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Erzbistum Paderborn
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Treuer und anspruchsvoller Friedensdienst

Jubiläums-Gottesdienst „60. Gebetswache für den Frieden“ mit Weihbischof Dr. Dominicus Meier OSB

„Der Mensch plant und denkt, trotzdem führt Gott alles zum Guten und schenkt seinen Segen.“ So werden die Gläubigen empfunden haben, die sich am Samstag in der Kirche der Benediktinerinnen-Abtei in Varensell versammelt hatten, um den Jubiläums-Gottesdienst zur „60. Gebetswache für den Frieden“ zu feiern. Weihbischof Dr. Dominicus Meier OSB zelebrierte die Heilige Messe mit Vertretern der Historischen Schützenbruderschaften des Bezirksverbandes Wiedenbrück, mit Ordensfrauen und natürlich mit dem 80-jährigen Johannes Flore aus Varensell: Sie halten die Tradition der Gebetswache seit vielen Jahren lebendig, denn „Frieden geht uns alle an“. Weihbischof Dominicus überbrachte eine Grußbotschaft von Papst Franziskus und segnete im Pontifikalamt eine Kerze, die künftig in der Abteikirche an die Bedeutung des Friedens für die Welt erinnert.

Jubiläums-Gottesdienst „60. Gebetswache für den Frieden“ mit Weihbischof Dr. Dominicus Meier OSB in der Kirche der Benediktinerinnenabtei Varensell. Die Gebetswache wird getragen von den Historischen Schützenbruderschaften des Bezirksverbandes Wiedenbrück. „Ich danke Ihnen für Ihren treuen und anspruchsvollen Friedensdienst“, sagte Weihbischof Dominicus in seiner Predigt. Foto: Thomas Throenle / Erzbistum Paderborn

Die Corona-Pandemie verändert in diesem Jahr alles: Eigentlich hätte die „Gebetswache für den Frieden der Historischen Schützenbruderschaften des Bezirksverbandes Wiedenbrück“ traditionell im Bergkloster Bestwig stattfinden sollen, der Varenseller Johannes Flore hatte dafür schon alles auf den Weg gebracht. Eigentlich hätten zahlreiche Menschen den Jubiläumsgottesdienst mit Weihbischof Hubert Berenbrinker aus Paderborn mitgefeiert, auch das hatte der 80-Jährige schon abgestimmt. Doch die notwendigen Schutzmaßnahmen veränderten den Ort des traditionsreichen Gebetstreffens. Und Weihbischof Dr. Dominicus Meier OSB reiste anstelle von Weihbischof Berenbrinker an, der Mitte September aus gesundheitlichen Gründen durch Papst Franziskus von seinem aktiven Amt als Weihbischof entpflichtet worden war. Zahlreiche Grußbotschaften – vom Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker, von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Landrat Sven-Georg Adenauer, Diözesan- und Bezirksbrudermeister Mario Kleinemeier, Generaloberin Schwester Maria Thoma Dikow SMMP von den Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel – wurden mit Freude von den Teilnehmenden im Anschluss an den Gottesdienst bei einer Begegnung wahrgenommen.

Suche Frieden und jage ihm nach

„Jeder Krieg ist mehr als eine Torheit: Er ist eine Katastrophe für alle Beteiligte“, bekräftigte Weihbischof Dr. Dominicus Meier OSB in seiner Predigt und erinnerte an den Anfang des Deutsch-Französischen Krieges vor 150 Jahren und das Ende des Zweiten Weltkrieges vor 75 Jahren. Im Hinblick auf die 60. Gebetswache der Schützen des Bezirksverbandes Wiedenbrück betonte Weihbischof Dominicus, es sei wertvoll, dass seit 1961 Schützenbrüder unter dem Leitwort „Beten für den Frieden“ Jahr für Jahr zusammenkommen, um der Friedenssehnsucht einen Raum und eine deutliche Stimme zu geben: „Aus einem Impuls wurde ein Herzensanliegen, eine lebendige Tradition, für die wir heute nur danken können.”

Ausgehend vom biblischen Psalmwort „Suche Frieden und jage ihm nach“ (Ps 34,15) stellte Weihbischof Dr. Dominicus Meier OSB heraus, dass es Aufgabe jedes Christen sei, selbst zum Botschafter des Friedens zu werden. Im Hinblick auf diese Aufgabe sei jede der bisher 60 Gebetswachen eine Erinnerung und gleiche einem Weckruf an die Menschen, den Frieden zu suchen und ihm nachzujagen. Der Weihbischof aus Paderborn würdigte die von den Schützen getragenen Gebetswachen zudem als ein „Hoffnungszeichen an die Welt“.

