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Erzbistum Paderborn
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„Zu professioneller Pflege gehört es nicht, Menschen ruhig zu stellen“

Projekt der Diözesan-Caritasverbände Paderborn und Köln stellt den Einsatz von Psychopharmaka in der stationären Altenpflege auf den Prüfstand

Medikation mit Psychopharmaka: ein brisantes Thema in der stationären Langzeitpflege. Wie umgehen mit dem Bewohner eines Altenpflegeheims, der nachts aktiv wird, oder der Bewohnerin, die immer wieder schreit? Welche Medikation seitens der Ärzte ist angebracht – kann man den Bedarf von Psychopharmaka überhaupt sicher bestimmen? „Gerade in der Corona-Pandemie gilt es, diese Fragen zum Wohl von Bewohnerinnen und Bewohnern sicher beantworten zu können“, erklärt Ulrike Hackenholt vom Caritasverband für das Erzbistum Paderborn. Als Caritas wolle man diese offenen Fragen in der Altenpflege im Rahmen eines Projekts untersuchen.

Gestartet wurde das Projekt Ende 2021 gemeinsam von den Diözesan-Caritasverbänden Köln und Paderborn. „Die hohen Anmeldezahlen der Einrichtungen, die am Projekt teilnehmen möchten, geben uns Recht: Es muss beim Thema Einsatz von Psychopharmaka unbedingt etwas getan werden“, sagt Helene Maqua, Leiterin der Abteilung Altenhilfe im Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum Köln. Insgesamt 16 Einrichtungen aus den beiden Diözesen sind dabei Teil des neuen Projekts.

Das möchte vor allem die Wirkung der ärztlich verschriebenen Psychopharmaka und deren Zusammenspiel mit anderen Medikamenten beobachten: „Zu professioneller Pflege gehört es nicht, Menschen ruhig zu stellen“, sagt Maqua. Vielmehr müssen Einrichtungen einen bedarfsgerechten Einsatz der Medikamente bei Bewohnerinnen und Bewohnern von Altenpflegeheimen gewährleisten können. „Das kann nur fachgerecht erfolgen, wenn das interne Medikamentenmanagement, aber auch die Zusammenarbeit der Einrichtungen mit Ärztinnen und Ärzten sowie Apotheken verbessert werden“, erklärt Ulrike Hackenholt, die das Projekt beim Caritasverband für das Erzbistum Paderborn leitet. Das alles lernen die angemeldeten Pflegeleitungs- und Pflegefachkräfte in verschiedenen Projekt-Workshops. „Dort werden auch die konkreten Probleme der jeweiligen Einrichtung analysiert und Lösungsmöglichkeiten erarbeitet“, sagt Henry Kieschnick, Projektleiter des Diözesan-Caritasverbandes Köln. Außerdem wird pro Einrichtung eine Pflegefachkraft zum Medikamentenbeauftragten ausgebildet und fungiert dann als Experte und Multiplikator für das Thema. Das Projekt läuft über zwei Jahre.

Bei der Projekt-Auftaktveranstaltung in Schwerte schilderte Dr. Frank Hanke vom Kölner Institut für Geriatrische Pharmazie die Gefahren eines nicht angemessenen Medikamenteneinsatzes. In seiner Grußbotschaft verwies Dr. Markus Wenning von der Ärztekammer Westfalen-Lippe auf das Zusammenspiel der verschiedenen Professionen zum Wohl der Bewohner von Altenpflegeheimen und sagte dem Projekt die Unterstützung der Ärztekammer zu.

Für die wissenschaftliche Begleitung wurde die „Dienstleistung, Innovation, Pflegeforschung GmbH“ (DIP) aus Köln gewonnen – beim Auftakt wurde sie durch Prof. Dr. Michael Isfort vertreten. Die Schulung der Medikamentenbeauftragten wird durch die Caritas-Akademie Köln durchgeführt.

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