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Erzbistum Paderborn
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Ministranten sind Apostel

Die Sonderaudienz bei Papst Franziskus war für viele der Ministranten der Höhepunkt der Wallfahrt nach Rom

Papst Franziskus im Papa-Mobil
Mit dem Papamobil drehte Papst Franziskus mehrere Runden über den Petersplatz.Dirk Lankowski
Deutschland hat am Dienstag mit bis zu 39,5 Grad den heißesten Tag des Jahres geknackt. Auch in Rom zeigt die Wetter-App um 11 Uhr bereits 35 Grad an – im Schatten. Trotzdem füllt sich bereits ab mittags der Platz um die Kolonnaden des Petersplatzes. Um 18 Uhr tritt hier ein „Superstar“ auf: Papst Franziskus.

Auch viele Gruppen aus dem Erzbistum Paderborn machen sich bereits früh auf den Weg, um möglichst gute Plätze – nah beim Heiligen Vater – zu ergattern. Dass der offizielle Einlass erst um 15 Uhr startet und sie bis dahin in der prallen Hitze warten müssen, spielt keine Rolle. „Ich freue mich einfach, hier zu sein und den Papst später live zu sehen“, sagt Markus Steden aus Medebach-Dreislar. Die Wartezeit vertreiben sich die Gruppen vor den Toren des Vatikans damit, andere Ministrierende kennenzulernen. Fleißig tauschen sie Pins und Pilgertücher. Einige stimmen Lieder an, viele Fächern sich gegenseitig Luft zu. „Ich wusste nicht, dass man so schwitzen kann“, sagt eine junge Frau und erntet zustimmendes Schnauben und Gelächter ihrer Freunde.

Projekt-Chor
13 Ministranten aus dem Erzbistum Paderborn sangen im Projektchor für die Papstaudienz mit.Dirk Lankowski
15 Uhr. Einlass und Sicherheitskontrollen wie am Flughafen. Die wartende Masse setzt sich in Bewegung. Kaum auf dem Petersplatz angekommen, rennen viele los. Möglichst weit vorn wollen sie sitzen, möglichst nah bei ihrem Papst. Die Messdienergruppe aus der Dortmunder Pfarrei St. Ewaldi lässt es derweil ruhiger angehen. Ihre Taktik: Möglichst lang im spärlich gesäten Schatten stehen bleiben und dann den perfekten Zeitpunkt abpassen, doch noch Plätze im vorderen Block einzunehmen. Sie haben Erfolg.

15.30 Uhr. Das Vorprogramm startet. Der Peace Seaker-Chor singt mit der wachsenden Menschenmasse. Schließlich sollen alle Lieder später sitzen, wenn Papst Franziskus dabei ist. Auch knapp 20 junge Menschen aus verschiedenen Gemeinden des Erzbistums wurden ausgewählt, vor den rund 60.000 Besuchern der Sonderaudienz zu singen.

Ministranten aus dem Dekanat Herford-Minden
Die Ministranten aus dem Dekanat Herford-Minden durften nach einem Losentscheid in nächster Nähe zum Papst sitzen.Dirk Lankowski
Zwischen den Liedern heizt das Moderatoren-Team den Papstpilgern mit Laola-Wellen ein, stellt Verantwortliche vor und lädt die Bischöfe ein, das Logo der Ministrantenwallfahrt als Graffiti zu sprayen „Die Stimmung hier unten war echt gut“, sagt Lukas Winterkamp aus Dortmund. Besonders cool sei gewesen, einige der eigenen Freunde auf den großen Leinwänden im Chor singen zu sehen.

