Mitleid und Liebe als „Herzmitte“
Auch in seiner neuen Enzyklika „Fratelli tutti“ fordere Papst Franziskus eine neue „Spiritualität der Geschwisterlichkeit“, die das Mitleid und die Liebe zur „Herzmitte“ des Handelns mache: „Nicht umsonst wählt der Papst das Gleichnis vom barmherzigen Samariter als Schlüssel für seine Botschaft: Jeden Tag, jeden Atemzug unseres Daseins fragen wir uns: Bin ich für den Anderen da oder nur Passant, bin ich für Gott da oder will ich einsam bei mir selber bleiben?“, brachte Erzbischof Becker die Kernaussage des Heiligen Vaters auf den Punkt, die gerade in Zeiten der Corona-Pandemie aktuell sei.
Eine Liebe, die Freund und Feind einschließt
Es gehe bei einer solchen Haltung der Liebe um mehr als Fairness oder Sympathie, es gehe um eine neue „Weltordnung“: Gemeint sei eine „maßlose Liebe“, die von Gott komme und deshalb Freund wie Feind einschließe, erläuterte Erzbischof Becker weiter. Maßstab sei laut Papst Franziskus, das Beste für den Nächsten zu wollen: „Das meint das Beste für die Fremden, die Flüchtlinge, die Alten, die Ausgegrenzten, die Opfer von Krieg und Terror. Wir sollen Brücken bauen, von Mensch zu Mensch, von Land zu Land, von Religion zu Religion, von uns zur Natur“, fasste Erzbischof Hans-Josef Becker zum Abschluss seiner Predigt zusammen.
Erhebung der Reliquien
Im Pontifikalamt wurden die Reliquien des heiligen Liborius erhoben und im vergoldeten Silberschrein aus der Krypta in den Hochchor des Paderborner Domes überführt. Das Jahr über ruhen sie in einer Ebenholztruhe im Altar der Krypta. Als der Schrein durch die Paderborner Bischofskirche getragen wurde, erklang der traditionelle Libori-Tuschs – ebenso wie am Nachmittag, als die Reliquien im Anschluss an die Andacht der Liboribruderschaft wieder in feierlicher Prozession in die Krypta zurückgeführt wurden.