Zeichen der Geschwisterlichkeit
Auch Stationen des jüdischen und christlichen Lebens werden auf den Plakaten gegenübergestellt, beispielsweise die jüdische Bar-/Bat-Mizwa beziehungsweise die christliche Firmung oder Konfirmation. „Es ist eine starke Geste, dass die Kampagne zum Festjahr ‚1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland‘ darauf aufmerksam macht, wie sehr das Christentum im Judentum wurzelt“, ist Msgr. Dr. Menke-Peitzmeyer überzeugt. „Gleichzeitig blickt die Kampagne mit großem Respekt auf das, was uns unterscheidet. Das ist ein entschiedenes Zeichen der Geschwisterlichkeit.“ In diesem Zusammenhang verweist der Regens auf die neue Kirche des Priesterseminars, die durch ihre Gestaltungselemente an einen Synagogenraum erinnert – auch das ein Zeichen jüdisch-christlicher Verbundenheit.
Am 27. Januar ist der Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus, an dem im Hohen Dom zu Paderborn ein ökumenischer Gottesdienst gefeiert wird, der auch im Live-Stream zu sehen ist. Von jüdischer Seite werde manchmal kritisiert, dass jüdisches Leben oft nur im Zusammenhang des Holocaust oder Antisemitismus in den Blick genommen werde, macht Benedikt Körner deutlich, der im Erzbischöflichen Generalvikariat Paderborn für interreligiösen Dialog zuständig ist. „Mit der Kampagne möchten wir die Vielfalt des jüdischen Alltags jenseits von Schoa und Verfolgung darstellen“, so Körner.