 Kurz vor sechs Uhr. Jeden Moment ist es so weit. 60.000 Menschen auf dem Petersplatz bilden Sprechchöre, klatschen und rufen „Papst Franziskus“. Plötzlich ist der Moment da. Ein kurzes Raunen geht durch die Menge, dann: tobender Applaus, als Papst Franziskus mit dem Papa-Mobil vorfährt. Der 81-Jährige nimmt sich Zeit – viel Zeit – durch die Menge zu fahren. Wer am Rand der Felder sitzt oder steht, kommt ihm besonders nah. Kameras und Handys werden gezückt, der Applaus ebbt nicht ab. Papst Franziskus ist der Mann der jungen Menschen. Er scheint die Fahrt durch die Masse der Ministranten sichtlich zu genießen und fährt gar eine Extrarunde, bevor er auf der Tribüne Platz nimmt.

Papst Franziskus
Papst Franziskus appellierte an die Ministranten: „Ihr könnt heute als junge Menschen Apostel sein, die andere zu Jesus führen!“Dirk Lankowski
Für 30 Ministrantinnen und Ministranten aus dem Dekanat Herford-Minden wird es jetzt noch aufregender. Sie wurden ausgelost, um links von ihm auf der Tribüne zu sitzen. Nur wenige Stuhlreihen trennen sie vom Heiligen Vater. „Die Plätze sind der Hammer“, findet Lennart Wettingfeld aus Bad Oeynhausen. Nie hätte der 19-Jährige gedacht, dem Papst mal so nahe zu kommen: „Bei der Wallfahrt vor zwei Jahren stand ich in der Menge. Das war auch aufregend, aber das Papa-Mobil war immer so weit weg“, erinnert er sich. „Den Papst aus nächster Nähe zu sehen, ist ganz schön cool“, findet auch Mitministrantin Isi-Linda Weckmann: „Das ist ein richtiges Privileg.“

Papst Franziskus
Ein sichtlich gut gelaunter Papst Franziskus empfing 60.000 Ministranten auf dem Petersplatz zu einer Sonderaudienz.Dirk Lankowski
Zwei Stunden lang nimmt sich Papst Franziskus nach seiner Ankunft Zeit für die Ministrantinnen und Ministranten aus insgesamt 19 verschiedenen Ländern der Welt. Allein rund 50.000 kommen aus Deutschland, weitere unter anderem aus Kroatien, Italien, Frankreich, Ungarn und den USA. Das gemeinsame Gebet und Gesang verbindet sie alle. Drei Messdienerinnen übergeben ihm im Namen aller Geschenke, darunter das Pilgerarmband und -tuch, mit den Worten: „Wir wissen, wie viel Sie für den Frieden tun – das ist sicher nicht immer einfach.“

Ministranten auf dem Petersplatz
Ausgelassene Stimmung prägte die Sonderaudienz auf dem Petersplatz.Dirk Lankowski
Im Dialog mit weiteren Ministranten, beantwortet der Papst ihre Fragen auf verschiedenen Sprachen. Eine seiner Botschaften an diesem Tag lautet: „Wir kommen aus vielen Ländern doch sind vereint im Glauben an Jesus Christus.“ Er appelliert für das Beten und eine lebendige Jesusbeziehung sowie dafür, Gottes unendliche Liebe anzunehmen und in die Welt zu tragen. „Ihr könnt heute als junge Menschen Apostel sein, die andere zu Jesus führen“, ruft er den Ministranten zu. Und am Ende seiner Ansprache fragt der Papst zurück: „Sind meine Antworten für euch ermutigend?“ Dafür erntet er stürmischen Jubel und Applaus.

Um kurz nach 20 Uhr fährst Papst Franziskus im Papa-Mobil vom Petersplatz – nicht, ohne vorher den Chormitgliedern mit einem persönlichen Händedruck zu danken und der Menschenmasse erneut zu winken. Es scheint an diesem Abend, als inspiriere nicht nur der Heilige Vater die Ministranten, sondern als schenkten auch sie ihm Kraft. „Den Papst zu sehen ist für mich etwas ganz Besonderes“, sagt Simone Kornalewski, Ehrenamtliche in der diözesanen Arbeitsgemeinschaft Ministrantenpastoral. Als wichtigster Mann unserer Kirche vereine er uns alle. Er begeistere mit seiner Strahlkraft und authentischen Menschlichkeit.

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