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© Isabella Maria Struck / Erzbistum Paderborn
© Isabella Maria Struck / Erzbistum Paderborn

Qualifiziert für Beratung und Begleitung

22 Frauen und Männer schließen Studiengang „Master of Counseling“ und EFL-Beraterausbildung ab / Qualifikation über vier Jahre für einen Dienst an Menschen

Eine gute Nachricht für das Erzbistum Paderborn und alle Menschen, die Beratung und Begleitung suchen: Generalvikar Dr. Michael Bredeck überreichte 22 Absolventinnen und Absolventen das Weiterbildungszertifikat „Ehe-, Familien- und Lebensberater“ (EFL) der Katholischen Bundesarbeitsgemeinschaft für EFL-Beratung, Telefonseelsorge und Offene Tür e. V. (Kath. BAG e. V.) sowie die Master-Urkunde des weiterbildenden Studiengangs in Ehe-, Familien und Lebensberatung „Master of Counseling“. Hinter den neuen Beraterinnen und Beratern liegen acht intensive Semester voller Herausforderungen und gemeinsamen Lernens. Im Bildungs- und Tagungshaus Liborianum feierten sie jetzt ihren erfolgreichen Abschluss mit einem festlichen Gottesdienst und einem Empfang. Hierzu waren ebenso Angehörige, Dozenten und Mentoren geladen.

Es war der Abschluss eines langen Ausbildungsweges – acht Semester und damit vier Jahre intensiver Weiterbildung. Der Abschluss, der jetzt gefeiert werde, sei eine wichtige und freudige Wegmarke, betonte Generalvikar Dr. Michael Bredeck bei der Überreichung der Ausbildungszertifikate. Das sei jedoch nicht mit einem „Endpunkt“ zu verwechseln: Die Beraterinnen und Berater stünden nun am Anfang ihres neuen beruflichen Handelns und Tuns – „ein Handeln zum Wohle von Menschen“. „Der Mensch steht immer im Mittelpunkt“, unterstrich der Generalvikar des Paderborner Erzbischofs Dr. Udo Markus Bentz. Auftrag der Kirche und ihrer Beratungsstellen sei es, den Menschen in ihren Sorgen und Ängsten nahe zu sein und sie in Konflikt- und Krisensituationen zu begleiten.

An der Seite von Menschen

Klienten der Ehe-, Familien- und Lebensberatung seien oftmals Menschen in Krisensituationen, Menschen, die nach Sinn und Halt in ihrem Leben und in ihren Beziehungen suchen, erinnerte Christiane Voß als Leiterin der vierjährigen Weiterbildung. Die Arbeit mit Paaren, Familien und Einzelpersonen in Krisen habe eine hohe gesellschaftliche und kirchliche Relevanz. „Ich bin dankbar und zugleich stolz, dass sich Frauen und Männer auf den Weg machen, berufsbegleitend eine langjährige, hochkomplexe und hochsensible Ausbildung zu absolvieren – mit dem Ziel, Menschen in Krisensituationen zur Seite zu stehen“, unterstrich Christiane Voß, die bis zu ihrem Eintritt in den Ruhestand die Ehe-, Familien- und Lebensberatung (EFL) im Erzbistum Paderborn leitete.

Tätigkeitsfelder nach der Qualifikation

Von den aktuell 22 Weiterbildungsabsolventinnen und -absolventen haben zehn eine direkte Anstellung in der Ehe-, Familien- und Lebensberatung. Drei Teilnehmende sind in der Telefonseelsorge tätig, eine in der Beratung von Eltern, Kindern und Jugendlichen. Ein Absolvent ist Leiter eines Pastoralen Raumes, ein weiterer ist in der Personalentwicklung des Pastoralen Personales im Erzbischöflichen Generalvikariat tätig. Eine Studierende leitet eine Flüchtlingshilfeunterkunft und berät Flüchtlingsfamilien, eine weitere Absolventin arbeitet in der Mädchenberatung vor allem mit traumatisierten jungen Frauen. Die übrigen sind in weiteren kirchlichen Arbeitsfeldern tätig und streben einen Stellenwechsel in die Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstellen an.

