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Erzbistum Paderborn
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“Für alle eine Bereicherung”

Gaby Kniesburges leitet Projekt "Ehrenamtliche in der Klinikseelsorge im Erzbistum Paderborn".

Gaby Kniesburges leitet Projekt “Ehrenamtliche in der Klinikseelsorge im Erzbistum Paderborn”

Frauen und Männer, die an Menschen interessiert sind; ihnen gerade dann ein offenes Ohr schenken können, wenn sich diese in der besonderen Situation befinden einen Krankenhausaufenthalt annehmen zu müssen. Frauen und Männer, die andere Menschen in ihrem Leid begleiten können und vor allem Zeit schenken wollen.  Frauen und Männer zwischen 30 und 70 Jahren, die diese Talente besitzen, aber sich oft nicht trauen, diese auch einzusetzen, sollten sich angesprochen fühlen, wenn „Ehrenamtliche in der Klinikseelsorge“ gesucht werden.

Unterschied zum engagiert aufgestellten Besuchsdienst

„Dieses Amt unterscheidet sich nochmal vom unterschiedlich, aber sehr engagiert aufgestellten Besuchsdienst in den Krankenhäusern“, erläutert Gabriele Kniesburges, die seit 2018 das Projekt „Ehrenamtliche in der Klinikseelsorge“ im Erzbistum Paderborn leitet. Das seelsorgerische Gespräch steht im Vordergrund, und eine einjährige Ausbildung in verschiedenen Modulen geht der bischöflichen Beauftragung durch Erzbischof Hans-Josef Becker voraus.

Seit 2005 ist Gabriele Kniesburges Gemeindereferentin und fand darüber den Zugang zur Klinikseelsorge. Nunmehr fünfeinhalb Jahren ist sie hauptamtliche Klinikseelsorgerin, arbeitet seit vier Jahren mit einer „halben Stelle“ im St. Marien Hospital in Marsberg und war zuvor im Westfalen-Klinikum Dortmund tätig. „‘Ehrenamtliche in der Klinikseelsorge‘ ist ein sehr wertvolles Projekt“, ist die Marsbergerin sehr froh, dass sie sich nun ganz darauf konzentrieren kann: je eine halbe Stelle für die Projektleitung und die Klinikseelsorge.

Mittlerweile begleitet Gabriele Kniesburges den zweiten Lehrgang für das Ehrenamt, an dem zwei Frauen und ein Mann teilnehmen. „Allerdings hat uns auch hier Corona ausgebremst“, muss sie nun die Termine neu koordinieren und im Blick haben, dass bereits im August der dritte Ausbildungskurs beginnen soll. Die Wochenendseminare – 4 Module zu je 3 Tagen – finden in den Bildungshäusern des Erzbistums wie Elkeringhausen, Immaculata oder alsbald wieder im Liborianum statt.

Nach der Interessensbekundung stehen zuerst aber ein Kennenlerngespräch sowie ein Einführungstag an. Die Teilnehmenden müssen der deutschen Sprache mächtig sein, der katholischen Kirche angehören sowie Empathiefähigkeit besitzen. Im Laufe der Ausbildung darf die Praxis nicht fehlen. So müssen die Teilnehmenden in einer Klinik ihrer Wahl bei einem Krankenhausseelsorger hospitieren.

Zum Abschluss ein eigenes Konzept schreiben

Zum Abschluss gibt es keine Prüfung im eigentlichen Sinne, sondern die Frauen und Männer sind aufgefordert, ein Abschlusskonzept für ihren zukünftigen Dienst zu schreiben. Eine gute Vorbereitung für den Einsatz, findet Kniesburges, bei der nochmal klar werde, welche Themen die Absolventen berühren und welches Handwerkszeug für den Alltag benötigt werde. Alle hauptamtlichen Klinikseelsorger im Erzbistum begleiten die Ehrenamtlichen weiter als Mentoren, Koordinatoren und stehen für Reflektionsgespräche zur Verfügung.

Alle drei Jahre findet mit der Projektleiterin dann ein Vergewisserungsgespräch statt. „Die Frauen und Männer, die sich für dieses Ehrenamt zur Verfügung stellen, dürfen auch sich selbst nicht verlieren. Sie müssen Leid aushalten können und ihre eigenen Grenzen kennen“, achte Gabriele Kniesburges auch auf das Wohl der „Ehrenamtler“.

“Ich war krank und ihr habt mich besucht”

(Mt 25,31-46)

Ehrenamt ist kein Ersatz, sondern eine Erweiterung des Angebots

„Nur an Kliniken, wo es hauptamtliche Seelsorger gibt, werden auch ehrenamtliche eingesetzt. Dieses Ehrenamt ist am Krankenhaus kein Ersatz, sondern eine Erweiterung des Angebots und nur mit einem hauptamtlichen Klinikseelsorger möglich“, erläutert Gabriele Kniesburges.

2018 haben acht Frauen und ein Mann die Ausbildung für „Ehrenamtliche in der Klinikseelsorge“ absolviert. Geografisch lagen da – leider – die Schwerpunkte noch nicht auf das ganze Erzbistum verteilt: Bielefeld (gleich 4), Bad Arolsen (3) und Rheda-Wiedenbrück und Detmold. Dabei seien die Menschen, die mitmachen, so unterschiedlich, weiß die Projektleiterin: Jung und Alt, pensioniert oder berufstätig, von der Krankenschwester bis zum ehemaligen Schulleiter, Engagierte aus der Gemeindearbeit oder auch Menschen, die überhaupt nach einer neuen erfüllenden Tätigkeit suchen. „Ich bin da selbst schon beeindruckt, wer die Mühe und Zeit für Ausbildung und Dienst auf sich nimmt!“

Nach den ersten beiden Jahren kann Gaby Kniesburges ein positives Fazit ziehen. „Für alle eine Bereicherung“, fasst sie die Rückläufe aus den Krankenhäusern, von Patienten und von beiden Seelsorge-Gruppen zusammen. Die Patienten hätten Vertrauen gewonnen und seien über das zusätzliche Angebot dankbar. Für die Mentoren sei es eine Entlastung und auch die Erfahrungen der Ehrenamtler bereichern die hauptamtlichen Kräfte. Zum Schluss spiegeln jedoch auch die „Ehrenamtlichen in der Klinikseelsorge“ große Dankbarkeit für ihre Tätigkeit, die sich oft zwischen großer Tiefe und oberflächlichen Gesprächen bewegt.

Persönlich bleibt Gabriele Kniesburges noch der Wunsch, schnellstmöglich wieder zu den Patienten zurückzukommen. Die Corona-Krise habe die Klinikseelsorge schon massiv beeinflusst. Ehrenamtliche hätten sogar gar keinen Zugang bekommen. In dieser Pandemie-Phase seien aber die Gespräche mit Mitarbeitenden der Klinik mehr geworden.

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