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Seit 50 Jahren Franziskanerin

Schwester M. Angela ist sicher: „Gott sorgt sich um uns.“

Schwester M. Angela ist sicher: „Gott sorgt sich um uns.“

Sechs Schwestern der Franziskanerinnen Salzkotten feiern am Samstag, 26. Juni, ihr Ordensjubiläum. Unter ihnen ist auch Schwester M. Angela Benoit, seit 2017 Provinzoberin, die ihr 50-jähriges Jubiläum feiert. Ein Anlass, zurück, aber vor allem nach vorne zu schauen.

Umbrüche und Aufbrüche

„Als ich 1971 eintrat, gehörten unserer Gemeinschaft in Deutschland rund 1000 Schwestern an, heute sind es 73 und 7 Schwestern in Rumänien“, sagt Schwester M. Angela. Immer habe es Umbrüche und Aufbrüche gegeben, Verluste und zugleich Neuanfänge bis zum heutigen Tag, das habe sie stets sehr ermutigt und auf ihrem Weg bestätigt. In Deutschland, Holland und den USA würden es weniger Schwestern, in Indonesien aber mehr und in Malawi beginne man von Salzkotten aus gerade damit, auch malawischen Frauen den Eintritt zu ermöglichen, da es immer wieder Anfragen dazu gab.

Wie kann man Kirche und Glaube heute leben?

Doch auch in Salzkotten sieht sie gerade viele positive Entwicklungen in dem bereits 2017 begonnenen Aufbau eines Neuen Geistlichen Zentrums, das im und am Mutterhaus der Franziskanerinnen zunehmend wächst. „Wir wollen nicht mehr nur für die Menschen etwas tun, sondern mit ihnen auf dem Weg sein“, erklärt Schwester M. Angela. Im Mittelpunkt stehe dabei die Frage: „Wie kann man Kirche und Glaube heute leben?“

Für die Orden und die Kirche insgesamt sei die heutige Zeit eine Umbruchsituation. Zur Zeit ihres Ordenseintritts, wenige Jahre nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil, war dies ähnlich. Es gab eine Aufbruchstimmung, aber auch Unsicherheit und ein Abwarten. Für Schwester M. Angela bedeutete dies, dass nur wenige Schwestern mit ihr zeitgleich eintraten. Fünf Jahre zuvor waren es mehr und fünf Jahre danach auch wieder.

Die „goldrichtige Spiritualität“

Schwester M. Angela hatte schon früh den Wunsch, Ordensschwester zu werden. Ordensfrauen erlebte sie bei der Krankenpflege ihrer Mutter, die früh verstarb. Zusammen mit ihren acht Geschwistern wuchs Schwester M. Angela in der Eifel auf. Sie verließ das Gymnasium nach der Mittleren Reife, um eine Ausbildung als Krankenschwester zu beginnen. Im Krankenhaus in Mechernich traf sie dabei zum ersten Mal eine Schwester der Franziskanerinnen Salzkotten. „Da habe ich angefangen, mich für diese Gemeinschaft und ihre Gründerin Mutter M. Clara Pfänder zu interessieren“, erinnert sie sich. Im Lebenswerk der Ordensgründerin, vor allem in ihrem starken, ungebrochenen Glauben trotz Dunkelheit, fand sie Parallelen zum gelebten Glauben in ihrer Familie: „Es ist der Glaube an den liebenden Gott und die Gewissheit, Gott sorgt sich um uns.“ In der Gemeinschaft, in die sie mit 20 Jahren eintrat, kam das Franziskanische hinzu, die Verbindung von Kontemplation und tätiger Nächstenliebe. Beides, erklärt Schwester M. Angela, bilde eine Einheit. Das empfinde sie als ein ganz besonderes Geschenk der Führung Gottes an sie persönlich, denn dies habe sie nicht bewusst gewählt, sei aber für sie die „goldrichtige Spiritualität“.

Nach mehreren Stationen in der Krankenpflege und einer Fortbildung zur Pflegedienstleitung stellte sich schon sehr bald eine neue Herausforderung. „Wir hatten 1980 zusammen mit den Franziskanern und den Franziskanerinnen von Olpe in Werl begonnen, eine christliche Jugendarbeit aufzubauen und das entwickelte sich sehr gut“, erinnert sie sich. Schließlich stellte sie die Gemeinschaft vor die Frage, ganz in die pastorale Arbeit zu wechseln. Der Orden stellte sie frei, obwohl diese Entscheidung zugleich bedeutete, einem Laien im ordenseigenen Krankenhaus die Leitungsaufgabe anzuvertrauen. „Für diese mutige und damals zukunftsweisende Entscheidung, die sich später noch des Öfteren wiederholte, bin ich bis heute sehr dankbar“, sagt Schwester M. Angela.

Missionarinnen und Missionare auf Zeit (MaZ)

2002 gab es bei den Franziskanerinnen Salzkotten die ersten Missionarinnen und Missionare auf Zeit (MaZ), junge Menschen, die für ein Jahr in den Missionsprojekten der Schwestern und ihrer Partner, etwa in Malawi, Indonesien oder Rumänien, mitleben und mitarbeiten. Schwester M. Angela baute das MaZ-Projekt auf und begleitete es viele Jahre. Heute kümmert sich Schwester M. Alexa Furmaniak gemeinsam mit zwei angestellten Mitarbeiterinnen und einem Freundeskreis aus Ehrenamtlichen um die Vorbereitung und Begleitung der jungen Freiwilligen sowie um die Projektförderung.

Das MaZ-Projekt sei auch ein Aufbruch gewesen, so wie später die Öffnung des Altenheims St. Clara für Bewohnerinnen und Bewohner von außerhalb des Klosters und aktuell das Modellprojekt dort zur Förderung einer guten Gemeinschaft. Es gebe viele solcher Aufbrüche, sagt Schwester M. Angela. Die Gemeinschaft der Koinonia zähle dazu, aber aktuell auch die Zusammenarbeit mit Schulen, mit dem Hospizverein, mit verschiedenen Personen, die im Kloster Angebote für die Menschen machen und aktuell der Weg zu einem Neuen Geistlichen Zentrum, das alle einlädt. „Natürlich muss man auch entscheiden, was man lässt, aber ich sehe keinen Grund zur Resignation, vielmehr zur Freude“, meint Schwester M. Angela.

Die Ordensjubiläen

In der Woche vor der Feier der Ordensjubiläen wird sie sich zusammen mit den anderen Jubilarinnen in Exerzitien begeben, die Pater Marian Reke OSB, Benediktiner der Abtei Königsmünster in Meschede, leitet. Er feiert dann auch mit den Schwestern den Gottesdienst am Tag der Ordensjubiläen (Samstag, 26. Juni).

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