Zu Beginn des neuen Jahres ermuntert Generalvikar Alfons Hardt die Gläubigen im Erzbistum Paderborn dazu, sich „in Leben und Handeln stärker an Jesus Christus zu orientieren und das Evangelium als Ratgeber und Kraftquelle zu nutzen“. Er plädiere aus „tiefer Überzeugung“ dafür, „dass wir Christen uns den Ursprung und die Mitte des Glaubens immer wieder neu vor Augen führen sollten. Daraus schöpfen wir Rat und Kraft für uns und andere“, sagt Generalvikar Hardt am Donnerstag in Paderborn.
Anlass ist der abgesagte Neujahrsempfang von Erzbischof Hans-Josef Becker für den Klerus des Dekanats Paderborn, der wegen der Corona-Einschränkungen in diesem Jahr nicht wie üblich stattfinden kann. Traditionell hält sonst der Generalvikar im Bischofshaus die Neujahrsansprache und gibt abschließend statistische Angaben zum Pastoralen Personal im Erzbistum Paderborn bekannt.
Viel habe sich im vergangenen Jahr ereignet, was sich nur schwer begreifen lasse und sich auch auf das neue Jahr auswirken werde. Insbesondere durch die Corona-Pandemie sei vielen Menschen in allen Teilen der Gesellschaft Ungeahntes begegnet. Das sei bis heute vielfach nicht nur belastend, sondern auch massiv existenzbedrohend und in Teilen sogar vernichtend gewesen, betont Generalvikar Hardt.
„Natürlich hat es nicht alle gleich schwer getroffen“, so der Generalvikar des Paderborner Erzbischofs. Doch auch wenn es für viele hoffentlich auch positive Erfahrungen gegeben haben dürfte, könne nicht übersehen werden, wie viele sich doch niedergeschlagen, ängstlich oder gar hoffnungslos fühlten. „In allen Generationen wurde nicht selten aus Selbstbewusstsein und Selbstsicherheit blanke Verunsicherung“, stellt Generalvikar Hardt fest.
Vielleicht sei es gerade jetzt ein gegebener Zeitpunkt, um „zu verdeutlichen, was uns als Christinnen und Christen ausmacht und warum wir gebraucht werden“, erklärt Generalvikar Hardt. Christinnen und Christen hätten einen Auftrag. Den gelte es in dieser Welt umzusetzen und zu erfüllen. „Davor dürfen wir uns nicht bange machen. Das Wort des lebendigen Gottes und sein menschgewordener Sohn Jesus Christus sind unsere Zuversicht und gleichzeitig unser Rüstzeug“.
Gesellschaftlich könne es ein entscheidender Beitrag sein, „sich auf den Kern des eigenen Glaubens zu besinnen und sich gegen alle Widrigkeiten für den Nächsten, für das Leben in und auf dieser Welt stark zu machen“. Mitmenschlichkeit und Nächstenliebe sei gerade jetzt gefragt. „Da haben wir als Christen was zu bieten“, ruft Generalvikar Hardt die „Stärken des gelebten Glaubens“ in Erinnerung.
Er selbst habe zwischen den Jahren noch einmal neu entdeckt, woraus Gläubige eigentlich aus dem Vollen schöpfen können: „ein entschiedenes Leben nach dem Vorbild Jesu“. Das präge auch die Grundvollzüge der Kirche als lebendige Glaubensgemeinschaft. Dazu gehörten der Dienst am Nächsten, der Gottesdienst, die Verkündigung des Evangeliums und das Leben in Gemeinschaft. Das seien Wesensmerkmale, an denen man „sowohl das Christsein als auch das Kirchesein“ erkenne.
Was das christliche Glaubensleben „in Verantwortung für sich und andere“ immer wieder erneuere und fördere, sind für Generalvikar Hardt maßgeblich die Feier der Eucharistie und das Hören auf Gottes Wort. „Wie die Emmausjünger im Lukasevangelium werden wir Jesus Christus erkennen und von ihm gestärkt werden, wenn wir uns für den Sinn der Heiligen Schrift öffnen und gemeinsam das Brot brechen. Dann wird es uns genauso gehen, dass wir mit brennendem Herzen aufbrechen und anderen an unseren Erfahrungen teilhaben lassen.“
An besonderen Ereignissen des vergangenen Jahres im Erzbistum Paderborn erinnert Generalvikar Hardt vor allem an den ersten digitalen Diözesantag, der anstelle des ins neue Jahr verlegten Diözesanen Forums stattgefunden hatte. Die Entwicklung der Kirche von Paderborn sei damit einen weiteren Schritt vorangekommen. „Auch hier ist es wichtig, dass wir nicht einfach stehenbleiben. Wir müssen uns immer wieder aufmachen.“
Außergewöhnlich sei im vergangenen Jahr außerdem das Osterfest gewesen, das wegen des vollständigen Lockdowns im Frühjahr bistumsweit ohne öffentliche Gottesdienste gefeiert wurde. Ebenso sei die Einführung strenger Schutzmaßnahmen für Gottesdienste eine Besonderheit gewesen, die zwar weitreichende Folgen mit sich brachte, insgesamt aber im ganzen Erzbistum gut gelungen sei.
Ein voller Erfolg sei zudem die Einrichtung des Fonds „Weihnachten trotz Corona“ gewesen. Damit habe das Erzbistum zum Ende des vergangenen Jahres viele Initiativen finanziell unterstützen können, die von Kirchengemeinden und kirchlichen Einrichtungen zur Advents- und Weihnachtszeit angestoßen und vielerorts im Erzbistum erfolgreich durchgeführt worden seien. Bis heute hat das Erzbistum Paderborn 444 bewilligte Anträge mit insgesamt 1.379.653,18 Euro gefördert.
Statistische Angaben zu den Priestern, Diakonen, Gemeindereferentinnen und -referenten, Gemeindeassistentinnen und -assistenten im Erzbistum Paderborn (Stand: 4. Januar 2021):
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