnimmt, dass es hier bei uns viel Geschichte gibt, aber auch den großen Wunsch, die Zukunft gut zu gestalten und nicht in der Geschichte stehen zu bleiben. Wir haben hier viele kleine Gemeinden und fragen uns: Wie können wir in die Zukunft gehen? Was kann bleiben? Was sind die Prioritäten? Da erlebe ich im Moment sehr viel Aufbruchstimmung“.

Ein Beitrag von:
Redaktion

Dr. Claudia Nieser

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