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Erzbistum Paderborn
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Monat der Weltmission

Hilfswerke begleiten gesellschaftliche Veränderung

Zum Start des "Monats der Weltmission" am Sonntag in Paderborn spricht Weihbischof Matthias König über die Weltkirche.

Das Leitwort zum Monat der Weltmission 2019 lautet „Wir sind Gesandte an Christi statt“ (2 Kor 5,20). Es greift einen Impuls von Papst Franziskus auf, der den Oktober als außerordentlichen Monat der Weltmission » unter das Thema „Getauft und gesandt“ gestellt hat.

Im Mittelpunkt der Aktion der missio-Werke steht der Nordosten Indiens. Dort ist das Zusammenleben der Menschen von ethnischer und religiöser Vielfalt geprägt, aber auch von Ausgrenzung und Rechtlosigkeit, Armut und Unfrieden. Die christliche Minderheit engagiert sich in dieser Region vor allem in Schulen, Sozialstationen und Krankenhäusern. Ihre Werke der Nächstenliebe werden ganz im Sinne von Papst Franziskus von einer missionarischen Spiritualität getragen. Priester, Ordensleute und Laien begleiten die Menschen in der Überzeugung, dass die Werte des Evangeliums zu Frieden und zum Heil aller beitragen.

“Wir sind Gesandte an Christi statt”

Die Deutsche Bischofskonferenz ruft dazu auf, dass die Christen am Sonntag der Weltmission ein Zeichen der Verbundenheit und Solidarität mit den Menschen im Nordosten Indiens und in anderen armen Ortskirchen weltweit setzt.

Zwischen dem 9. und 16. Oktober finden im Erzbistum Paderborn zahlreiche Aktionen zum „Monat der Weltmission“ statt. Viele Veranstaltungen zum Monat der Weltmission finden in diesem Jahr im Dekanat Rietberg-Wiedenbrück statt. Schwerpunkte sind Besuche an Schulen und Begegnungen mit Verbänden sowie Gottesdienste und Veranstaltungen in den Pastoralen Räumen. Nähere Informationen bei Dekanatsreferent Matthias Stumpe (stumpe@rietberg-wiedenbrueck.de) oder missio-Diözesanstelle (Tel. 05251/125-1623).

Die zentrale Eröffnung des Monats der Weltmission im Erzbistum Paderborn findet am Sonntag, 13. Oktober 2019, um 11.45 Uhr mit einem Gottesdienst im Hohen Dom zu Paderborn statt. Hauptzelebrant ist Weihbischof Matthias König.

Menschen stehen Spendenaktionen oft skeptisch gegenüber und stellen sich Fragen: Erreicht mein Geld wirklich die Menschen oder die Regionen, die von einer Katastrophe betroffen sind, und die ich unterstützen will? Kann mein Beitrag überhaupt etwas bewirken? Ist das Hilfswerk vertrauenswürdig? Weihbischof Matthias König, missio-Diözesandirektor im Erzbistum Paderborn, gibt im Gespräch mit Redakteur Ronald Pfaff dazu Antworten.

Redaktion

Sehr geehrter Weihbischof König, der Monat der Weltmission mit dem Leitwort “Wir sind Gesandte an Christi statt” greift einen Impuls von Papst Franziskus auf, der den Oktober gleichzeitig als außerordentlichen Monat der Weltmission unter das Thema “Getauft und gesandt” gestellt hat. Was verbinden Sie mit Weltmission und dem ausgesuchten Leitwort?

Weihbischof Matthias König

Im Zeitalter der Meinungsfreiheit ist es schwer zu vermitteln, dass wir Christen glauben dürfen, dass Jesus Christus, Gottes Sohn, die letztgültige Botschaft (Offenbarung) Gottes an die Menschen ist. Diese Frohe Botschaft gilt allen Menschen – so heißt es am Ende des Matthäusevangeliums ausdrücklich: “Geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern.” (Mt 28,19f.) Für uns Christen heißt das sehr konkret: Wir dürfen diese gute Nachricht nicht für uns behalten. Wir schulden sie der Welt. Darum bleibt Mission, die Sendung zu “allen Völkern” eine Wesensaufgabe der Jünger und Jüngerinnen Jesu. Das machen beide Leitworte deutlich, das zum Monat der Weltmission “Wir sind Gesandte an Christi statt” und das zum außerordentlichen Monat der Weltmission, den Papst Franziskus für diesen Oktober ausgerufen hat: “Getauft und gesandt”. Wer von seinem Glauben an Jesus Christus überzeugt ist, weil er spürt, dass dieser Glaube ihm oder ihr Halt und Orientierung für das Leben schenkt, weil er die Welt zum Guten verändern kann – den drängt es, das zu bezeugen, es an andere Menschen weiterzugeben, die genau dies noch nicht für sich entdeckt haben. Wäre das allen Christen klar – wie anders würde heute unsere Welt aussehen.

