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Erzbistum Paderborn
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© Besim Mazhiqi / Erzbistum Paderborn

Liborius in der Welt

Installation zu weltkirchlichen Bezügen während des Liborifestes 2020

Zum Liborifest gehören in jedem Jahr weltkirchliche Begegnungen. Gäste aus verschiedenen Ländern der Welt kommen nach Paderborn, nehmen an Veranstaltungen teil und sind bei den Feiern präsent. So hat das Paderborner Fest eine Wirkung über Grenzen von Ländern und Kontinenten hinweg. Aber nicht nur das Fest auch der Heilige selbst ist an verschiedenen Orten der Welt präsent. Kirchen, Heime, Bildungshäuser, Brücken und Schulen sind nach ihm benannt.

Was kann man erzählen von den Orten, an denen Liborius eine Rolle spielt? Welche Orte sind es? Was geschieht dort?

Mit der Installation werden einige Orte exemplarisch vorgestellt. So wie jeder Heilige einen Aspekt von Gottes Wirklichkeit in der Welt durchscheinen lässt, so kann an den Orten ein Aspekt entdeckt werden, was christliches Leben heute bedeuten kann. Es werden Geschichten erzählt von Menschen und Einrichtungen, die Liborius in der Welt sichtbar werden lassen.

Frankreich

Das junge Bistum Paderborn hat im Jahr 836 aus Le Mans die Reliquien des Heiligen Liborius erhalten. Damit war ein Kontakt zur „alten Kirche“ hergestellt. Die Freundschaft zwischen den beiden Bistümern besteht seit dieser Zeit. Es gab viele Kontakte über die Jahrhunderte und gegenseitige Unterstützung in schwierigen Zeiten. Junge Leute aus den beiden Bistümern beleben in den letzten Jahren die Fraternität.

Autorin und Sprecherin: Caroline Breit

Deutschland

Schon im Mittelalter gab es Kontakte zwischen Paderborn und dem Raum um Magdeburg. Von 1821 bis 1994 war das Bistum Teil des Erzbistums Paderborn. Während der deutschen Teilung gab es vielfältige Kontakte von Paderborn nach Magdeburg.

Das Liboriusgymnasium in Dessau wurde 1991 durch Elterninitiative gegründet.

Autoren und Sprechende: Bernd Krueger und Henriette Worms

Belgien

In Antwerpen gibt es schon seit 1677 eine Reliquie des heiligen Liborius. Sie wurde – gemeinsam mit den anderen Gebeinen des Heiligen – im Dreißigjährigen Krieg durch Christian von Braunschweig aus Paderborn geraubt. Nach jahrzehntelangen Irrwegen fand sie ihren neuen Platz in der Keizerskapel in Antwerpen, wo sie noch heute ein beliebtes Ziel für Wallfahrten ist.

Aber nicht nur der heilige Liborius verbindet Paderborn und Antwerpen. Es ist auch der künstlerische Einfluss der Scheldestadt, der Westfalen nachhaltig prägte. Die Ausstellung „Peter Paul Rubens und der Barock im Norden“ im Diözesanmuseum Paderborn geht dieser Verbindung nach. Die Schau führt über die Barockisierung des Paderborner Doms durch Antwerpener Künstler zum Meister des flämischen Barock höchstpersönlich: Peter Paul Rubens.

Autoren: Britta Schwemke, Professor Christoph Stiegemann
Sprecher: Professor Christoph Stiegemann

Italien

Es gibt viele Verbindungen nach Italien, verschiedene Kirchen sind seit Jahrhunderten nach Liborius benannt. In Rom gibt es seit 1998 eine Liboriuskirche. In den Randbezirken der schnell gewachsenen Großstadt gab es zunächst keine Kirchen. Papst Johannes Paul II. bat Diözesen und Ordensgemeinschaften um Hilfe. Im Norden Roms wurde eine Kirche mit Unterstützung des Erzbistums Paderborn gebaut und nach dem Heiligen Liborius benannt.

