Johannes der Täufer ist einer der beliebtesten Heiligen des Christentums. Das sieht man im Erzbistum Paderborn zum Beispiel daran, wie viele Kirchen ihm geweiht sind. Ein weiteres Indiz ist, dass man bis heute den alten Brauch der Johannisfeuer pflegt. Die werden in den Nächten vor dem 24. Juni, dem Geburtstag des Heiligen, entzündet. Menschen versammeln sich um das Feuer, singen und feiern.
Die ersten Johannisfeuer gab es im 12. Jahrhundert. In den folgenden zweihundert Jahren verbreitete sich der Brauch über weite Teile Europas. Das christliche Fest löste damit die Sonnenwendfeuer ab, die vorchristlichen Ursprungs waren. Ein bisschen Aberglaube hielt sich aber noch darin: So sollten die Johannisfeuer Dämonen vertreiben. Und es sollte Glück bringen, über das bereits heruntergebrannte Feuer zu springen – vor allem mit dem oder der Liebsten an der Hand.