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© Besim Mazhiqi / Erzbistum Paderborn
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Zwischen Budenzauber und Lichterglanz lädt der Patrokli-Dom in Soest zu Ruhe und Gebet ein

Der Soester Weihnachtsmarkt zieht Tausende an – doch viele suchen bewusst den Weg in die Kirche, um Ruhe zu finden, Kerzen anzuzünden und die Westfälische Krippe zu entdecken

Sie sind aus der Adventszeit nicht mehr wegzudenken: Gut besuchte Weihnachtsmärkte sind in unseren Städten in den Wochen vor dem Weihnachtsfest die Regel geworden. Aufgebaute Budenstädte locken die Menschen in die Innenstädte. Die adventliche Vorbereitung auf das Fest der Geburt Christi hat Dimensionen großer Feste angenommen.

Dabei ist es oft die Sehnsucht nach Begegnung, Wärme und Miteinander, die die Menschen in dieser kalten und dunklen Zeit in die Städte strömen lässt. Funkelnde Lichter, farbenfrohe Scheinwerfer-Projektionen und hell erleuchtete Auslagen verdrängen das Kalte und Dunkle.

So ist es auch in Soest, wo sich der Weihnachtsmarkt zu einem Besuchermagnet entwickelt hat. Der Bekanntheitsgrad reicht weit über die Grenzen der Soester Börde hinaus. Mittendrin im Weihnachtsmarkt-Geschehen thronen – ökumenisch friedfertig nebeneinander – der katholische St.-Patrokli-Dom und die evangelische St.-Petri-Kirche. Ihre zum Weihnachtsmarkt für alle Menschen weit geöffneten Türen weisen darauf hin, dass der Advent kein Selbstzweck ist, sondern dass er sich ausrichtet auf das bevorstehende Weihnachtsfest, an dem die Geburt von Jesus Christus gefeiert wird.

Mitten im Trubel eine Oase der Ruhe und inneren Einkehr

Als Oasen der Ruhe bieten sich die Kirchen an diesem zentralen Ort in Soest an. Und sie werden als solche von vielen Gläubigen gern genutzt. Wer im St.-Patrokli-Dom unter den Bögen der Vorhalle am Osteingang hindurch geschritten ist und die Eingangspforte hinter sich geschlossen hat, den empfängt im Kirchenraum eine angenehme Stille. Es tut gut, sich dann in eine Kirchenbank zu setzen und zur Ruhe zu kommen, sich mit einem Gebet an Gott zu wenden oder an Menschen zu denken, die aus welchen Gründen auch immer nicht dabeisein können. So schildern es Sandra Brauckmann und Maria Westhoff, die immer, wenn sie auf den Weihnachtsmarkt gehen, auch den Dom besuchen. „Wir zünden immer Kerzen an“, sagt Sandra Brauckmann. „Gerade für jene, die diesmal leider nicht mitkommen können. Dann denken wir an sie.“ Dass die beiden Frauen nicht die einzigen sind, für die das Anzünden von Kerzen ein wichtiges Ritual ist, ist an diesem Abend nicht zu übersehen. Kein Platz ist mehr frei für eine Kerze, gleich an drei Stellen im Dom flackern Lichter und der Kerzen-Vorrat ist auf ein Minimum zusammengeschrumpft.

Abseits dieser von Kerzen erleuchteten Bereiche sitzen vereinzelt Menschen allein oder zu zweit in den Kirchenbänken und genießen die Ruhe. Für sie ist es Gelegenheit zur inneren Einkehr oder auch für ein stilles Gebet. Einen Geschützen Platz hat sich auch Bianka Monz gesucht, die ihren Sohn Erik auf dem Arm hat. „Für mich ist das hier ein Zufluchtsort“, sagt sie. Dass sie die Abgeschiedenheit nutzen kann, um ihren kleinen Sohn behutsam zu stillen, macht ihr den Ort sympathisch. Derweil ist Ehemann Matthias mit den beiden größeren Söhnen Ole und Till im Weihnachtsmarktgeschehen unterwegs. Ihm wird sie gleich folgen, wenn Mutter und Kind wieder zu Kräften gekommen sind. Hinten im Kirchenschiff ist es etwas unruhiger, weil eine größere Zahl von Menschen sich die bereits aufgebaute, weithin bekannte Westfälische Krippe anschauen, die noch auf das Christkind wartet. Bianka Monz strahlt, weil die Auszeit in der Kirche ihr und ihrem Kleinen gutgetan hat. Sie werden wiederkommen.

Eine gute Mischung

Birgit und Jürgen Schorlemmer hat es wie vielen anderen die Krippe im Dom angetan, die sie gern bestaunen und von allen Seiten in Augenschein nehmen. „Wir entdecken jedes Jahr neue Details – herrlich“, sagt Jürgen Schorlemmer. Aber die Krippe ist nicht der eigentliche Grund, warum sie gekommen sind. Das Ehepaar möchte den Gottesdienst in der Krypta mitfeiern. Dass er parallel zum Weihnachtsmarkt draußen vor der Tür stattfindet, ist ihnen durchaus recht. Beides miteinander zu verbinden, das Gebet drinnen und weltliche Freuden draußen, halten sie für eine gute Mischung.

Der Kirchengesang erschallt an diesem Abend aus der Krypta besonders kräftig bis weit ins Kirchenschiff hinein und erwärmt damit das Herz des trotz der vorgerückten Stunde noch verbliebenen stillen Kirchenbesuchers. Draußen vor der Kirchentür gibt es zwar einen hell glitzernden Rentier-Fotopoint, Eisstock-Gaudi und jede Menge kulinarischer Genüsse, doch Musik ist Fehlanzeige, weil hohe Kosten der Gema dies für die Stadt als Veranstalter nicht zulassen. Noch ein Grund, den Bummel auf dem Weihnachtsmarkt für einen Kirchenbesuch zu unterbrechen …

Mehr Informationen zum Dom und zur Westfälischen Krippe: https://pr-soest.de/kirchen-einrichtungen/kirchen/soest-st-patrokli/

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