Autor: Ulrich Klauke
Sprecherin: Jule Rehermann

Malta

Es gibt eine lange Tradition der Verehrung des Heiligen Liborius auf Malta. Vermutlich haben französische Malteserritter Reliquien des Heiligen nach Malta mitgebracht. Heute, so berichtet es uns die Gemeinde, nimmt der Schutz der Flüchtlinge einen wichtigen Platz in der Gemeindearbeit ein. Vor allem Mütter mit ihren Kindern werden versorgt. In Valetta wird auch besonders des Schiffsbruchs von Paulus gedacht. Als Gefangener wurde er nach Rom gebracht und hatte auf Malta drei Monate Zwangspause.

Autor und Sprecher: Domkapitular Dr. Thomas Witt

Russland

Das Bistum Saratow entstand 2002 aus eine Administratur. Es ist so groß wie Deutschland, Frankreich, Spanien und Portugal zusammen. Unter den etwa 51 Millionen Einwohnern leben rund 20.500 Katholiken. Es kommt vor, dass man 500 km fahren muss, um von einer Pfarrgemeinde in die benachbarte zu gelangen. In der Stadt Krasnodar wurde im Jahr 2000 eine Liboriuskirche eingeweiht.

Autor und Sprecher: Bischof Clemens Pickel

Tschechien

Während der langen Zeit kommunistischer Kirchenverfolgung (1950 – 1989) entstand eine kleine Gemeinschaft von jungen Frauen in Brno, die unter der Leitung der Franziskaner im Geheimen nach der Regel der hl. Klara lebten. Nach der „samten Revolution“ gingen die Frauen ins Klarissenkloster Paderborn und begannen die Ordensausbildung. Weitere Frauen schlossen sich an und sie kehrten 1994 nach Brno zurück. 1997 zogen sie in ein neues Kloster in Brno-Soběšice.

„Die Reliquie des hl. Liborius in der Kirche erinnert an die Wurzeln, an die ersten Jahre im Klarissenkloster Paderborn. Sie verbindet uns über Paderborn hinaus mit Le Mans in Frankreich und hat so das Charisma, Menschen und Nationen zu versöhnen. Liborius mahnt, dass unser Gebet und unser Herz nicht in den engen Grenzen des Ethnischen und Nationalen bleiben dürfen, sondern in Christus universal werden sollen.“ (Sr. M. Benedicta Lišková OSC, Äbtissin)

Autor: Ulrich Klauke
Sprecherin: Jule Rehermann

Südafrika

Pater Anton Bartoldus aus Borgentreich war als Missionar in einer großen Pfarrei in George tätig. Zu der Pfarrei gehört das Township Parkdene, in dem die sozialen Verhältnisse sehr schwierig waren. Ein Gemeindezentrum als Treffpunkt und Gemeinschaftsort für die Menschen wurde mit Hilfe des Erzbistums Paderborn erbaut. Als Zeichen der Wertschätzung für diese Unterstützung wurde die 1983 errichtete Kirche dem Heiligen Liborius geweiht.

Autor und Sprecher: Luis Laufmöller

Tansania

Pater Walter Lütkewille, Afrikamissionar aus Verl, hat für die Diözese Sumbawanga das Liborius-Pastoral-Center errichtet. Es ist ein wichtiges Tagungshaus für die Priester und pastoralen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Diözese.

Autor: Ulrich Klauke
Sprecherin: Jule Rehermann

Argentinien

Die Diözese Anatuya in Argentinien liegt in einem sehr ländlichen Gebiet. Die Entfernungen zwischen den kleinen Dörfern sind sehr groß. Es war ein großer Wunsch der Gemeinden in ihrem Dorf eine Kapelle zu haben, in der sie sich versammeln können für Gottesdienste und Katechesen. In Tusca Pozo wurde dieser Wunsch durch eine finanzielle Unterstützung aus Paderborn möglich. Die Gemeinde gab der Kapelle den Namen des Heiligen Liborius, von dem sich ein Bild über dem Altar befindet.

