Wenn Museumsdirektor Holger Kempkens durch die neu angeordnete Dauerausstellung „seines“ Erzbischöflichen Diözesanmuseums Paderborn schlendert, begeistern ihn die wertvollen und bedeutenden Kunstwerke. In der Adventszeit zeigt sich der Kunstexperte besonders beeindruckt von den ausgestellten weihnachtlichen Motiven: „Es sind zwar insgesamt nur wenige Bilder und Skulpturen aus unserer Sammlung zum Weihnachtsgeschehen, die wir jetzt aber räumlich verdichtet präsentieren.“ Die biblisch grundgelegte Motivabfolge von Verkündigung, Heimsuchung, Geburt des göttlichen Kindes im Stall, Anbetung der Könige, Flucht nach Ägypten sowie zwei Darstellungen der Maria lactans können Museumsbesucherinnen und -besucher besichtigen. Die neue Dauerausstellung ermöglicht einen ikonografischen Durchgang durch die Lebensgeschichte Jesu, von der Verkündigung bis zum Tod am Kreuz, Auferstehung und Himmelfahrt. „Die Kunstwerke laden alle zum Entdecken und zur Meditation ein.“
Die Darstellung „Anbetung der Könige“ von Anton Joseph Stratmann aus dem Jahr 1795, eine Leihgabe aus der Kirche St. Michael in Lüdge-Falkenhagen, hat es dem Direktor des Erzbischöflichen Diözesanmuseums besonders angetan: Der erwartungsvolle und zugleich liebevolle Blick von Maria auf das Kind in der Krippe spricht Kempkens besonders an. Die Zuwendung und Liebe einer Mutter zu ihrem Kind werde im Kunstwerk sichtbar, zugleich aber auch die hoffnungsvolle Erwartung des jüdischen Volkes auf den Messias. Kunstexperte Holger Kempkens weist auch auf die einzige Lichtquelle im Bild hin: Es ist das göttliche Kind, das auf Stroh gebettet ist, Jesus strahlt, und der von ihm ausgehende göttliche Lichtschein spiegelt sich in den umstehenden wieder, die das Kind verehren. Dargestellt seien einfache, ärmlich gekleidete Menschen, hebt Kempkens hervor: „Einfachen Männern und Frauen wird als ersten die Gnade zuteil, den menschgewordenen Erlöser zu sehen“, erläutert Museumsdirektor Kempkens. Er erklärt zudem, dass die „schön eingefangene Nachtszene“ die „Vorbildlichkeit der Malerei von Rembrandt“ erahnen lässt.