Glaubenszeugnis bei ReFocus.Him in Elsen
07.06.2022
Exklusiv

Die Jugend feiert Pfingsten

Von der Kraft, die Welt zu verändern

Die Kirche ist vielfältig. Das ist an Pfingsten, dem Geburtstag der Kirche, mal wieder deutlich geworden. Dadurch, wie viele junge Menschen auf unterschiedliche Art und Weise Pfingsten gefeiert haben. In der Kirche und im Zeltlager. Im Jugendtreff und im Kanu. Wir blicken darauf, wie junge Menschen an Pfingsten in vier unterschiedlichen Events begeistert wurden: Bei den Pfingstfesten in Wenden, bei ReFocus.Him in Elsen, beim Zeltlager der Pfadfinder und bei Aktionen der Malteser Jugend.

Begeisterung beim Pfingstfest in Wenden

Als Gott beim ersten Pfingstfest seinen Heiligen Geist sandte, waren nur die Jünger und einige Freunde Jesu in einem Raum versammelt. Aber von diesem Ereignis aus ging eine Kraft, die die Welt veränderte.

Aufgrund der Gewitterwarnungen musste das Pfingstfest BeGEISTerung, das in einem Zirkuszelt in Wenden im Sauerland stattfinden sollte, kurzfristig abgesagt werden. Stattdessen organisierten die beiden Jugendspirituellen Netzwerke TABOR und spice und die Abteilung Jugend/Junge Erwachsene im Erzbistum Paderborn in Zusammenarbeit mit der K.O.T. Wenden ein Pfingstfest im kleinen Kreis. An Begeisterung hat es trotz der spontan notwendigen Planänderung nicht gefehlt

Diakon Claudius Rosenthal eröffnete den Nachmittag mit einer fesselnden Keynote. Der Impuls lud ein, darüber nachzudenken, wofür jede und jeder persönlich brennt. Und wie sie oder er zur Weitergabe des Feuers beitragen kann. Wo brauchen wir den frischen Wind des Heiligen Geistes? Wo brauchen wir Beständigkeit? Bei Kaffee und Kuchen tauschten die jungen Erwachsenen ihre Gedanken dazu aus. Zwei Mitglieder der TABOR-Band erzählten von ihrer Begeisterung für die Musik. Dass sie mit dieser Begeisterung und ihrem Lobpreis mitreißen und anstecken können, konnten die Teilnehmenden in der Pfingstmesse erleben.

Die Jugendmesse war das Highlight und der Abschluss des Pfingstfestes. In seiner Predigt erklärt Vikar Sascha Heinrich aus Attendorn, dass nur fünf Leute, die begeistert sind und ein gemeinsames Ziel haben, die ganze Welt verändern können. Er ermutigt, bei sich selbst anzufangen und dem Heiligen Geist Raum zum Wirken zu geben. Begeisterung zu verbreiten im Freundeskreis, in der Familie, in der Gemeinde. Sich dann aber auch zusammen zu tun und groß zu denken. Beim ersten Pfingstfest waren nur wenige Freunde Jesu im Abendmahlsaal versammelt. Und heute sind 2,2 Milliarden Menschen auf der Welt Christen. Steckt darin nicht auch heute noch die Kraft, die Welt zu verändern?

Keynote von Diakon Dr. Claudius Rosenthal

Von Laura Reuter


Das Fest der Jugend in Paderborn-Elsen

Die Kirche St. Dionysius in Paderborn-Elsen erstrahlt im Scheinwerferlicht. Durch den Mittelgang führt ein roter Teppich bis zum Altar. Die Band erfüllt den Kirchenraum mit Lobpreis. In den Bänken stimmen rund 220 junge Menschen mit erhobenen Händen ein: „Wie ein Brausen des Himmels komm!“

Elsen war einer von 32 Standorten im gesamten deutschsprachigen Raum, an denen am Wochenende das Fest der Jugend, inspiriert vom Vorbild in Salzburg, gefeiert wurde. Von Freitag bis Sonntag gaben junge Menschen Zeugnis davon, wie persönliche Begegnungen mit Jesus ihr Leben verändert haben. Rund 220 junge Christinnen und Christen beteten gemeinsam um den Heiligen Geist und feierten den Glauben.

Es gab verschiedene Workshops und Austausch, Lobpreis und Anbetung. Immer im Mittelpunkt: Jesus. Dafür steht ReFocus.Him, der Zusammenschluss von Gruppen, Gemeinschaften und Einzelpersonen aus dem Erzbistum Paderborn, der das Pfingstfest in Elsen auf die Beine gestellt hat.

Durch einen Livestream aus Salzburg waren am Samstagmorgen alle 32 Standorte, an denen das Fest der Jugend gefeiert wurde, miteinander verbunden. Aber auch junge Menschen aus unserem Erzbistum teilten ihre bewegende Glaubensgeschichten mit den Teilnehmenden.

So auch Ina Sasse, eine der Initiatorinnen des Pfingstfestes in Elsen, und der frisch geweihte Neupriester Mike Hottmann, der am Samstagnachmittag den Primizsegen spendete. Eines der Highlights des Wochenendes war der Abend der Barmherzigkeit. Es war spürbar, wie Jesus während der musikalisch gestalteten Anbetung und im Sakrament der Versöhnung Herzen berührt hat. Am Sonntag feierten die Teilnehmer in einer großen Pfingstmesse das Geschenk des Heiligen Geistes und den Geburtstag der Kirche. Dass diese Kirche jung, lebendig und begeisternd ist, war in Elsen an diesem Wochenende spürbar.

