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Erzbistum Paderborn
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Die Theologische Fakultät Paderborn trauert um Professor em. Karl Hengst

Der Kirchen- und Bistumshistoriker starb im Alter von 82 Jahren

Der Kirchen- und Bistumshistoriker starb im Alter von 82 Jahren

Die Theologische Fakultät Paderborn trauert um Herrn Professor em. Dr. theol. Karl Hengst, den ehemaligen Inhaber des Lehrstuhls für Kirchengeschichte unter besonderer Berücksichtigung der Bistumsgeschichte und Direktor i. R. der Erzbischöflichen Akademischen Bibliothek Paderborn. Er starb am 30. August 2021 im Alter von 82 Jahren.

Karl Hengst wurde geboren am 5. Januar 1939 in Bühne (Borgentreich). Nach dem Abitur studierte er ab 1959 Philosophie und Theologie in Paderborn und München und schloss sein Studium 1963 ab. Ein Jahr später empfing er durch Erzbischof Lorenz Jaeger die Priesterweihe. Es folgten neun Jahre Arbeit in der Seelsorge, die den bodenständigen Priester auch weit über diese Zeit hinaus prägten: als Jugendseelsorger, Religionslehrer und Kolpingpräses in Dortmund und anschließend an St. Peter und Paul in Bad Driburg. Auch die St. Mariengemeinde und der Karmel in Witten sowie die Pfarreien St. Heinrich und St. Stephanus in Paderborn schätzten seine seelsorglichen Dienste.

1973 wurde er an der Theologischen Fakultät Paderborn promoviert. Schon der Titel seiner Dissertation „Kirchliche Reformen im Fürstbistum Paderborn unter Dietrich von Fürstenberg (1585–1618)“ zeigt seine enge Verbundenheit mit dem alten Hochstift; zugleich gibt die intensive Beschäftigung mit der Paderborner Bistumsgeschichte den weiteren akademischen Lebensweg vor, der mit einer Tätigkeit als wissenschaftlicher Assistent an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum begann. Diese Zeit nutzte er, um drei Monate im Jahr in Rom zu verbringen und im Vatikanischen Geheimarchiv historische Unterlagen zu studieren und auszuwerten, gleichzeitig auch, um seine Habilitationsschrift vorzubereiten, die er 1980 unter dem Titel „Jesuiten an Universitäten und Jesuitenuniversitäten. Zur Geschichte der Universitäten in der Oberdeutschen und Rheinischen Provinz der Gesellschaft Jesu im Zeitalter der konfessionellen Auseinandersetzung“ an der Universität Bochum einreichen konnte. Nun waren die Wege geebnet für die Übernahme eines akademischen Lehramtes. Erzbischof Johannes Joachim Degenhardt berief ihn 1980 an die Theologische Fakultät Paderborn, auf den neu eingerichteten Lehrstuhl für „Kirchengeschichte unter besonderer Berücksichtigung der Bistumsgeschichte“, den er bis zum Wintersemester 2008/09 innehatte. Die nachhaltige und umfassende Erforschung der Paderborner Bistumsgeschichte fand ihre Krönung in dem vierbändigen Werk „Geschichte des Erzbistums Paderborn“ (erschienen 1997–2014), das er zusammen mit seinem Kollegen Hans Jürgen Brandt verfasste – eine äußerst komplexe und detailreiche Darstellung aller Aspekte zur Paderborner Bistumsgeschichte von der Missionierung und Bistumsgründung bis zum Jahr 2010.

Darüber hinaus machte sich Karl Hengst als Direktor der Erzbischöflichen Akademischen Bibliothek Paderborn (1984–2008) um die Erschließung und Erhaltung von bedeutenden Kulturzeugnissen, insbesondere von Frühdrucken und Handschriften, in Paderborn verdient. So war er vor allem als Mitherausgeber des „Paderborner Inkunabelkatalogs“ (1993) und als Initiator und Gründungsvorsitzender des „Fördervereins der Erzbischöflichen Akademischen Bibliothek Paderborn e.V.“ (1987) aktiv. Es war ihm ein besonderes Anliegen, die Zeugnisse einer eindrucksvollen Kulturgeschichte des Paderborner Raumes nicht nur für die Wissenschaft, sondern auch für alle Interessierten aus der Bevölkerung zu erschließen und erfahrbar zu machen.

Die Theologische Fakultät Paderborn wird Karl Hengst als prägende Persönlichkeit und begeisternden Lehrer in Erinnerung behalten, der sein Auditorium (der Kreis ging weit über die Studierenden hinaus) vor allem mit der Geschichte der Kirche von Paderborn vertraut gemacht hat.

Das Seelenamt ist am Samstag, 4. September 2021, um 11.00 Uhr in der Pfarrkirche St. Vitus in Borgentreich-Bühne. Die Theologische Fakultät Paderborn gedenkt ihres verstorbenen Mitglieds in besonderer Weise beim Gottesdienst zur Eröffnung des akademischen Jahres 2021/22 am Montag, 11. Oktober 2021, um 9.00 Uhr in der Universitäts- und Marktkirche.

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