Ich bin überzeugt, dass jeder Mönch bereits vor seinem Eintritt eine Sehnsucht verspürt, die ihn ins Kloster führt. Ursprung und Ziel dieser Sehnsucht sind gewiss Gott. Er ist es, den man hier suchen möchte. Er ist es, der einen auf diesen Lebensweg lockt, der sich vom Lebensweg der meisten seiner Freunde und Bekannten unterscheidet.
Es handelt sich also um eine Sehnsucht, die in diesem Leben höchstens sehr begrenzt und flüchtig erfüllt werden kann, denn tatsächlich „bei Gott“ werden wir wohl erst nach diesem Leben sein. Dennoch erfahre ich persönlich, dass diese Suche, diese Gottesbeziehung, nicht ins Leere läuft, sondern dass das Kloster tatsächlich ein Ort ist, wo ich Gott erfahren kann – mal mehr und mal weniger, natürlich. Dem neuen Träger des Schlusslichts wünsche ich also zuallererst, dass er merken möge, dass er am richtigen Ort ist und dass er Gott – auf welche Weise auch immer – erfahren möge! Ich wünsche Ihm einen guten Start auf seiner Suche, die sein Leben lang andauern wird!
Ich wünsche ihm außerdem, dass er die Vielzahl der alltäglichen Herausforderungen gut meistert, dass er gute Kontakte innerhalb und außerhalb des Klosters zu pflegen vermag, dass ihn nicht nur das Gebet, sondern auch die Arbeit erfüllt und dass er nebenher auch nicht vergisst, er selbst zu sein.
Ebenfalls ist es ein Wunsch an ihn und an uns, dass wir auch in Zukunft oft die Freude erfahren, einen neuen Mitbruder in unsere Gemeinschaft aufnehmen zu dürfen, der dann wiederum jeweils für einige Zeit der Hüter des Schlusslichts sein darf!