Friedensstiftende Mission

„Ich danke Ihnen, liebe Schützenbrüder, für Ihren treuen und anspruchsvollen Friedensdienst“, sagte Weihbischof Dominicus zum Abschluss seiner Predigt. „Ich danke Ihnen für Ihr Gottvertrauen und stellvertretendes Sprechen mit Gott für den Frieden der Welt. Ich danke Ihnen, dass Sie über 60 Jahre diese friedensstiftende Mission gepflegt, gelebt und gestaltet haben.“

Apostolischer Segen

Weihbischof Dr. Dominicus Meier OSB hatte eine eigene Botschaft von Papst Franziskus mitgebracht, die er am Ende des Gottesdienstes vortrug: „Seine Heiligkeit Papst Franziskus erteilt in freudiger Anteilnahme mit Dank gegen Gott, den Geber alles Guten, den Gebetsbrüdern der Schützen des Bezirksverbandes Wiedenbrück zur 60. Gebetswache im Bergkloster Bestwig vom 23. bis 25. Oktober 2020 von Herzen den Apostolischen Segen und erbittet ihnen und allen, die an der Gebetswache teilnehmen, die Fülle der göttlichen Gnaden und auch für die Zukunft Gesundheit, den Frieden des Herzens und die Freude des Glaubens.“ – Der Apostolische Nuntius in Deutschland, Erzbischof Nikola Eterovic, hatte im Mai 2020 die Grußbotschaft von Papst Franziskus unterschrieben, als die Planungen noch anders waren.

Grußbotschaft von Erzbischof Hans-Josef Becker

„Um Frieden in der Welt muss immer neu gerungen werden, in der Wahl unserer Worte, im alltäglichen Miteinander und in der großen Politik, nicht zuletzt auch in der Kirche“, betonte Erzbischof Becker in seiner Grußbotschaft zum Jubiläum. Er dankte den Betern der Gebetswache für ihren treuen Dienst und erklärte, dass „das stille und doch so wirksame Sprechen vor und mit Gott in den Anliegen der Zeit“ zu den großen Kostbarkeiten der Kirche gehöre. „Darauf vertrauen wir, dass Gott unsere Gebete erhört und dass sein großer Friede am Ende Hass und Krieg überwindet. Beten wir gemeinsam für den Frieden in uns in unseren Familien, um Frieden in der Schöpfung und mit allen Menschen auf der Erde“, lud der Paderborner Erzbischof ein. „Bleiben Sie im Frieden und in der Freude unseres Herrn!“

Gebetswache für den Frieden

Seit 1961 wird im Erzbistum Paderborn jedes Jahr eine „Gebetswache“ durchgeführt, weshalb im Jahr 2020 das Jubiläum „60. Gebetswache für den Frieden“ begangen werden kann. Hintergrund der Gebetswache ist die Reise des damaligen Bundeskanzlers Konrad Adenauer vom 8. bis 14. September 1955 nach Moskau, um unter anderem die Freilassung von Kriegsgefangenen zu erwirken, so dass diese aus Russland in die Heimat zurückkehren können. Bundeskanzler Adenauer sagte damals vor der Abreise: „Ich gehe nach Moskau mit dem festen Vorsatz, alles zu tun, was in meinen Kräften steht, um den Frieden zu nutzen, um die Einheit unseres Vaterlandes wiederherzustellen und um zu erreichen, dass unsere Kriegsgefangenen zurückkommen.“

Mit den Worten „Sie können mich unterstützen, es hilft nur noch Beten“ hatte sich Bundeskanzler Konrad Adenauer an die deutsche Bevölkerung gewandt und so um das Gebet für einen erfolgreichen Abschluss der Friedensmission geworben. Daraufhin fand im Erzbistum Freiburg eine Gebetswache statt, um den Politiker und praktizierenden Katholiken in dieser schwierigen Mission zu begleiten und durch das Gebet zu stärken und zu unterstützen. Aus dieser ersten Gebetswache entwickelte sich die Tradition einer „Gebetswache für den Frieden“. 1961 schloss sich das Erzbistum Paderborn an, unterstützt durch das damalige Referat Männerseelsorge im Erzbischöflichen Generalvikariat: Schützen der Historischen Schützenbruderschaften des Bezirksverbandes Wiedenbrück halten seitdem diese Tradition im Erzbistum Paderborn lebendig.

Zunächst fuhren die Schützen des Bezirksverbandes Wiedenbrück jährlich im November ins Franziskushaus, dem Exerzitienhaus der Franzikaner, nach Werl, um dort ihre Gebetswache für den Frieden abzuhalten. Seit das Franziskushaus im Jahr 2000 aufgegeben wurde, fahren sie jährlich ins Bergkloster Bestwig, um dort fortwährend, Tag und Nacht, in ihrer Gebetswache für den Frieden zu beten.

In der Festschrift zur fünfzigsten Gebetswache im Jahr 2010 ist zu lesen: „Konrad Adenauer hat ein Vermächtnis hinterlassen, das die Schützen des Bezirksverbandes Wiedenbrück im Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften bis heute einlösen. In jedem Jahr halten an einem Wochenende im November circa 15 Männer rund um die Uhr im Bergkloster Bestwig eine Gebetswache für den Frieden in der Welt und zum Dank für die Freilassung jener Kriegsgefangenen, die im Herbst 1955 als Spätheimkehrer in Friedland eintrafen. Das Gebet der Schützen gilt allen Menschen, die kriegsbedingt Unrecht, Not und Heimatlosigkeit erfahren.“

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