Schlussstein mit Osterlamm im Gewölbe des Hohen Dom zu PaderbornpdpPaderborn, 21. April 2019. Der Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker feierte das Hochfest Ostern am Ostersonntag mit zahlreichen Gläubigen in einem festlichen Pontifikalamt im Hohen Dom zu Paderborn. „Ostern kann man glauben, aber nicht zeigen. Doch man kann Ostern leben. Wie können wir Ostern so bezeugen, dass unser Leben von Gott her auch für die anderen sichtbar und deutlich wird?“, fragte der Paderborner Erzbischof in seiner Predigt.
Das Zeugnis, dass Jesus von den Toten auferstanden ist und die Menschen dadurch vom Tod gerettet hat, erscheine gerade in heutiger Zeit als „Zumutung“, so der Paderborner Erzbischof. Denn in dieser Zeit hätten viele Menschen tiefsitzende Ängste und eine allgemeine Skepsis – nicht zuletzt auch der Kirche gegenüber. Es sei aber auch eine Zeit, so Erzbischof Becker weiter, in der viele Menschen nach Orientierung und Antworten suchen würden.
„Es geht nicht darum, vor der Welt zu fliehen, wir haben nur diese eine. Aber wir sollen sie durchschauen mit glaubendem Herzen. Nur dieses glaubende Herz entdeckt die größere Wirklichkeit“, erklärte der Paderborner Oberhirte. Es sei wichtig, sich immer neu auf diese Wirklichkeit hin auszurichten. „Wir sollen diese Welt nicht enthusiastisch vor lauter Frömmigkeit überspringen, aber sie auch nicht exklusiv wichtig nehmen. Gerade wer sich vor der Welt schützen will, wird der Erde untreu. Und dann hängt der Glaube in der Luft.“ Wer seine Existenz fest mache an Gott, könne sich getrost einlassen auf die konkrete Welt, ohne sie zum bestimmenden Maßstab zu machen, führte Erzbischof Becker weiter aus. So könnten auch alle Dunkelheit, alles Leid und alle Erfahrung von Schuld ausgehalten werden, ohne verzweifeln zu müssen – weil sie eben nicht das Letzte seien.
Der Paderborner Erzbischof rief die Gläubigen dazu auf, aus einer österlichen Haltung heraus ihr Leben immer mehr von Christus her zu gestalten. „Leben wir als erlöste Menschen, gehalten von dem, dessen Tod und Auferstehung eine Zumutung für alle Zeiten bedeuten. Wer in sich den Impuls spürt, diese Zumutung anzunehmen, der wird den Widerspruch zu den Maßstäben dieser Welt erkennen. Er wird aber auch die Kraft dieser Zumutung im eigenen Leben erfahren“, ermutigte Erzbischof Hans-Josef Becker die Gläubigen zum Abschluss seiner Predigt.