logocontainer-upper
Erzbistum Paderborn
logocontainer-lower
© Photo Kozyr / Shutterstock.com

Bestens ausgestattet und auf dem neuesten Stand der Technik

Paderborner Studierende besuchen mit der Diözesanstelle Berufungspastoral auf ihrer Brasilien-Reise das neue Krankenhausschiff „Papa Francisco“ und lernen das kirchliche Leben am Amazonas kennen.
Foto: pdp

22 Studierende aus dem Erzbistum Paderborn haben bei einer Brasilien-Reise mit der Diözesanstelle Berufungspastoral das neue Krankenhausschiff „Papa Francisco“ am Amazonas besichtigt. Der Besuch des von Franziskanern betriebenen Kirchenprojekts war einer der Höhepunkte der insgesamt 18-tägigen Südamerikareise mit vielen spannenden Begegnungen und Eindrücken für die jungen Leute, die in dieser Woche nach Deutschland zurückkehren werden.

„Es ist sehr beeindruckend, das moderne Krankenhausschiff zu erkunden und die Besatzung kennenzulernen“, sagt der Leiter der Diözesanstelle Berufungspastoral im Erzbistum Paderborn, Vikar Stefan Kendzorra, der die eindrucksvolle Brasilienreise der Studierenden zusammen mit Prälat Dr. Peter Klasvogt, Direktor des Sozialinstituts Kommende in Dortmund und der Katholischen Akademie in Schwerte, begleitet. Das robuste Schiff sei „nigelnagelneu, bestens ausgestattet und auf dem neuesten Stand der Technik“. Dazu gehören neben einem eigenen Operationssaal, einer Zahnarztpraxis, einem Labor und einer Apotheke auch weitere Behandlungsräume mit Röntgen-, Ultraschall- und Beatmungsgeräten.

Freiwillige aus der ganzen Welt

„Bestens ausgestattet und auf dem neuesten Stand der Technik“: das Krankenhausschiff „Papa Francisco“ auf dem Amazonas
Foto: pdp

Im Einsatz werden die Patienten mit einem wendigen Beiboot auf das Krankenhausschiff gebracht. Hier können Menschen nicht nur ambulant behandelt, sondern auch kurzzeitig für Krankentransporte aufgenommen werden. „In der Regel werden die Patienten auf dem Schiff behandelt und fahren dann wieder zurück in ihre Dörfer am Amazonas“, berichtet Vikar Kendzorra. Patienten mit schweren Erkrankungen könnten aber auch bis zum nächstgelegenen Krankenhaus mitgenommen werden.

Der größere Teil der rund 30-köpfigen Besatzung des schwimmenden Krankenhauses besteht aus wechselnden Mitgliedern. „Das sind meist Freiwillige aus der ganzen Welt, Ärzte, Pfleger, Assistenten und Ordensleute“, erklärt Vikar Kendzorra. Es gebe aber auch einige Crewmitglieder, die längerfristig eingesetzt sind, wie zum Beispiel die 46-jährige Sießener Franziskanerschwester Ruth Rottbeck. Sie stammt aus dem nordrhein-westfälischen Rhede im Bistum Münster und ist als Fachärztin für Neurologie und Psychiatrie fest mit an Bord.

„Priestermangel ist hier eine ganz andere Realität“

Prälat Dr. Peter Klasvogt (links) und Bischof Bernhard Johannes Bahlmann OFM (rechts) tauschen sich am Rande der Reise über die Herausforderungen der katholischen Kirche Amazoniens und die Themen der bevorstehenden Amazonas-Synode aus. Foto: pdp

Heimathafen des Krankenhausschiffes ist die Bistumsstadt Obidos. Sie liegt in östlicher Richtung rund 1.200 Kilometer vom Amazonasdelta entfernt. Regelmäßig steuert die „Papa Francisco“ hier ihren festen Anlegeplatz an. In Obidos ansässig ist zudem der Initiator des Projektes, der deutschstämmige Bischof Bernhard Johannes Bahlmann OFM und Vorsitzender der regionalen Bischofskonferenz für Amazonien, der während des Aufenthalts der Reisegruppe aus dem Erzbistum Paderborn die jungen Frauen und Männer auch für einige Tage zu sich eingeladen hatte und ihnen die Situation der Kirche am Amazonas näher brachte.

