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Erzbistum Paderborn
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Wie mit ethischen Fragen praktisch umgehen? Netzwerk der Ethikverantwortlichen traf sich in Paderborn.© www.i-c-o.org

Wie mit ethischen Fragen praktisch umgehen?

Netzwerk der Ethikverantwortlichen traf sich in Paderborn

Mit aktuellen ethischen Herausforderungen und Fragestellungen praktisch umzugehen, das ist das Ziel des noch jungen Netzwerks der Ethikverantwortlichen katholischer Krankenhäuser im Erzbistum Paderborn. Zu ihrem zweiten Präsenztreffen kamen jetzt 22 Ethikbeauftragte im Bildungs- und Tagungshaus Liborianum in Paderborn zusammen.

Eingeladen hatte das Institut für christliche Organisationskultur (ICO) mit Sitz in Dortmund. Es unterstützt und begleitet kirchliche Träger, deren Einrichtungen und Dienste sowie die dort Beschäftigten aller Ebenen bei Fragen rund um christliche Ethik, Identität und Organisationskultur. Getragen wird das Institut vom Erzbistum Paderborn.

Das Netzwerk dient dem gemeinsamen kollegialen Austausch ebenso wie der gemeinsamen Bildung und Auseinandersetzung insbesondere mit medizinethischen Themen. Der zuletzt intensive Austausch der 22 Ethikbeauftragten zeigt, dass hier Bedarf besteht, vor allem in praktischer Hinsicht. Es war der ausdrückliche Wunsch der Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem ganzen Erzbistum Paderborn, sich weiterhin regelmäßig mindestens einmal im Jahr auch in Präsenz zu treffen.

Netzwerk nimmt aktuelle Fragen in den Fokus

Im Fokus standen beim Netzwerktreffen diesmal Fragen aus der Kinder- und Jugendmedizin. Im Kern ging es darum, wie in kirchlichen Häusern mit dem Wohl und der Autonomie des Kindes umgegangen werden kann. Dieser inhaltliche Schwerpunkt für die Ethikverantwortlichen in den verschiedenen katholischen Einrichtungen des Gesundheits- und Sozialwesens im Erzbistum Paderborn habe sich durch die Kooperation mit dem St. Vincenz-Krankenhaus Paderborn ergeben, wie die verantwortlichen Organisatoren erklärten.

Für die weiteren Netzwerktreffen ist vorgesehen, dass das Institut für christliche Organisationskultur jeweils mit einer gastgebenden Einrichtung kooperiert. Damit werden die Themen vor Ort zum jeweiligen Kernthema eines Netzwerktreffens. Eine der schwierigen ethischen Fragen im Bereich der Kinder- und Jugendmedizin sei die nach dem Willen, der Autonomie und dem Wohl des Kindes. In nicht gerade wenigen Fällen trete eine Diskrepanz zwischen der Idee der Eltern und dem Wohl des Kindes auf.

Dabei seien die Begriffe selbst zunächst mit definitorischer Vorsicht einzuordnen. Für christliche Häuser spiele die christliche Ethik eine entscheidende Rolle. Sich für die Position des Schwachen einzusetzen und das Kind mit all seinen Fragen, Ängsten und Sorgen, aber auch in seiner Autonomie, mit seiner Idee vom Leben und den Möglichkeiten in seinem Umfeld ernst zu nehmen, sei entscheidend.

Austausch und Vernetzung zu konkreten Herausforderungen

Grundsätzlich zeige sich im Netzwerk der Ethikverantwortlichen, dass es für die einzelnen Verantwortungsträger wichtig sei, eine Plattform zu haben, um sich austauschen und vernetzen zu können. So könnten ethische Fallbesprechungen oder Leitlinien, konkrete Herausforderungen oder Fallstricke in der Arbeit kollegial besprochen werden. Zudem ermögliche der Austausch, voneinander zu lernen und die zahlreichen Einrichtungen im Erzbistum Paderborn auch aus christlich-ethischer Sicht gut aufzustellen.

