„Was trägt uns? – Zwischen religiösen Traditionen und spiritueller Sinnsuche“ lautete kürzlich der Titel einer zweitägigen Tagung für Religionslehrerinnen und Religionslehrer. Mehr als 50 Religionslehrkräfte waren der Einladung der Vereinigung katholischer Religionslehrerinnen und -lehrer an Gymnasien und Gesamtschulen im Erzbistum Paderborn (VKRG) gefolgt und nahmen an der Tagung in der Katholischen Akademie Schwerte teil.
Die Tagung wird jährlich in Kooperation zwischen der VKRG, der Abteilung Religionspädagogik im Erzbistum Paderborn, dem Institut für Lehrerfortbildung und der Katholischen Akademie Schwerte organisiert.
Dabei ging es darum, dass Menschen heute auf vielfältige Weise auf der Suche nach Halt und Sinnerfüllung sind. Sinnsuche und Spiritualität seien entgegen mancher Prognose nicht überholt. Spirituelle Themen seien vielmehr „in“, hieß es auf der Tagung. Sie würden heute jedoch oft unabhängig und losgelöst von den großen religiösen Institutionen und damit verbundenen Konventionen bearbeitet. Das gelte besonders auch für Jugendliche, deren spirituelle Ausdrucksformen und religiöse Einstellungen mitunter unkonventionell erschienen.
Schätze christlicher Spiritualität
Darum, was aus diesen Trends und Entwicklungen für den Religionsunterricht folge, ging es in den Vorträgen und Workshops der Tagung. Themen waren unter anderem die Anschlussfähigkeit und die Kommunikation über Glaubens- und Lebensfragen im Religionsunterricht. Dazu standen am ersten Tag renommierte Expertinnen und Experten zur Verfügung: Pater Prof. Michael Plattig O.Carm. gab einen Überblick über Traditionen und Schätze christlicher Spiritualität. Anschließend nahm Prof. Patrik C. Höring aus empirisch-soziologischer Perspektive die herausfordernde Sinnsuche und Sinnkonstruktion von heutigen Jugendlichen in den Blick. Das für Theologie und Religion besonders relevante Resonanzkonzept des Soziologen Hartmut Rosa als einen Weg zu sinnstiftenden Welterfahrungen stellte die evangelische Religionspädagogin Prof. Silke Leonhard vor.