Von Laura Reuter


Live & in Farbe - Pfadfinder in Westernohe und anderswo

Dienstagmorgen nach Pfingsten. Der Wecker weckt mich, nicht die Sonne und das Lachen der viel zu früh wach gewordenen Wölflinge wie in den vergangenen Tagen. Wieder zuhause. Zurück aus einem denkwürdigen Pfingstwochenende.

Drei Jahre liegt unser letztes Stammeslager zurück. Jetzt endlich waren wir wieder unterwegs, noch dazu im Bundeszentrum der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) in Westernohe, wo sich zu normalen Zeiten zu Pfingsten um die 4000 Pfadfinderinnen und Pfadfinder treffen. Diesmal war die Teilnahmezahl begrenzt auf 2000.

Ich denke zurück an die vielen freien Flächen. Auch das traditionelle Konzert und der große gemeinsame Gottesdienst fanden noch nicht wieder so statt wie früher. Trotzdem - das Wochenende war unglaublich. Intensiv, anstrengend, herausfordernd, großartig.
Ich scrolle ein wenig durch Social Media und sehe überall Instagram-Storys und Beiträge von Stämmen unserer und anderer Diözesen. Überall finden sich die gleichen Bilder und Geschichten. „Endlich wieder Lager!“ - „Es ist so toll, wieder unterwegs zu sein!“ - „Jetzt hab’ ich noch mehr Bock aufs Sommerlager!“ Lachende Gesichter, Menschen die anpacken, Runden am Lagerfeuer. Das virtuelle Wir-Gefühl, das uns über die vergangenen zwei Jahre gebracht hat, endlich wieder live und in Farbe. „Live & in Farbe“ war das Motto für das diesjährige „Pfingsten in Westernohe“.

Zwei junge Pfadfinderinnen.

Ein bisschen nervöser als sonst waren wir Leitende. An alles gedacht? Nichts vergessen? Die Routine ist ein bisschen abhandengekommen. Die Verantwortung für 30 Kinder und Jugendliche wiegt schwerer, wenn man statt vor dem Zoom-Meeting wieder gemeinsam am Lagerfeuer sitzt… doch wiegt es umso mehr, wenn eine kleine Wölflingshand sich in die eigene schiebt, um nicht alleine gehen zu müssen. Wenn ein Teenager alle Sorgen der letzten Jahre plötzlich loslassen kann und von Freundinnen festgehalten und aufgefangen wird. Wenn der coole Pfadi sich die Zeit nimmt, dem jüngeren Kind zu erklären, wie das Zelt abgespannt wird. Wenn Leitende aufeinander Acht geben, einspringen und denjenigen Zeit und Raum zum Durchatmen und Ausruhen geben, die es gerade brauchen.

Wenn Kinder zu Freunden werden. Wenn ein Team wieder Hand in Hand arbeitet, jeder und jede an der Stelle, die dem eigenen Talent entspricht. Wenn ein Segen im Gottesdienst nicht nur gesprochenes Wort ist, sondern von Gesten umrahmt wird, die Nähe ausdrücken, Berührung und Zuversicht. Wenn man spät in den Schlafsack kriecht, Lagerfeuer-Geruch in der Nase und von hier und da dringen Textzeilen und Gitarrenklänge durch die Nacht. Wenn man am Dienstagmorgen nach Pfingsten lieber viel zu früh tobende Kinder gehört hätte als den Wecker.

Pfadfinder sein bedeutet in Gemeinschaft sein. Sich anstecken lassen, immer wieder neu. Die Begeisterung weiter geben für all das. Was könnte besser zu Pfingsten passen als diese Gemeinschaft neu zu beleben?
Tanja Münnich, DPSG Diözesanverband Paderborn


Teamgeist bei der Malteser Jugend

An Pfingsten Teamgeist erleben. Das konnten junge Menschen bei verschiedenen Aktionen der Malteser Jugend. Da ein gemeinsames großes Zeltlager wie typisch nicht ausgerichtet wurde, waren viele Ortsgruppen mit eigenen Aktionen unterwegs. Die Malteser Jugend Lippstadt ist zum Beispiel zu einer Kanutour mit abschließendem Workshop in Jonglage, Diabolo und Devil Sticks aufgebrochen.

„Es war ein besonderes Gefühl, wieder zeit miteinander verbringen zu können“, sagt Patricia Hohenberger, die sich ehrenamtlich bei der Malteser Jugend Lippstadt engagiert. „Einander sehen, ohne Maske und Abstand gemeinsam Spaß haben, einfach mal wieder die Kindheit und Jugend genießen. Das tat gut.“

Kanufahren

Beim Kanufahren und den Workshops wurden die jungen Menschen auch vor Herausforderungen gestellt. „Sie haben gelernt, dass man nicht alles bereits können muss, um Spaß zu haben. Sowohl Kanufahren als auch Jonglage war für einige neu und dennoch hat man gemeinsam das Ziel erreicht. Die Jugendlichen haben endlich wieder das Gefühl, nicht alleine alle Herausforderungen bewältigen zu müssen.“

Der Glaube hat die Jungen und Mädchen dabei die ganze Zeit verbunden. „Gemeinschaft und sich gegenseitig zu helfen sind wichtige Grundlagen für unseren Glauben“, sagt Patricia. „Glaube ist für mich ein Gefühl von Zusammenhalt, gemeinsamen Werten und gegenseitiger Unterstützung.“

Mix