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Erzbistum Paderborn
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Abtei Königsmünster© Andreas Weller

Antrittsbesuch in Königsmünster: Erzbischof Bentz feiert Benediktsfest mit Mönchen und Gästen

Höre … und neige das Ohr deines Herzens: Zuhören als „radikale Wertschätzung des Menschen“

Am 21. März 547 starb der heilige Benedikt von Nursia auf dem Monte Cassino. In den benediktinischen Klöstern wird der Todestag des Ordensvaters und damit sein Geburtstag zum ewigen Leben traditionell als „Hochfest des Heimgangs des heiligen Benedikt“ gefeiert. Fällt der 21. März in die Fastenzeit, ist dies für die benediktinischen Gemeinschaften eine willkommene Unterbrechung des vorösterlichen Fastens. In der Abtei Königsmünster wurde das Benediktsfest in diesem Jahr aber noch eine Spur feierlicher als üblich begangen: Höhepunkt des Tages war der Festgottesdienst in der Abteikirche, zu dem der neue Erzbischof von Paderborn, Dr. Udo Markus Bentz, angereist war und auf diese Weise der Abtei wenige Tage nach seiner Amtseinführung seinen Antrittsbesuch abstattete.

In seiner persönlich gehaltenen Predigt ging Erzbischof Bentz auf den ersten Satz der Benediktsregel ein, der „wie eine Überschrift gelten kann für den, der Gott sucht: Höre, mein Sohn, auf die Weisung des Meisters, neige das Ohr deines Herzens!“ „Wie viel Respekt für mein Gegenüber ist in diesem Wort enthalten – das heißt: mit sensibler Aufmerksamkeit sich respektvoll dem anderen zuzuwenden.“ Das Hören falle uns nicht immer leicht – „ich höre und höre dennoch nicht“, führte Erzbischof Bentz aus und nahm sich selbst nicht davon aus: „Man selbst ist mit den Gedanken ganz woanders und erschrickt, wenn man plötzlich hört: Du hörst mir ja gar nicht zu!“ Auch im gesellschaftlichen Diskurs und in der Kirche herrsche oft eher die Grundhaltung vor, „möglichst zugespitzt meine eigene Position zu Gehör zu bringen, damit ich überhaupt gehört werde.“

Hören als radikale Wertschätzung des Menschen

Richtiges Hören bedeute aber, „meine Aufmerksamkeit von mir selbst weg auf den anderen hin zu lenken. Es ist eine radikale Wertschätzung des Menschen, mit dem ich jetzt gerade zu tun habe. Ihm das erste Wort zu überlassen, zeigt, dass ich ihn achte und respektiere.“ Ein guter Zuhörer sei außerdem fähig, „auch das Unausgesprochene mitzuhören“, das, was „zwischen den Zeilen“ gesagt wird. Dazu gehöre die Fähigkeit zur Stille. Dem heiligen Benedikt gehe es darum, dieses aufmerksame Hören zu einer Grundhaltung des gemeinsamen Lebens zu machen: „Die jungen Mönche sollen auf die Stimme der Älteren hören, die Älteren auf die Stimme der Jüngeren, gemeinsam auf die Stimme des Herrn – nur so gelingt das gemeinschaftliche Leben. Nur so werden eine Gemeinschaft und der Einzelne in ihr zu Gottsuchern.“

Zum Ende seiner Predigt, für die er spontanen Applaus aus der Gemeinde bekam, betonte Bentz seine eigene Bereitschaft zum Hören: „Das gilt aber in gleicher Weise für unser Erzbistum und für mich persönlich auf dem gemeinsamen Weg, der nun begonnen hat: Höre … und neige das Ohr deines Herzens! Das soll auch meine geistliche Haltung, mit der ich mich mit Ihnen auf den Weg machen möchte und um die ich immer wieder im Gebet bitten möchte.“

Abendfeier im AbteiForum

Nach der Eucharistiefeier ging das Fest bei einem gemeinsamen Abendessen im AbteiForum weiter, bei der die Gäste und die Mönche der Abtei die Gelegenheit nutzten, mit dem Erzbischof ins Gespräch zu kommen. Bemerkenswert war, dass er sich dabei ganz wörtlich selbst auf den Weg machte und gemeinsam mit Abt Cosmas von Tisch zu Tisch ging und so mit vielen der anwesenden Gäste und Mönche ins Gespräch kam. Dabei drückte die Gemeinschaft von Königsmünster dem neuen Erzbischof ihren Dank für sein Kommen aus und wünschte ihm Gottes Segen für seine Aufgabe.

Langjähriger Vorsitzender des Freundeskreises verabschiedet

Dem Gottesdienst und der Abendveranstaltung vorangegangen war die Jahreshauptversammlung des Freundeskreises Königsmünster e. V., der den Mönchen mit Rat und Tat, im Gebet und nicht zuletzt mit materiellen Dingen zur Seite steht. Auf der Versammlung gab Uli Hess, seit 2005 Erster Vorsitzender dieses Kreises, sein Amt ab. Abt Cosmas bedankte sich bei Uli Hess für das über viele Jahre geleistete ehrenamtliche Engagement. Neu in den Vorstand des Freundeskreises gewählt wurden Dr. Marie-Luise Baumann aus Schmallenberg und Henryk Megier aus Olsberg. Beide sind dem Kloster seit langem verbunden. Sie folgen Petra Hanses und Peter Schulte nach, die aus persönlichen Gründen ihre Vorstandstätigkeit nicht mehr fortsetzen können. Die oder der neue Vorsitzende wird satzungsgemäß vom neuen Vorstand gewählt.

Weiterhin erstatteten die Mönche der Abtei auf der Jahreshauptversammlung Bericht zum Stand der vom Förderverein finanzierten Projekte. Dazu zählen Renovierungen und Neuanschaffungen im liturgischen Bereich, die Modernisierung der OASE, in der die Jugendarbeit der Abtei stattfindet, und die Arbeit der Missionsbenediktiner in Partnerklöstern in Afrika, Asien und auf Kuba.

Ein Beitrag von:
© Jürgen Hinterleithner
freier Autor

Hans Pöllmann

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