Eine gute Nachricht für das Erzbistum Paderborn und alle Menschen, die Beratung und Begleitung suchen: Generalvikar Dr. Michael Bredeck überreichte 22 Absolventinnen und Absolventen das Weiterbildungszertifikat „Ehe-, Familien- und Lebensberater“ (EFL) der Katholischen Bundesarbeitsgemeinschaft für EFL-Beratung, Telefonseelsorge und Offene Tür e. V. (Kath. BAG e. V.) sowie die Master-Urkunde des weiterbildenden Studiengangs in Ehe-, Familien und Lebensberatung „Master of Counseling“. Hinter den neuen Beraterinnen und Beratern liegen acht intensive Semester voller Herausforderungen und gemeinsamen Lernens. Im Bildungs- und Tagungshaus Liborianum feierten sie jetzt ihren erfolgreichen Abschluss mit einem festlichen Gottesdienst und einem Empfang. Hierzu waren ebenso Angehörige, Dozenten und Mentoren geladen.
Es war der Abschluss eines langen Ausbildungsweges – acht Semester und damit vier Jahre intensiver Weiterbildung. Der Abschluss, der jetzt gefeiert werde, sei eine wichtige und freudige Wegmarke, betonte Generalvikar Dr. Michael Bredeck bei der Überreichung der Ausbildungszertifikate. Das sei jedoch nicht mit einem „Endpunkt“ zu verwechseln: Die Beraterinnen und Berater stünden nun am Anfang ihres neuen beruflichen Handelns und Tuns – „ein Handeln zum Wohle von Menschen“. „Der Mensch steht immer im Mittelpunkt“, unterstrich der Generalvikar des Paderborner Erzbischofs Dr. Udo Markus Bentz. Auftrag der Kirche und ihrer Beratungsstellen sei es, den Menschen in ihren Sorgen und Ängsten nahe zu sein und sie in Konflikt- und Krisensituationen zu begleiten.
An der Seite von Menschen
Klienten der Ehe-, Familien- und Lebensberatung seien oftmals Menschen in Krisensituationen, Menschen, die nach Sinn und Halt in ihrem Leben und in ihren Beziehungen suchen, erinnerte Christiane Voß als Leiterin der vierjährigen Weiterbildung. Die Arbeit mit Paaren, Familien und Einzelpersonen in Krisen habe eine hohe gesellschaftliche und kirchliche Relevanz. „Ich bin dankbar und zugleich stolz, dass sich Frauen und Männer auf den Weg machen, berufsbegleitend eine langjährige, hochkomplexe und hochsensible Ausbildung zu absolvieren – mit dem Ziel, Menschen in Krisensituationen zur Seite zu stehen“, unterstrich Christiane Voß, die bis zu ihrem Eintritt in den Ruhestand die Ehe-, Familien- und Lebensberatung (EFL) im Erzbistum Paderborn leitete.
Tätigkeitsfelder nach der Qualifikation
Von den aktuell 22 Weiterbildungsabsolventinnen und -absolventen haben zehn eine direkte Anstellung in der Ehe-, Familien- und Lebensberatung. Drei Teilnehmende sind in der Telefonseelsorge tätig, eine in der Beratung von Eltern, Kindern und Jugendlichen. Ein Absolvent ist Leiter eines Pastoralen Raumes, ein weiterer ist in der Personalentwicklung des Pastoralen Personales im Erzbischöflichen Generalvikariat tätig. Eine Studierende leitet eine Flüchtlingshilfeunterkunft und berät Flüchtlingsfamilien, eine weitere Absolventin arbeitet in der Mädchenberatung vor allem mit traumatisierten jungen Frauen. Die übrigen sind in weiteren kirchlichen Arbeitsfeldern tätig und streben einen Stellenwechsel in die Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstellen an.
Hintergrund zur Qualifizierung
In Köln, Münster und Paderborn bietet die katho diesen weiterbildenden Masterstudiengang mit integrierter Fortbildung in Ehe-, Familien- und Lebensberatung an. Er ist beratungs- und therapieschulenübergreifend ausgerichtet. Der Masterstudiengang qualifiziert für pastorale und psychologische Fachdienste der Kirchen und weitere Tätigkeiten in psychosozialen und beraterischen Arbeitsfeldern. Der Abschluss ist von allen Verbänden des „Deutschen Arbeitskreises für Jugend-, Ehe- und Familienberatung“ (DAKJEF) anerkannt.
Um das hohe fachliche Niveau der Katholischen Ehe-, Familien- und Lebensberatung aufrecht zu erhalten und die Personalgewinnung zu gewährleisten, hatte sich das Erzbistum Paderborn schon vor mehr als zehn Jahren entschlossen, die Planung und Durchführung des integrierten Studienganges zu gewährleisten.
Der Studienschwerpunkt in Paderborn ist systemisch orientiert und wird ergänzt durch tiefenpsychologische und verhaltensorientierte Beratungskonzepte. Den Studierenden werden zudem soziologische, rechtliche und theologische Rahmenbedingungen von Beratung vermittelt. Eine besondere Bedeutung hat die Reflexion einer spirituellen Beratungshaltung aus der Perspektive des christlichen Menschenbildes.