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Erzbistum Paderborn
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© Juhku / Shutterstock.com

Seelsorge für Betroffene von Missbrauch

Pastor Liudger Gottschlich aus Dortmund mit Seelsorge für Betroffene von Missbrauch beauftragt

Pastor Liudger Gottschlich aus Dortmund übernimmt ab sofort die Seelsorge für Menschen, die als Minderjährige oder schutzbefohlene Erwachsene Missbrauch durch einen Kleriker oder Beschäftigten im kirchlichen Dienst des Erzbistums Paderborn erleiden mussten. Der erfahrene Geistliche wird Betroffenen im Auftrag des Erzbistums Paderborn seelsorgliche Gespräche und Begleitung anbieten. „Als Kind oder Jugendlicher Missbrauch im Raum der Kirche zu erfahren, ist eine tiefe und einschneidende Verletzung der Seele eines Menschen. Ich bin dankbar, dass Pastor Liudger Gottschlich seine bisherigen Erfahrungen einbringt und Betroffenen als Seelsorger und Begleiter zur Verfügung steht“, sagt  Prälat Thomas Dornseifer als stellvertretender Generalvikar. Pastor Gottschlich wird eng mit dem Team Intervention des Erzbischöflichen Generalvikariats zusammenarbeiten, das von Thomas Wendland als Interventionsbeauftragtem geleitet wird. So werden beispielsweise Kontakte vermittelt und logistische Hilfen geleistet. Er bleibt weiter Seelsorger in Dortmund.

Der Kontakt mit Menschen, die als Kinder oder Jugendliche sexuellen Missbrauch erdulden mussten, lasse erkennen, wie existenziell die Missbrauchserfahrung und die damit verbundene Überschreitung von Grenzen auch nach vielen Jahren und Jahrzehnten noch ist, erläutert Thomas Wendland. „Vertrauen geht verloren, Vertrauen in andere Menschen, in die Kirche und in Gott.“ Betroffene hätten gegenüber dem Erzbistum Paderborn den Wunsch geäußert, insbesondere in Fragen des Glaubens und des damit verbundenen Gottesbildes sowie bei der Auseinandersetzung mit ihren Erfahrungen einen kompetenten Ansprechpartner zu erhalten. „Aufgrund der Rückmeldungen und Wünsche der Betroffenen wurde die Seelsorge-Stelle umgehend eingerichtet.“ Als Seelsorger präsent zu sein und in Gesprächen neue Erfahrungen zu ermöglichen, sei wichtig.

„Missbrauch hat eine zerstörerische Wirkung, die sich Nicht-Betroffene schwer vorstellen können. Meine eigene Missbrauchsgeschichte, zusammen mit meiner Erfahrung, ermöglichen mir einen Zugang zu dieser Aufgabe“, sagt Pastor Liudger Gottschlich. Neben der persönlichen Gottesbeziehung und biblisch-theologischen Fragen seien weitere, „ganzheitliche“ Angebote wichtig. „Traumata haben immer seelische und körperliche Folgen.“ Deshalb werde es Kursangebote zum Verständnis und zum Umgang damit in Zusammenarbeit mit entsprechenden Fachleuten geben. Ebenso wichtig sei die Möglichkeit zum gemeinsamen Austausch. Auch Ehe- und Lebenspartner seien von den Folgen mitbetroffen und deshalb einzubeziehen. „Bei allen Angeboten wird es absolut keine Rolle spielen, ob jemand aus der Kirche ausgetreten ist“, unterstreicht Pastor Gottschlich. „Der Bistumsleitung ist es wichtig, dass die Betroffenen seelsorgliche Begleitung und Annahme finden können.“

Intervention

Rechtsanwältin Gabriela Joepen in Paderborn und Rechtsanwalt Professor Dr. Martin Rehborn in Dortmund wurden von Erzbischof Hans-Josef Becker als Missbrauchsbeauftragte benannt und sind unabhängige Ansprechpersonen für alle Fälle sexuellen Missbrauchs Minderjähriger oder erwachsener Schutzbefohlener durch Kleriker, Ordensangehörige und andere Mitarbeitende im kirchlichen Dienst des Erzbistums. Die Arbeit der unabhängigen Ansprechpersonen für sexuellen Missbrauch im Erzbistum wird unterstützt durch den Interventionsbeauftragten. Thomas Wendland koordiniert zudem federführend in einem angezeigten Missbrauchsfall alle notwendigen Maßnahmen.

Biografisches

1961 in Meschede im Sauerland geboren empfing Pastor Liudger Gottschlich 1987 in Paderborn das Sakrament der Priesterweihe. Seitdem hat er als Seelsorger an mehreren Orten gewirkt: Bielefeld, Bergkamen, Benhausen, in Winterberg/Elkeringhausen als Geistlicher Rektor der Bildungsstätte St. Bonifatius und in Paderborn. Pastor Gottschlich hat mehrere zusätzliche Ausbildungen absolviert im Bereich Geistliche Begleitung, Spiritualität, Exerzitien, religiöse Persönlichkeitsentwicklung und heilsame Meditation. Über 30 Jahre ist das bereits der Schwerpunkt seiner Tätigkeit. Seit 2012 ist er in Dortmund.

Ein Beitrag von:
Team Presse

Thomas Throenle

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