Ein Jahr, zwölf Monate, 52 Wochen, 365 Tage: Dass er als Leiter der Werler Wallfahrt nicht nur eine Aufgabe, sondern seine Berufung gefunden hat, das Gefühl hatte Pastor Bernd Haase vom ersten Monat, von der ersten Woche ja vielleicht schon vom ersten Tag an. Es war der 8. Dezember 2024, ein Sonntag, der „Tag des Herrn“. Vielleicht war dies das beste Vorzeichen. In jedem Fall bereiteten ihm die warmherzige Amtseinführung durch Generalvikar Dr. Michael Bredeck und der herzliche Willkommensgruß des Wallfahrtsteams, seines Wallfahrtsteams, wie er heute sagt, einen Start, der besser nicht hätte sein können. Bernd Haase ist angekommen. Dort, wo er mit seinem Team schon viel bewegt hat und noch ganz viel bewegen will.
Offenheit ist im Werler Pilgerkloster eine wichtige Haltung. Sogar baulich. Gleich über drei Eingänge kann man hinein gelangen ins Haus. Entweder klingelt der Besucher oder die Besucherin an der alten Klosterpforte. Oder er oder sie nutzt den Haupteingang, wo auch Menschen zu finden sind, die freudig Auskunft geben. Oder der oder die Ankommende begibt sich nach dem Besuch der Basilika und der dort den Raum golden überstrahlenden „Trösterin der Betrübten“ über den Verbindungsgang ins Pilgerkloster. Eine solche Vielfalt der Zuwegungen ist ausdrücklich gewollt. „Wir verstehen uns als Haus der Offenen Kirche“, sagt Bernd Haase. Das „Willkommen-heißen“ sei bewusste Haltung. „Es steht nicht nur draußen vor, es wird hier gelebt.“
Daran wirken alle mit. Von den Seelsorgern des Wallfahrtsteams über die Mitarbeitenden im Pilgerkloster bis hin zu den vielen Ehrenamtlichen, die im früheren Kloster der Franziskaner direkt an der Basilika angrenzend mitwirken. Vor allem die vielen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf allen Ebenen – von den Freiwilligen im Pilgerbüro direkt in der Werler Fußgängerzone bis hin zu den Messdienern im Gottesdienst – versteht Pfarrer Bernd Haase als große Bereicherung. „Zu den Öffnungszeiten des Pilgerbüros sind Ehrenamtliche die ersten Ansprechpartnerinnen “, berichtet er. Knapp 100 Menschen seien in der Marienwallfahrt mit ihren vielfältigen Aktivitäten im Einsatz. „Ich hätte nicht gedacht, wie viel Leben allein in diesem Haus ist.“