Das Liborifest wird in jedem Jahr sehr intensiv gefeiert. Nach einer neuntägigen Vorbereitung machen sich aus den umliegenden Dörfern die Menschen auf den Weg und gemeinsam wird das Fest begangen.

Autor: Ulrich Klauke
Sprecherin: Jule Rehermann

Brasilien

Die Fazenda da Esperanza, der Hof der Hoffnung in Guaratinguetà, ist ein Ort für hoffnungslose Fälle. 1983 entstand dieser erste Hof durch die Begegnung von einem Gemeindemitglied mit Drogenabhängigen. Es funktioniert in einfacher Weise: Gemeinschaft, Arbeit und eine christliche Spiritualität, die aus dem Evangelium kommt. 12 Monate sind die jungen Leute auf der Fazenda um sich zu finden, zu entdecken, wer sie sind. Geliebte Töchter und Söhne Gottes. Inzwischen gibt es 150 dieser Orte der Hoffnung in vielen Ländern der Welt. Die Fazenda in den Bergen von Guaratinguetà ist nach dem Heiligen Liborius benannt.

Autor und Sprecher: Pastor Christian Heim

Ecuador

Die Stadt Santo Domingo de los Colorados ist eine der schnell wachsenden Städte in Lateinamerika. Am Stadtrand entstehen neue Siedlungen, die ungeplant und unstrukturiert sind. Es fehlt an Straßen, Schulen, Kirchen… 1991 wurde zu einer dieser neuen Siedlungen eine Brücke gebaut. Diese erhielt den Namen „Liborius“, da der Bau vom Erzbistum Paderborn unterstützt worden war. So ist Liborius hier ein wirklicher Brückenbauer.

Autor und Sprecher: Ulrich Klauke

Panama

Im Priesterseminar San Liborio in Santiago de Veraquas leben 28 Seminaristen. Neben dem Studium, dem Gebet und sportlichen Aktivitäten gehört die Hausarbeit wesentlich zum Zusammenleben dazu. Die Figur des Heiligen Liborius spielt als Vorbild für ein christliches Leben im Laufe der Ausbildung eine wichtige Rolle. Er steht für ein friedliches, sanftmütiges und zugleich mutiges Eintreten für das Evangelium.

Autor: Ulrich Klauke
Sprecherin: Jule Rehermann

Indien

Ashadeep, Licht der Hoffnung, so heißt eine Einrichtung für Kinder und Jugendliche mit Handicaps im Norden Indiens. In der Diözese Bijnor liegt dieses Zentrum, in dem etwa 300 Menschen leben. „Zentrum für anders Begabte“, so lautet der Namenszusatz. Die Bewohner sollen nicht auf ihre körperlichen oder geistigen Einschränkungen reduziert werden, sondern mit ihren je besonderen Begabungen gefördert und unterstützt werden. Die Kirche in diesem Zentrum ist dem Heiligen Liborius geweiht.

Autor und Sprecher: Weihbischof Matthias König

Australien

Auf den Viktorianischen Goldfeldern war Heinrich Backhaus aus Paderborn der erste Seelsorger. Er kümmerte sich um die vielen Menschen, die als Goldschürfer ihr Glück suchten. Die Kirche in Eaglehawk wurde vor 150 Jahren gebaut und dem Heiligen Liborius geweiht.

Autor und Sprecher: Christopher Müller

Papua-Neuguinea

Erzbischof Karl Hesse ist in Voßwinkel geboren. Er ging als Herz-Jesus-Missionar nach Papua-Neuguinea. Von 1980 bis 1990 wirkte er in der Diözese Kavieng, anschließend wurde er Erzbischof von Rabaul. Als Missionar und Bischof hat Karl Hesse mit viel Interesse das Leben der Menschen in Papua-Neuguinea erforscht. Zugleich hat er die Verbindung zur Heimat über all die Jahre gehalten. Er ist eine Brücke zwischen den Welten.

Autor und Sprecher: Domkapitular Dr. Thomas Witt

 
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