Am 21. März 547 starb der heilige Benedikt von Nursia auf dem Monte Cassino. In den benediktinischen Klöstern wird der Todestag des Ordensvaters und damit sein Geburtstag zum ewigen Leben traditionell als „Hochfest des Heimgangs des heiligen Benedikt“ gefeiert. Fällt der 21. März in die Fastenzeit, ist dies für die benediktinischen Gemeinschaften eine willkommene Unterbrechung des vorösterlichen Fastens. In der Abtei Königsmünster wurde das Benediktsfest in diesem Jahr aber noch eine Spur feierlicher als üblich begangen: Höhepunkt des Tages war der Festgottesdienst in der Abteikirche, zu dem der neue Erzbischof von Paderborn, Dr. Udo Markus Bentz, angereist war und auf diese Weise der Abtei wenige Tage nach seiner Amtseinführung seinen Antrittsbesuch abstattete.
In seiner persönlich gehaltenen Predigt ging Erzbischof Bentz auf den ersten Satz der Benediktsregel ein, der „wie eine Überschrift gelten kann für den, der Gott sucht: Höre, mein Sohn, auf die Weisung des Meisters, neige das Ohr deines Herzens!“ „Wie viel Respekt für mein Gegenüber ist in diesem Wort enthalten – das heißt: mit sensibler Aufmerksamkeit sich respektvoll dem anderen zuzuwenden.“ Das Hören falle uns nicht immer leicht – „ich höre und höre dennoch nicht“, führte Erzbischof Bentz aus und nahm sich selbst nicht davon aus: „Man selbst ist mit den Gedanken ganz woanders und erschrickt, wenn man plötzlich hört: Du hörst mir ja gar nicht zu!“ Auch im gesellschaftlichen Diskurs und in der Kirche herrsche oft eher die Grundhaltung vor, „möglichst zugespitzt meine eigene Position zu Gehör zu bringen, damit ich überhaupt gehört werde.“