Seit dem 1. Mai dürfen in NRW offiziell wieder öffentliche Messen gefeiert werden – unter strengen Abstands- und Hygienemaßnahmen. Im Paderborner Dom, in der Werler Wallfahrtsbasilika und in anderen Gemeinden wurden so bereits Heilige Messen mit Gemeinde gefeiert. Andere feiern die Heilige Messe, ohne die Kommunion auszuteilen, laden zur Wortgottesfeier ein oder senden ihre Messen weiterhin ausschließlich per Livestream in die Wohnzimmer. Andere Kirchen, andere Konzepte.
In den Kirchen genauso wie in den Wohnzimmern vor dem Livestream bleibt die Herausforderung, die Heilige Messe im neuen Rahmen wirklich mitzufeiern. Es bleiben Bedenken, ob die Kirchen durch öffentliche Heilige Messen die Verbreitung des Virus befördern könnten. Die Angst, dass gerade ältere Menschen, für die die Heilige Messe Ritual und Kraftquelle ist, sich anstecken und sterben könnten.
Wer die Entscheidungen der Bistümer und Pfarreien beobachtet, entdeckt auch Parallelen zur Politik. Da sind die Forschen und die Vorsichtigen. Die, die loslegen und die, die lieber abwarten. Potential für Konflikte. Doch momentan, sagt Monsignore Bredeck, zuständig für die Entwicklung des Erzbistums Paderborn, tue das Bistum gut daran, die Situation nicht zu vereinheitlichen. „Es gibt vor Ort keine falschen Entscheidungen, wenn sie nach bestem Wissen und Gewissen gefällt werden.“ Je reflektierter und je mehr Menschen eingebunden werden, desto besser.