Tätige Unterstützung ist gefragt. Im Erzbistum Paderborn gibt es 14 katholische Schwangerschaftsberatungsstellen. 25 Beraterinnen unterstützen hier Frauen, Paare und Familien bei den vielfältigen Problemen, Konflikten und Krisen, die durch eine Schwangerschaft entstehen oder sich verstärken können. Dabei geht es um Existenzängste, um bezahlbaren Wohnraum, um die Sorgen um das ungeborene Kind im Rahmen der pränatalen Diagnostik. Das Angebot reicht von der psychosozialen Beratung über die Vermittlung von Hilfen bis zur finanziellen Unterstützung. Rund 6.024 Frauen, Paare und Familien haben 2024 die katholische Schwangerschaftsberatung aufgesucht. In 19.752 Beratungsgesprächen wurden Fragen zur Existenzsicherung geklärt, Beziehungsstrukturen beleuchtet und über Möglichkeiten der Kinderbetreuung informiert. „Was die katholische Schwangerschaftsberatung ausmacht, ist der ganzheitliche Ansatz bis zur praktischen Hilfe“, sagt Anke Baule, Referentin beim Caritasverband für das Erzbistum Paderborn, die die katholischen Schwangerschaftsberatungsstellen koordiniert. So treten die Beraterinnen selbst in Kontakt mit Vermietenden und Arbeitgebenden, sprechen mit den Sachbearbeitenden von Jobcentern und helfen beim Ausfüllen von Anträgen von Unterstützungsleistungen des Staates, beispielsweise Wohngeld und Elterngeld. „Viele kommen in dem unübersichtlichen Dickicht von Leistungsträgern nicht zurecht, da ist tätige Unterstützung gefragt“, weiß Baule. „Erschwerend kommt dazu, dass sich die Bearbeitungsdauer über Monate hinauszieht, teilweise müssen Klientinnen sechs Monate auf einen Bescheid warten.“
Die staatliche Unterstützung reicht oft nicht aus, um die finanziellen Mehrbelastungen durch Schwangerschaft und Geburt aufzufangen. Die katholischen Beratungsstellen im Erzbistum Paderborn haben 2024 knapp 2 Mio. Euro aus Mitteln der Bundesstiftung „Mutter und Kind – Schutz des ungeborenen Lebens“ vergeben, um werdende Mütter bei der Erstausstattung für Bettchen, Kinderwagen und Babykleidung zu unterstützen. Mit weiteren 31.000 Euro wurden Mittel aus kommunalen Fonds und von der Aktion Lichtblicke eingesetzt. Über den Diözesanen Hilfsfonds des Erzbistums Paderborn wurden zusätzlich 60.000 Euro und 20.000 Euro Spendenmittel für Einzelfallhilfen zur Verfügung gestellt. Die katholischen Schwangerschaftsberatungsstellen werden zu 80 Prozent der Personalkosten und einer Sachkostenpauschale von der öffentlichen Hand refinanziert. Den Rest der Finanzierung stellt das Erzbistum aus Kirchensteuermitteln sicher.