– Lioba Thonemann, Leiterin der Kita St. Kilian
Eingeschränkter Regelbetrieb seit Anfang Juni: Drei Erzieherinnen aus den katholischen Kitas im Erzbistum erzählen, wie das klappt
In der Kita St. Kilian in Paderborn gibt es nun jeden Morgen das Lied „Happy Birthday“ zu hören – und das mehrfach. Das Erzieherinnen-Team um Leiterin Lioba Thonemann hat mit den 45 Kindern eingeübt, den Text während des Händewaschens zu singen. Das ist nun täglich der erste Schritt, wenn die Kinder in die Kita kommen, sagt Thonemann. „Die Kinder machen das wirklich verantwortungsbewusst“, fügt sie hinzu und erzählt mit einem Lachen von Kindern, die die ausgehängten Anleitungen zum Händewaschen teils haargenau studieren und alle Schritte nachmachen.
Hygiene wird seit der Wiedereröffnung der Kitas noch größer geschrieben, als ohnehin zuvor schon. Vor und nach Frühstück und Mittagessen werden Tische und Stühle desinfiziert, Besucher dürfen die Kita nur mit Mundschutz betreten und Kinder aus verschiedenen Gruppen werden strikt voneinander getrennt. Doch genau das war für die Kita St. Kilian besonders schwierig, erzählt Lioba Thonemann.
Normalerweise setze man nämlich auf das Prinzip der offenen Werkstattarbeit. Ob Kreativ-, Musik, Bau-, Spiele- oder Bewegungswerkstatt: Kinder können dort spielen, wo sie wollen und mit wem sie wollen. Feste Gruppen gab es nicht – jetzt gezwungenermaßen schon. Das Vogelnest – also Räumlichkeiten, in denen die Unter-Dreijährigen miteinander in Sicherheit und in ihrer eigenen Umgebung spielen konnten – wurde sozusagen aufgelöst. „Wir mussten alles zurückbauen“, sagt Thonemann. „Für uns ist das, als wären wir eingesperrt. Am Anfang hatten die Kinder, weil sie es ganz anders gewohnt sind, wirklich Schwierigkeiten damit und haben gefragt, warum sie nicht zu den anderen Kindern rüber gehen dürfen.“