Heute gibt sie an der Orgel der Pfarrkirche St. Peter und Paul in Bad Driburg den Ton an und hat ihre Faszination für die Orgel und Kirchenmusik zum Beruf gemacht. Seit 2017 arbeitet die mittlerweile 25-Jährige als Kirchenmusikerin im Pastoralverbund Bad Driburg. Ihr guter Ruf eilt ihr voraus. Denn zum Februar 2021 verlässt sie Bad Driburg schon wieder und erhält die großartige Chance als Regionalkantorin an der Propsteikirche St. Johann für die Region Bremen.
„Einen Tag nach meinem 18. Geburtstag habe ich Russland verlassen und bin ganz gezielt zum Studium an die Musikhochschule Detmold zu Professor Martin Sander gegangen. Ich war sofort begeistert von ihm“, blickt Mona Rozdestvenskyte auf ihren mutigen Alleingang zurück. Deutschland sei ihr nicht ganz fremd gewesen. „Ich war auf dem Sprachengymnasium in Moskau mit dem Schwerpunkt Deutsch. Somit durfte ich in deutschen Gastfamilien schon ein wenig in das Land schnuppern. Mir hat es gut gefallen“, so Mona Rozdestvenskyte. Einen bleibenden Eindruck machte jedoch die Ankunft: „Vom riesigen Moskauer Bahnhof kommend, bin ich dann auf einem Bahnhof mit zwei Gleisen ausgestiegen.“
Vor dem Abitur fiel die Entscheidung
Ursprünglich sei das Orgelspiel nur ein Hobby gewesen, das sie begeistert habe. Bereits als Sechsjährige begann Mona mit dem Klavierunterricht, zwei Jahre später lernte sie an der Orgel. „Meine Eltern und Schwestern arbeiten alle im IT-Bereich, somit habe ich die Profession nicht von ihnen. Nur meine Mutter hat auch mal privat Klavier gespielt.“ Ein Jahr vor dem Abitur sei für Mona dann die Entscheidung klar geworden, aus ihrer Freizeitbeschäftigung ihren Beruf zu machen.
Die Orgel habe bei diesem Wunsch klar im Vordergrund gestanden. Erst in Detmold entschied sie sich, auch Kirchenmusik zu studieren und darin ihren Master zu machen. „Es war ein sehr gutes Studium, das vom guten Austausch mit vielen Menschen gelebt hat.“ Eher durch Zufall habe sie die Stellenanzeige von St. Peter und Paul gesehen. „Ich habe mal einen geheimen Ausflug nach Bad Driburg gemacht und mich sofort in die Orgel und die Kirche verliebt“, gesteht die 25-Jährige: „Weil diese Orgel diesen Charakter hat.“ Sie bekam die Stelle. Begann aber erst einmal mit 80-prozentiger Beschäftigung, weil sie das Studium beenden wollte.
Spannende Aufgaben in “St. Peter und Paul”
Ihre Aufgaben in Bad Driburg sind dann sehr vielseitig geworden: Die Gottesdienste musikalisch begleiten, Kirchenchor, Vokalensemble und Kinderchor leiten, zwei Orgelschüler anlernen, Koordination der Kirchenmusik in der Gemeinde sowie eine monatliche Konzertreihe. Dazu gehörten dann auch große Auftritte mit namhaften Werken für den Kirchenchor mit Orchester. Oder auch die Aufführung eines Kindermusicals mit dem Kinderchor. „Das war eine sehr gute Zusammenarbeit mit unserer Gemeindereferentin.“
Die Corona-Pandemie habe dann aber in diesem Jahr einen Strich durch viele Vorhaben gemacht und die Chormusik stark eingeschränkt. „Mit dem Chor habe ich abwechselnd in zwei Gruppen die Proben durchgeführt. Die 15 Sänger des Vokalensembles haben mit einem 4-Meter-Abstand Platz in der Kirche gefunden. Doch das Ziel aller Sängerinnen und Sänger – ein großer Auftritt – ist derzeit nicht möglich.“