Stärkung der Gesellschaft
Der arbeitsfreie Sonntag sei kein überflüssiger Luxus, so die Vertreter der Kirchen, Thomas Renneke für die Katholische Stadtkirche Dortmund und Pfarrer Friedrich Stiller für den Evangelischen Kirchenkreis Dortmund. Vielmehr stärke der arbeitsfreie Sonntag unsere Gesellschaft, indem er soziale Verbindungen und Engagement über berufliche und wirtschaftliche Bezüge hinaus ermöglicht, ergänzen Benedikt van Acken, KAB, und der Verdi-Sekretär Reiner Kajewski. Außerdem stehe der Sonntag unter dem besonderen Schutz des Grundgesetzes Artikel 140.
Darum wollen sie den bundesweiten Aktionstag auch in Dortmund mit Leben füllen. Eine ursprünglich geplante Straßenaktion soll es pandemiebedingt aber nicht geben. Stattdessen gibt es eine Plakataktion unter dem Motto: „Der Sonntag muss SONNTAG bleiben.“ Ein Bild zeigt 52 Liegestühle in der Dortmunder Einkaufsstraße, dem Hellweg, darunter die Worte: „52 Wochen ohne Sonntagsöffnung.“ Das Plakat soll in Kirchengemeinden und Betrieben ausgehängt werden. Es kann per E-Mail bei der Katholischen Stadtkirche und dem Evangelischen Kirchenkreis, bei der KAB und Verdi bestellt oder auf den Websites heruntergeladen werden.
Aber die Akteure wissen auch, dass es in Zukunft weitere Sonntagsöffnungen geben wird. „Wir akzeptieren natürlich die gesetzlichen Regelungen, die bestimmte Möglichkeiten für verkaufsoffene Sonntage vorsehen“, sagen die Vertreter des Arbeitskreises. Aber sie weisen auch darauf hin, dass für diese Ausnahmen Bedingungen erfüllt sein müssen. So hätten bisher alle Obergerichte einen angemessenen Anlass für Sonntagsöffnungen gefordert – wie Traditionsmärkte oder eine örtliche Kulturveranstaltung – und ein angemessenes Verhältnis von Verkaufsfläche zur Fläche des Festes. Wegen dieser gerichtlichen Bedingungen scheiterte die Landesregierung NRW erst im letzten Jahr mit ihren Versuchen, weitere Sonntagsöffnungen ohne Anlassbezug zuzulassen. Gerade Verdi hatte immer wieder erfolgreich geklagt.