An mehreren Stellen und auf verschiedenen Ebenen werden im Erzbistum Paderborn aktuelle ethische Fragestellungen und Herausforderungen in den Blick genommen und Antworten und Lösungsmöglichkeiten erarbeitet. Dabei sind die verschiedenen Einrichtungen wie der Diözesane Ethikrat oder andere aktive Netzwerke vor allem gegenüber den kirchlichen Einrichtungen und Rechtsträgern beratend tätig. Während der übergeordnete Diözesane Ethikrat wissenschaftlich fundierte Grundlagenarbeit leistet, nutzen die anderen aktive Netzwerke eher einen praktisch-operativen Zugang zu ethischen Themen und Fragestellungen an der Schnittstelle zu kirchlich-caritativen Tätigkeitsfeldern.

Diözesaner Ethikrat

Der Diözesane Ethikrat als Einrichtung des Erzbistums Paderborn besteht seit 2007. Er setzt sich alle fünf Jahre aus Expertinnen und Experten verschiedener wissenschaftlicher und praktischer Bereiche neu zusammen. Vertreten sind vornehmlich die Fachrichtungen Medizin, Pflege, Theologie, Sozial- und Rechtswissenschaften. Der Diözesane Ethikrat hat zum Ziel, die Qualität ethischer Beratungen und Entscheidungen in caritativen Diensten und Einrichtungen im Erzbistum Paderborn zu fördern. Zugeordnet ist der Diözesane Ethikrat dem Caritasverband für das Erzbistum Paderborn.

Das Expertengremium versteht sich als „Vordenker, Impulsgeber und Ratgeber“. Aufgabenstellungen sollen ermittelt und Antworten auf ethische Fragen gefunden werden. Der Diözesane Ethikrat nimmt Stellung zu ethischen Fragen, die sich in der aktuellen Praxis caritativer Arbeit ergeben oder die er selbst als bedeutsam erachtet. Das Gremium fördert die Einrichtung und Arbeit von Ethik-Komitees auf Trägerebene sowie die ethischen Fallbesprechungen in Einrichtungen. Zur Förderung der ethischen Kompetenz werden besondere Angebote für Träger und Einrichtungen angeregt.

Institut für christliche Organisationskultur

Das Institut für christliche Organisationskultur begleitet Einrichtungen aus dem Gesundheits- und Sozialwesen bei der Entwicklung und Schärfung des christlichen Profils. Die Mitarbeitenden stellen wichtige Fragen, geben hilfreiche Impulse und beraten partnerschaftlich bei der Konzeption und Implementierung von Maßnahmen, die in die Dienstgemeinschaft hinein wirken – für eine gelebte christliche Ethik und wiedererkennbare christliche Identität und Organisationskultur.

Das Netzwerk der Ethikverantwortlichen trifft sich einmal jährlich zu einer Tagesveranstaltung und ist der offene Zusammenschluss aller Ethikverantwortlichen oder Mitglieder einzelner Ethikkomitees in den zahlreichen kirchlichen Einrichtungen im Erzbistum Paderborn. Gemeinsam mit einer Einrichtung und deren Ethikverantwortlichen geplant, findet am Vormittag ein vertraulicher und kollegialer Austausch zu konkreten Themen und Fällen statt. Der Nachmittag ist mit einem Vortrag und anschließendem Podium für alle Mitarbeitenden der gastgebenden Einrichtung und Interessierte offen.

Zudem besteht die Möglichkeit, sich über eine gemeinsame Austauschplattform auch online dem Netzwerk anzuschließen. Hier werden akute Themen besprochen oder interessante Artikel gegenseitig zur Verfügung gestellt. Das Institut für christliche Organisationskultur freut sich über neue Mitglieder und Interessierte, die herzlich eingeladen sind: www.i-c-o.org oder direktor@i-c-o.org.

Ein Beitrag von:
© ThF-PB

Benjamin Krysmann

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