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Erzbistum Paderborn
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Gedenktag gegen das Vergessen

Prälat Theo Ahrens zum „Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus“ am 27. Januar / Ökumenischer Gottesdienst in der Abdinghofkirche

Prälat Theodor Ahrens betont zum „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“, der bundesweit jährlich am 27. Januar begangen wird, die Bedeutung der Erinnerung: „Wir dürfen die gemeinsame Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft nicht aus unserer Erinnerung und aus unserer Hoffnung verdrängen.“ 1996 hatte der damalige Bundespräsident Roman Herzog diesen Gedenktag gegen das Vergessen eingeführt. Seit dieser Zeit lädt die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Paderborn an diesem Tag zu einem ökumenischen Gottesdienst ein, der abwechselnd im Hohen Dom und in der Abdinghofkirche gehalten wird. Superintendent Volker Neuhoff und Professor Dr. Kai Gallus Sander von der KatHo Paderborn feiern den Gedenkgottesdienst in diesem Jahr um 18.30 Uhr in der evangelischen Abdinghofkirche.

„Am 27. Januar 1945 wurde das Vernichtungslager Auschwitz durch die Roten Armee befreit. Dadurch wurden der ganze Schrecken und die Qual, von der die Menschen erfasst worden waren, offenbar“, erklärt Prälat Ahrens. In der Zeit des Nationalsozialismus habe man diese Menschen nicht mehr zur – damals so genannten – ‚Volksgemeinschaft‘ zählen, sondern vernichten wollen. „1,3 Millionen Menschen wurden im Lager Auschwitz – Birkenau ermordet. Unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft waren es damals noch unzählige mehr. ‚Holocaust‘ nennt man seit etwa 1960 die Vernichtung jüdischer Menschen, der größten Gruppe unter den Ermordeten allen Alters: Kinder, Greise, Jugendliche, Erwachsene, Frauen und Männer.“

Gebet nach Auschwitz noch möglich?

Prälat Ahrens erinnert im Hinblick auf das mit dem Namen „Auschwitz“ verbundene Leid von Menschen an die Antwort eines Theologen auf die kritische Frage, ob es nach Auschwitz für Christen noch Gebete geben könne: „Auch nach Auschwitz können wir noch beten, weil auch in Auschwitz gebetet wurde.“ Prälat Ahrens ist seit 26 Jahren Mitglied der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Paderborn und engagiert sich in deren Vorstand. „Ich bin überzeugt, dass wir Christen ohne das jüdische Volk auch uns selbst nicht verstehen können“, sagt der emeritierte Domkapitular des Paderborner Metropolitankapitels.

Orientierung durch Erinnerung

„Ohne Gedächtnis und Erinnerung verlieren wir auch die Orientierung in der Gegenwart“, ist Prälat Theo Ahrens überzeugt. „Gerade wir Christen teilen eine sehr lange Geschichte mit dem jüdischen Volk, eine Geschichte voller Schatten, aber auch geprägt von Lichtblicken.“ Auf dieser Basis plädiert der frühere Leiter des Bereichs Schule und Hochschule im Erzbischöflichen Generalvikariat: „Neben den verstörenden Erfahrungen der letzten Zeit in unserem Land sollten wir auch die hoffnungsvollen Zeichen der Zusammenarbeit nicht vergessen.“

Gedenkgottesdienst in der Abdinghofkirche Paderborn

Am Donnerstag, 27. Januar 2022, wird in der evangelischen Abdinghofkirche in Paderborn um 18:30 Uhr anlässlich des Gedenktages an die Opfer des Nationalsozialismus ein ökumenischer Gottesdienst gefeiert. Als Liturge leitet Superintendent Volker Neuhoff vom Evangelischen Kirchenkreis Paderborn den Gottesdienst. Die Predigt hält Professor Dr. Kai Gallus Sander, Professor für Systematische Theologie und Dekan des Fachbereichs Theologie an der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen, Abteilung Paderborn (KatHO). Weitere Vertreterinnen und Vertreter der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Paderborn wirken mit. Für die Gläubigen, die in Präsenz mitfeiern, gelten die aktuellen Corona-Schutzregelungen. Der Gottesdienst wird live unter abdinghof-gottesdienst.de gestreamt.

Gedenktag gegen das Vergessen

Seit 26 Jahren ist der 27. Januar als „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“ in Deutschland ein bundesweiter gesetzlicher Gedenktag. Der 1996 eingeführte Gedächtnistag ist der Jahrestag der Befreiung des nationalsozialistischen Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz (27. Januar 1945). In ihm wurden insgesamt mindestens 1,3 Millionen Menschen ermordet, darunter mehr als eine Million Juden.

Ein Beitrag von:
Team Presse

Thomas Throenle

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