Begründet wurde die Wallfahrt in Verne im Jahr 1171 im Zusammenhang mit der Wallfahrt des Ritters Wilhard von Vernede ins Heilige Land. Dieses Gründungsjahr macht Verne zum wohl ältesten lebendigen Marienfallfahrtsort Deutschlands. „Unsere Marienwallfahrt ist Ausdruck der Volksfrömmigkeit und wurde daher vom Bistum und Erzbistum Paderborn sehr gefördert, von den Anfängen bis in die Gegenwart“, erklärt Pfarrer Pastor Werner Beule, Wallfahrtsseelsorger im Pastoralverbund Salzkotten, dem auch Wallfahrtskirche St. Bartholomäus in Verne angehört.
Getragen von ehrenamtlichem Engagement
Das Zentrum der Wallfahrt bildet das Gnadenbild „Unserer Lieben Frau von Verne, der Trösterin der Betrübten“, eine um das Jahr 1220 aus Eichenholz geschnitzte Figur. In gewöhnlichen Jahren sind die Maiprozessionen das wichtigste Element des Wallfahrtsgeschehens. Jeden Maisonntag ziehen die Menschen nach einer festlichen Maiandacht in der Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Bartholomäus gemeinsam in einer großen Prozession zur Brünneken-Kapelle und von dort nach der Predigt wieder zurück zur Kirche. Das Tragegestell schultern dabei zwei Muttergottesträger der St. Marien Schützenbruderschaft, wobei sich in Absprache mit den Trägern auch Pilgerinnen und Pilger etappenweise die Last auferlegen dürfen.
„Unsere Wallfahrt ist lebendig und wird buchstäblich vom ehrenamtlichen Engagement getragen“, freut sich Pastor Werner Beule. Gemeint sind damit nicht nur die Muttergottesträger, sondern auch die vielen anderen Helferinnen und Helfer, die sich um ihre Wallfahrt kümmern und beispielsweise die Pilgernden im Pfarrheim und bei schönem Wetter im Pfarrgarten mit Kaffee und Kuchen bewirten.