Hintergrund zur Qualifizierung

In Köln, Münster und Paderborn bietet die katho diesen weiterbildenden Masterstudiengang mit integrierter Fortbildung in Ehe-, Familien- und Lebensberatung an. Er ist beratungs- und therapieschulenübergreifend ausgerichtet. Der Masterstudiengang qualifiziert für pastorale und psychologische Fachdienste der Kirchen und weitere Tätigkeiten in psychosozialen und beraterischen Arbeitsfeldern. Der Abschluss ist von allen Verbänden des „Deutschen Arbeitskreises für Jugend-, Ehe- und Familienberatung“ (DAKJEF) anerkannt.
Um das hohe fachliche Niveau der Katholischen Ehe-, Familien- und Lebensberatung aufrecht zu erhalten und die Personalgewinnung zu gewährleisten, hatte sich das Erzbistum Paderborn schon vor mehr als zehn Jahren entschlossen, die Planung und Durchführung des integrierten Studienganges zu gewährleisten.

Der Studienschwerpunkt in Paderborn ist systemisch orientiert und wird ergänzt durch tiefenpsychologische und verhaltensorientierte Beratungskonzepte. Den Studierenden werden zudem soziologische, rechtliche und theologische Rahmenbedingungen von Beratung vermittelt. Eine besondere Bedeutung hat die Reflexion einer spirituellen Beratungshaltung aus der Perspektive des christlichen Menschenbildes.

Ausbilder und Lehrende

Die akademische Studiengangsleitung hatte Professorin Dr. Sara Remke, die Weiterbildungsleitung Christiane Voß. Das Mentorat wurde von Dr. Bernadette Betz-Gillet, Dr. Petra von der Osten und von Michael Waldapfel übernommen. Für die Selbsterfahrung haben Andreas Rohde, Birgit Averbeck, Birgit Koch und Dr. Gregor Müller verantwortlich gezeichnet. Lehrende waren: Professorin Dr. Julia Bloech, Professor Dr. Marc Breuer, Annagreta König Dansokho, Professorin Dr. Sabine Engel, Professor Dr. Matthias Franz, Professorin Dr. Tanja Hoff, Oskar Holzberg und Claudia Clasen Holzberg, Professorin Dr. Elisabeth Jünemann, Katharina Kehlet Lins, Professor Dr. Gerhard Kilz, Silke Klute und Miriam Merschbrock, Maria Kuhlenkamp, Professorin Dr. Diana Moesgen, Georg Riesenbeck, Annabel Timmer und Professorin Dr. Renate Zwicker Pelzer.

Katholische Ehe,- Familien- und Lebensberatung

Die Katholische Ehe-, Familien- und Lebensberatung (EFL) ist eine Einrichtung des Erzbistums Paderborn, die in 22 Beratungsstellen im ganzen Erzbistum Rat suchenden Menschen nahe ist. Die EFL versteht sich als pastoraler Dienst der Kirche und bietet als psychologischer Fachdienst Unterstützung für alle Familienformen. Sie steht allen Menschen offen, die sich in einer persönlichen und familiären Krise befinden. Aus dieser Perspektive ergibt sich eine enge Vernetzung mit den vielfältigen Einrichtungen der Seelsorge und der Pastoral im Erzbistum Paderborn.

Die ersten Beratungsstellen wurden 1954 in Paderborn, 1957 in Dortmund, 1965 in Hagen, 1971 in Meschede und Hamm und 1972 in Siegen gegründet. Ein erster Weiterbildungskurs startete 1966. Seit 1974 beschäftigt das Erzbistum Paderborn speziell ausgebildete hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Beratungsaufgabe, die zuvor von Pfarrern und Ehrenamtlichen getragen wurde. Das Erzbistum Paderborn finanziert mehr als zwei Drittel der Kosten, das Land NRW unterstützt die Beratungsarbeit ebenso wie einige Kommunen.

Ein Beitrag von:
Pressereferent Team Presse

Thomas Throenle

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