Das Bistum Obidos ist in der Fläche etwa halb so groß wie Deutschland. Ihm gehören nur 33 aktive Priester an. „Priestermangel ist hier eine ganz andere Realität, eine ganz andere Größe als bei uns“, betont Vikar Kendzorra. Dabei sei für ihn besonders beeindruckend, dass die Christen hier darum über Jahre hinweg ganz anders aus ihrer Taufberufung heraus lebten, ihre Gemeinde selbst aufbauten und gestalteten. Den Menschen sei klar: „Wenn sie das nicht in die Hand nehmen, dann gibt es eben keinen gelebten christlichen Glauben“, bringt es Vikar Kendzorra auf den Punkt.

„Die Menschen identifizieren sich mit ihrer Gemeinde“

Das kirchliche Leben am Amazonas sei „einfach nicht so priesterzentriert“. Hier träfen sich die Menschen selbstständig zum Gottesdienst, meistens zum Wortgottesdienste mit Kommunionausteilung. Sie bereiteten auch eigenverantwortlich ihre Gemeindefeste vor, die zum Teil über mehrere Tage mit einem bunten Programm gefeiert würden. „Die Menschen identifizieren sich mit ihrer Gemeinde und helfen mit, sie aufzubauen. Dafür warten sie nicht auf Priester, die das machen.“

Die wenigen Priester, die in der weiten Fläche aktiv unterwegs sind, lebten zeitweise immer wieder in den Gemeinden und in örtlichen Kommunitäten mit, reisten aber auch permanent herum, um vor Ort mit den Menschen die heilige Messe zu feiern und in regelmäßigen Abständen die Sakramente zu spenden. „So funktioniert das hier. Und in der Zwischenzeit leiten eben Gemeindevorsteher das kirchliche Leben vor Ort. Das ist die Stärke der Kirche am Amazonas“, erklärt Vikar Kendzorra.

Die Initiative für das Krankenhausschiff angestoßen hatte Papst Franziskus am Rande des Weltjugendtages 2013 in Rio de Janeiro.

 

Weitere Einträge

© SewCream/Shutterstock.com

Pressemeldung Kirchen-Immobilien: „Thema in Gesellschaft und Politik angekommen“

Diözesanbaumeisterin begrüßt zunehmende Debatte über künftige Nutzung kirchlicher Gebäude
© Paul Junglas / Erzbistum Paderborn
Bei der Ministrantenwallfahrt nach Rom begleiten Weihbischof Josef Holtkotte, Diözesanjugendpfarrer Tobias Hasselmeyer, ehrenamtliche Jugendliche in der Messdienerarbeit sowie eine Steuerungsgruppe aus Mitarbeitenden des Erzbistums die Jugendlichen.

Pressemeldung 600 Jugendliche fiebern Rom-Reise entgegen

Internationale Ministrantenwallfahrt: Organisatoren aus dem Erzbistum Paderborn diskutieren „hitzige“ Fragen
© Foto: Michael Bodin / Erzbistum Paderborn
Tag für Unternehmerinnen und Unternehmer in Dortmund (v.l.): Dr. Richard Böger, (Bank für Kirche und Caritas eG), Professor Dr. Martin Werding, Dr. Andreas Fisch (Kommende Dortmund), Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz, Reinhold Rünker (Wirtschaftsministerium NRW), Dr. Tim Breker (Vytal Global GmbH), Wulf-Christian Ehrich (IHK zu Dortmund), Philipp Halbach (Diagramm Halbach GmbH & Co. KG), Prälat Dr. Peter Klasvogt (Direktor der Kommende Dortmund) und Thomas Halbach (Diagramm Halbach GmbH & Co. KG). Foto: Michael Bodin / Erzbistum Paderborn

Pressemeldung Gelebte Werte im Unternehmen

Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz beim Tag für Unternehmerinnen und Unternehmer in Dortmund
Kontakt
| |
generalvikariat@erzbistum-paderborn.de
+49 (0)5251 125-0
Barrierefreiheit