Redaktion

Als Bischofsvikar für die Weltmission haben Sie auch viele Kontinente bereisen dürfen. Welche Eindrücke bringen Sie aus den letzten Jahren mit?

Weihbischof König

In vielen Ländern des Wohlstandes vergessen die Menschen Gott mehr und mehr. Sie brauchen ihn nicht, weil sie auch ohne ihn – fast – alles haben und bekommen. Gerade Europa ist in Gefahr, gottlos zu werden. Das kann man sich auf anderen Kontinenten gar nicht vorstellen. Gott – oder die Götter – gehören untrennbar zum Leben dazu. In Indonesien muss darum jeder Bürger eine von sechs Religionen als seine angeben, die dann auch in den Papieren steht. “Gottlos” oder “Atheistisch” geht dort nicht. Gerade das Christentum wird an vielen Stellen als eine Religion erlebt, die Freiheit schenkt. In Gebieten, in denen Terror und Krieg den Alltag der Menschen bestimmen, wächst das Interesse an der Botschaft Christi und wächst auch die Zahl – teilweise heimlicher – Bekehrungen zu Christus.

Redaktion

Kirchliche Hilfswerke bringen sich mit unterschiedlichen Leistungen in den Regionen, die von Armut und Not betroffen sind. Welchen Stellenwert haben die Hilfswerke bei der Bevölkerung vor Ort? Was könnte verbessert werden?

Weihbischof König

Die kirchlichen Hilfswerke arbeiten direkt vor Ort mit ihren Partnern zusammen und haben ein enges Netz der Hilfen aufgebaut. Oft schulen sie die Einheimischen, die dann nach einem Anschub mit Spendengeldern die Arbeit mit ihren Landsleuten fortsetzen. So wird ein Teufelskreis aus Armut und Unwissenheit durchbrochen. Menschen schöpfen Hoffnung, weil sie merken, dass sie sehr wohl etwas gegen ihre oft verzweifelte Lebenssituation tun können. Manchmal wächst aus kleinen, von den Hilfswerken begleiteten Anfängen etwas, das eine ganze Gesellschaft verändert.

Redaktion

Im Mittelpunkt der diesjährigen missio-Aktion steht der Nordosten Indiens. Können Sie aus der Region berichten?

Weihbischof König

Ich habe immer mal wieder Besuch von dort. Die Missionare und Bischöfe berichten, dass gerade der Nordosten Indiens ein äußerst fruchtbarer Boden für das Evangelium ist. Es gibt viele Interessierte und eine große Zahl von Bekehrungen und Taufen. Ein Bischof erzählte: “Ich habe einen Distrikt in meinem Bistum, der in einigen Jahren ganz und gar christlich sein wird.” Oft erreicht die Botschaft Jesu die Menschen über die Kinder und Jugendlichen, die auf kirchliche Schulen gehen. Die sind dort sehr begehrt, weil die staatlichen Systeme fast völlig versagen. Die jungen Menschen machen ihre Eltern neugierig – und so werden ganze Familien getauft.

Redaktion

Am 27. Oktober ist der Weltmissionstag. Der Ertrag der Kollekten ist für das Päpstliche Missionswerk missio bestimmt. Warum ist eine Spende sinnvoll?

Weihbischof König

Die Spender können sicher sein, dass ihr Geld am Ziel ankommt, dass genau geprüft und begleitet wird, ob es zweckgebunden verwendet wird. Zudem wird regelmäßig erhoben, ob die begonnenen Maßnahmen und Projekte auch weiterentwickelt werden. Ein großes Ziel kirchlicher Entwicklungsarbeit ist die “Hilfe zur Selbsthilfe”. Das soll Abhängigkeiten von ausländischen Spenden verhindern. missio arbeitet dort mit jahrzehntelanger Erfahrung und ist überall auf der Welt hochangesehen. Hier in Deutschland wird regelmäßig von auswärtigen Prüfern erhoben, dass alles mit rechten Dingen zugeht. Zudem gehört missio zu den Organisiationen, die regelmäßig das Spendensiegel erneuert bekommen.

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