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Erzbistum Paderborn
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© Michael Sprenger

Belecke feiert „Sturmhochamt“ mit Erzbischof em. Hans-Josef Becker

Zur Feier des 575. Belecker Sturmtags, dem ersten als Immaterielles Kulturerbe in Nordrhein-Westfalen, besuchte am 24. Mai 2023 der emeritierte Erzbischof Becker seine Heimatstatdt und feierte in der Propsteikirche seines Geburtsortes ein „Sturmhochamt“.

Schon um fünf Uhr in der Früh geht es mit dem ohrenbetäubenden Böllern der Sturmtagskanoniere los, die Festivitäten ziehen sich anschließend bis in die späte Nacht. Der Belecker Sturmtag, das sind Böllerschützen in historischen Kostümen und Fahnenzüge der Vereine, das ist Geselligkeit und Gottesdienst, Geschichtsbewusstsein und Gedenken. Vor allem ist der Sturmtag ein Fest, bei dem alle zusammenkommen, um miteinander zu feiern: Groß und Klein, Jung und Alt, Alteingesessene, Zugezogene und Gäste. Sogar die Soesterinnen und Soester, die 1448 vergebens versuchten, die Stadtmauern Beleckes zu erstürmen, sind bei dem Festtag willkommen. Man hat sich mittlerweile ausgesöhnt.

Der Belecker Sturmtag ist jedes Jahr etwas Besonderes, doch der diesjährige Festtag, gefeiert am 24. Mai, stellte die vorangegangenen Gedenktage in den Schatten. Gefeiert wurde nicht nur die 575. Wiederkehr der historischen Ereignisse aus der Zeit der Soester Fehde, sondern auch die Anerkennung als Immaterielles Kulturerbe der UNESCO und die Aufnahme ins NRW-Landesinventar im vergangenen Jahr. Ausschlaggebend für die Landes-Jury waren dabei die Vermittlung eines zeitgemäßen, Geschichtsbewusstseins, die Stärkung des zivilgesellschaftlichen Zusammenhalts und die Mahnung zu Frieden und Gewaltfreiheit.

„Es geht ja nicht einfach nur um Folklore und Heimat“

Fester Bestandteil des Belecker Sturmtags ist der abendliche Gedenkgottesdienst. Erzbischof em. Becker feierte diesen als „Sturmhochamt“ gemeinsam mit vielen Gläubigen sowie mit Beleckes Pfarrer Markus Gudermann, Pastor Ralf-Hubert Bronstert, dem gebürtigen Warsteiner und jetzigen Mescheder Pfarrer Michael Schmitt und mit Diakon Winfried Heine.

„Es geht ja nicht einfach nur um Folklore und Heimat“, erklärte Becker. „Böllerschüsse, Festumzug, Feier – das bringt uns Belecker nach so vielen Jahrzehnten und Jahrhunderten immer noch zusammen. Doch der Sturmtag ist ja noch mehr. Das Gedenken an den Sturmtag war und ist immer auch eine große Mahnung zu Frieden und Gewaltfreiheit. Eine Mahnung also letztlich, aus dem Geist Jesu zu leben, der Gewalt, Kriege und Fehden aller Art verabscheut hat.“

Auch lobte Erzbischof Becker das Engagement der Vereine, sowohl bei der Gestaltung des Gedenktags als auch bei der Bewerbung als Immaterialles Kulturerbe: „Ich kann nur bewundern, was hier auf die Beine gestellt wird.“

 

(Mit Material der Lokalredaktion Warstein des Soester Anzeigers.)

Hintergrund: Sturmtag in Belecke

Der Belecker Sturmtag war Teil der Soester Fehde Mitte des 15. Jahrhunderts. In Summe gelang es der Hansestadt Soest, ihre Eigenständigkeit gegenüber dem Kölner Erzbischof zu wahren. Bei einem Angriff auf Belecke aber zogen die Truppen aus Soest den Kürzeren.

Als am Mittwoch vor Pfingsten im Jahr 1448 Truppen der deutlich größeren und mächtigeren Stadt Soest die Mauern der Stadt Belecke bestürmten, mobilisierten die Angegriffenen sogar Frauen und Kinder und konnten sich letztlich erfolgreich zur Wehr setzen. Auf Belecker Seite kam Bürgermeister Wilke durch einen Pfeilschuss zu Tode, auf Seiten der Angreifer gab es zwei Tote. Nach dem Abzug der Soester Truppen schwor die Belecker Bürgerschaft, jedes Jahr am Mittwoch vor Pfingsten einen Dankesgottesdienst für die erfolgreiche Verteidigung der Stadt abzuhalten. Auf diese Weise entwickelte sich schon kurz nach den Ereignissen ein Brauchtum.

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