Zum diesjährigen Weihnachtsfest erhält die beliebte Krippe des Hohen Doms besonderen Zuwachs: Der heilige Liborius, auch Patron der Paderborner Bischofskirche, zieht in die Krippe ein. Die neue Figur wurde Dompropst Msgr. Joachim Göbel heute, 19. Dezember 2025, offiziell von Professor Dr. Volker de Vry übergeben. Der Geschäftsführer der Liborius-Gesellschaft Paderborn hat gemeinsam mit dem Bildhauer Hans-Bernhard Vielstädte aus Herzebrock-Clarholz die Figur entworfen. Prof. de Vry leitet das Liborius-Forschungsprojekt des Erzbischöflichen Stuhls und begleitete die Entstehung der Figur mit seinem Wissen über den historischen Liborius, der im 4. und 5. Jahrhundert Bischof im spätantiken Le Mans war.
Zum vierten Adventswochenende wurde die Liborius-Krippenfigur im Hohen Dom der Öffentlichkeit vorgestellt – womöglich ist es weltweit die erste Figur des Heiligen, die in einer Krippe steht. Liborius ist der Patron des Domes, des Erzbistums und der Stadt Paderborn. Die feierliche Übergabe der Figur fand im Kapitelsaal der Bischofskirche statt. Die Nacht vor der Übergabe hatte die neue Figur auf dem Altar in der Krypta des Domes verbracht, in dem die Reliquien des heiligen Liborius ruhen.
Aussehen nach historischen Quellen
Auch Generalvikar Thomas Dornseifer, Robert Siemensmeyer als 1. Stellvertretender Bürgermeister der Stadt Paderborn und Christoph Schulte-Nölke als Vorsitzender des Heimatvereins Paderborn nahmen als Mitglieder der Liborius-Gesellschaft an der Übergabe teil. Ebenso waren Domdechant Monsignore Dr. Gregor Tuszynski, Bildhauer Hans-Bernhard Vielstädte und Jochen Körner, CEO der Ecclesia-Gruppe mit Sitz in Detmold im Dekanat Bielefeld-Lippe, dabei. Jochen Körner hatte sich bereit erklärt, die Finanzierung der Figur zu übernehmen, als Beitrag zur Überstützung des kirchlich-caritativen Bereichs. „Wo es möglich ist, geben wir gerne etwas an die Gesellschaft zurück“, erklärte Körner. Die Ecclesia-Gruppe fördert auch weitere Projekte in Deutschland und weltweit.
Dompropst Monsignore Göbel begrüßte die Gäste zur Feierstunde und unterstrich, dass Liborius „die finale Krönung“ von Bildhauer Hans-Bernhard Vielstädte sei, der schon viele Figuren für die Domkrippe gefertigt hat, aber nun beruflich ein Stück zurücktreten wolle. Der Bildhauer erklärte: Neben vielen Besprechungen habe man auch „am Modell sehen müssen“, wie die Figur sich weiter entwickeln soll. So sei aus dem Lindenholz-Quader nach und nach der heilige Liborius entstanden, der von Hand coloriert sei.
Dompropst Msgr. Göbel hob insbesondere das Gesicht des neuen Krippenbewohners hervor: „Auch bei den anderen Figuren an unserer Krippe gilt: Durch das Gesicht bekommt die Figur ihre Seele.“ Robert Siemensmeyer brachte es auf den Punkt: „Liborius hat für mich jetzt ein Gesicht“. Er habe sich sehr auf diesen Termin gefreut, betonte der Kommunalpolitiker und leidenschaftliche Ehrenamtler.