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Erzbistum Paderborn
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© Alexander Metselaar / Shutterstock.com / Erzbistum Paderborn

Die Geschichte vom heiligen Nikolaus zum Vorlesen

Über den heiligen Nikolaus und seine guten Taten gibt es viele schöne Geschichten. Drei davon finden Kinder und ihre Eltern hier zum Vorlesen

Kennst du den Nikolaus? Klar kennst du den! Bestimmt denkst du jetzt an deine Stiefel, die du im letzten Jahr vor die Tür gestellt hast. Und die Nikolaus nachts mit kleinen Geschenken gefüllt hat. Wie aufregend! Oder bist du dem Nikolaus sogar schon mal begegnet, vielleicht auf einem Weihnachtsmarkt? Ja, Nikolaus liebt es, zu helfen und anderen eine Freude zu machen. Vor allem euch Kinder hat er gern. Aber hast du dich schon mal gefragt, woher dieser Nikolaus eigentlich kommt und was er sonst noch so erlebt hat? Komm, ich erzähl dir seine Geschichte.

Nikolaus und die drei goldenen Kugeln

Vor langer Zeit, Anfang des 4. Jahrhunderts, lebte in der fernen Region Lykien ein frommer Mann. Sein Name war Nikolaus. Er hatte reiche Eltern. Aber nicht jeder war damals so wohlhabend wie er. Gern verschenkte er darum seinen Besitz an Menschen in Armut. Einmal kam Nikolaus die Geschichte eines notleidenden Mannes zu Ohren. Dieser Mann war so arm, dass er nicht wusste, wie er die Hochzeit seiner drei Töchter bezahlen sollte. „Ach“, klagte der Vater. „So bleibt mir nichts, als meine Mädchen an Dienstherren zu verkaufen.“ Und er weinte die ganze Nacht.

Nikolaus hörte sein Klagen und bekam Mitleid. Und weißt du, was er da tat? Heimlich schlich er sich in der Nacht zum Haus des armen Vaters. In seinem Sack hatte er einen runden Goldklumpen dabei, den er durch das Fenster des ersten Mädchens warf. Als diese am Morgen aufwachte, lief sie freudig zum Vater und zeigte ihm das kostbare Geschenk. Der Mann wusste nicht, wie ihm geschehen war. Auch in der folgenden Nacht kam Nikolaus wieder mit einem Goldklumpen vorbei und warf es ins Zimmer des zweiten Mädchens. Am nächsten Morgen war die Überraschung groß. Der Vater konnte sich nicht erklären, wie zwei seiner Töchter so reich beschenkt worden waren. „So will ich in dieser Nacht Wache halten“, beschloss da der Vater. Und als Nikolaus am dritten Tag in der Dämmerung mit einer Goldkugel vor dem Fenster der letzten Tochter erschien, entdeckte ihn der Vater. „Wie ist dein Name?“, frage er und er dankte Nikolaus von ganzem Herzen. Denn seine Kinder waren gerettet.

Nikolaus und die Rettung in Seenot

Die Stadt, in der Nikolaus lebte, hieß Myra und liegt am Meer. Manchmal, wenn es stürmte, war das Meer dort in großer Unruhe. Einmal geriet ein Schiff in Seenot. Der Wind tobte in den Segeln. Meterhohe Wellen türmten sich auf und schlugen gegen den Rumpf. Da bekamen es die Seeleute auf dem Schiff mit der Angst zu tun. Sie warfen sich auf ihre Knie und legten die Arme schützend über den Kopf: „Nikolaus, so hilf uns doch!“, riefen sie, denn sie hatten schon viel Gutes von dem ihm gehört.

Da erschien plötzlich, wie von Wunderhand, ein Mann mit ungeheuren Kräften. Ahnst du schon, wer das gewesen sein kann? Er stellte sich ans Steuer und übernahm die Navigation. Er setzte die Segel und befahl dem Sturm, sich zu legen. Als sich der Wind beruhigt hatte und das Schiff wieder friedlich auf dem Wasser schaukelte, öffneten die Seeleute ihre Augen. Der Mann war verschwunden. Hinter den letzten Wolken blinzelte die Sonne hervor. Nachdem das Schiff in Myra angelegt hatte, liefen die Seefahrer voll Demut in die Kirche der Stadt. Da erkannten sie den heiligen Nikolaus als den Mann, der den Sturm beruhigt hatte, und dankten ihm für ihre wundersame Rettung. Und sie beschlossen, ihn zum Patron der Seefahrer zu machen. Das ist Nikolaus übrigens bis heute.

Nikolaus und das Kornwunder

In der Heimatstadt von Nikolaus, die Myra hieß, kam es eines Tages zu einer schrecklichen Hungersnot. Es war unerträglich heiß und hatte seit Wochen nicht geregnet. Das Getreide auf den Feldern war deshalb vertrocknet und die Früchte an den Bäumen wuchsen kaum. Wohin Nikolaus auch kam, hörte er das Leid der Menschen: „Bischof Nikolaus“, klagten die. „Wir haben schrecklichen Hunger. Bitte, tu doch etwas!“

Wie gerufen kam da die Nachricht von der Ankunft eines Schiffs im Hafen von Myra. Du glaubst es nicht: Es war bis oben gefüllt mit Getreide. Bischof Nikolaus eilte gleich in den Hafen, um die Seeleute um Hilfe zu bitten: „Bitte gebt doch den Menschen hier von eurem Korn etwas ab. Damit sie sich Brot daraus backen können. Sonst werden sie noch verhungern und sterben.“ Aber die Seefahrer wollten das Getreide nicht teilen. Denn es war für den Kaiser in Byzanz bestimmt. Und genau abgewogen. Der Kapitän fürchtete, vom Kaiser bestraft zu werden, wenn er weniger Getreide mitbrachte. Nikolaus aber sagte: „Gott wird für euch sorgen. Es soll vom Korn nichts fehlen, wenn ihr beim Kaiser ankommt.“ Da gab der Kapitän den Befehl, einen Teil des Getreides abzuladen. So wurden die Menschen in Myra alle satt. Ja, es war sogar noch Korn übrig, das auf den Feldern ausgesät wurde. Und die Seeleute? Die staunten nicht schlecht, als ihre Lieferung beim Kaiser schließlich gewogen wurde. Kein einziges Getreidekorn fehlte. Was für ein Wunder!

Dass wir Nikolaus bis heute kennen, liegt an diesen Geschichten. Von denen gibt es übrigens noch viele andere. Vielleicht liegt es auch an den schönen Geschenken, die er dir und anderen Kindern jedes Jahr mitbringt. Damit erinnert er uns daran, dass er viel Gutes getan hat, für das wir ihn im Christentum bis heute verehren. Was meinst du: Vielleicht wären wir alle gerne ein bisschen wie er?

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