Aufnahme von 50 Minderjährigen nur ein erster Schritt
Domkapitular Thomas Witt begrüßt, dass die Bundesregierung in der Woche nach Ostern 50 minderjährige Flüchtlinge aus völlig überfüllten griechischen Lagern auf den Ägäis-Inseln aufnehmen will. Nachdem sich schon Anfang März mit Deutschland mehrere EU-Staaten grundsätzlich zur Aufnahme minderjähriger unbegleiteter Flüchtlinge und anderer besonders gefährdeter Personen aus Griechenland bereit erklärt hatten, gäbe es keinen Grund, weiter abzuwarten. Die Aufnahme von 50 Minderjährigen in Deutschland kann aber nur ein erster Schritt sein. Bei etwa zehn Kinder und Jugendliche pro halbe Million Einwohner wären das für Deutschland ca. 400 Flüchtlinge, eine Zahl, die verkraftbar sei.
Darüber hinaus mahnt der Flüchtlingsbeauftragte eine familienfreundliche Praxis an. Bei allen potentiell Einreisenden handele es sich um gesundheitlich schwer angeschlagene Kinder unter 14 Jahren. Die Trennung von ihren Familien sei schmerzhaft genug. Die Politik müsse die Rahmenbedingungen dafür schaffen, dass auch ihre Eltern und Geschwister unbürokratisch nachziehen können.
Das Katholische Büro in Berlin hat gegenüber der Bundesregierung die Bereitschaft aller katholischen (Erz)Bistümer, bei der Aufnahme von Flüchtlingen aus Griechenland zu helfen, bekundet.