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Erzbistum Paderborn
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Pressemeldung
15. August 2019
Paderborn/Fröndenberg

„Aufeinander hören und miteinander sprechen“

Stellten sich den kritischen Fragen der Frauengemeinschaft und der Verantwortlichen des Pastoralverbundes in Fröndenberg: Konflikt- und Beschwerdemanager Thomas Wendland (links) und Personaldezernent Monsignore Andreas Kurte (rechts). (Foto: pdp/Benjamin Krysmann)

Nach der Amtsaufgabe von Norbert Wohlgemuth als Pfarrer des Pastoralverbundes Fröndenberg und der anschließenden Demonstration der katholischen Frauengemeinschaft St. Marien für eine „menschliche Kirche“ hat Personaldezernent Monsignore Andreas Kurte gemeinsam mit Konflikt- und Beschwerdemanager Thomas Wendland die engagierte Kirchengemeinde am Mittwoch, 14. August, zum zweiten Mal innerhalb einer Woche zu Gesprächen besucht. Nach dem ersten Treffen mit dem örtlichen Kirchenvorstand und dem Pfarrgemeinderat zur Zukunft des Pastoralverbundes sprachen die Vertreter des Erzbistums Paderborn jetzt mit der Frauengemeinschaft und weiteren Gemeindemitgliedern über die Strukturen in der katholischen Kirche und anstehende Reformbemühungen.

„Es war ein intensiver Austausch in einem insgesamt guten Ton, bei dem die Anwesenden kritisch ihre Sorge um die Kirche zum Ausdruck gebracht haben“, sagte Monsignore Kurte am Mittwochabend im Anschluss an das rund zweistündige Gespräch im gut besuchten Pfarrzentrum St. Marien in Fröndenberg. Natürlich gebe es zu den „nicht immer einfachen Themen“ wie dem Zölibat, der Rolle der Frau in der katholischen Kirche oder dem Umgang mit Macht „verschiedene Ansichten und kontroverse Meinungen“. Dennoch sei die Diskussion mit zum Teil sehr persönlichen Wortbeiträgen grundsätzlich „respektvoll und wohlwollend“ geblieben.

„Was wir jetzt brauchen, ist gegenseitiges Vertrauen und Geduld“

„Als Glaubensgemeinschaft stehen wir vor großen gesellschaftlichen und kirchlichen Veränderungen. Darum ist es jetzt entscheidend, im Großen wie im Kleinen achtsam zu sein, aufeinander zu hören und miteinander zu sprechen“, warb der Personaldezernent im Erzbistum Paderborn für den notwendigen Zusammenhalt in herausfordernden Zeiten. Dabei dürfe es auch mal emotional zugehen, wenn generell angemessen um die gemeinsame Sache gerungen werde, meinte Monsignore Kurte, der der Einladung nach Fröndenberg zum Gespräch gerne nachgekommen war.

„Was wir jetzt brauchen, ist gegenseitiges Vertrauen und Geduld“, betonte er und erklärte, dass nicht jede Forderung sogleich umgesetzt werden könne, die Bistumsleitung aber hinhören und sich den aktuellen Fragen und Sorgen der Menschen stellen wolle. „Nicht alles lässt sich auf einmal klären.“ Bei der Fülle an Themen, die jeweils für sich noch weitere Differenzierungen verlangten, seien vor allem auch die kirchlichen Verantwortungsebenen zu beachten, machte Monsignore Kurte deutlich: „Was auf der Ebene der Weltkirche zu entscheiden ist, muss dort entschieden werden. Was wir in unserem Erzbistum tun können, sollten wir angehen.“

Ideen zur Gestaltung des kirchlichen Lebens vor Ort

Viele Ideen zur Gestaltung des kirchlichen Lebens vor Ort lägen bereits auf dem Tisch und würden auf ihre Praxistauglichkeit im Erzbistum Paderborn hin geprüft. Als Beispiele nannte der Personaldezernent den Auf- und Ausbau von Laienberufen, das Erproben von alternativen Gemeindeleitungsmodellen, die stärkere Entwicklung des Ehrenamtes oder die Einführung des hauptamtlichen Diakonats. Für besonders lohnenswert hält Monsignore Kurte nach erfolgreicher Einführung die weitere Installierung von Verwaltungsleiterinnen und Verwaltungsleitern, die nach dem Zukunftsbild des Erzbistums auf Ebene der Pastoralen Räume den Seelsorgerinnen und Seelsorgern neue Freiräume bei ihrer Arbeit schafften und sie bei ihren vielfältigen Aufgaben entlasteten.

Begleitet wurde Monsignore Kurte an dem Abend von Thomas Wendland, dem Leiter der Konflikt- und Beschwerdestelle im Erzbistum Paderborn. Er hatte bereits am Treffen mit dem Kirchenvorstand und dem Pfarrgemeinderat teilgenommen und war auch eigens am vergangenen Sonntag zu der Demonstration nach Fröndenberg gefahren.

„Uns alle eint die Sorge um die Zukunft unserer Kirche“

„Wir haben alle Themen besprochen, die uns und die Menschen bewegen. Es wurde deutlich, dass nicht alle Positionen auf gegenseitiges Verständnis und uneingeschränkte Zustimmung stoßen. Aber trotz manchem Dissens eint uns alle die Sorge um die Zukunft unserer Kirche. Wir wollen weiterhin im Gespräch bleiben und gemeinsame Lösungen für anstehende Zukunftsfragen finden“, sagte Wendland. Für ihn sei es zuerst wichtig gewesen, wahrzunehmen und zu verstehen, welche Fragen und Sorgen die Gemeinde in Fröndenberg umtreibt.

Er habe viele Rückmeldungen erhalten, die nach dem Rückzug von Norbert Wohlgemuth als Pfarrer des Pastoralverbundes Fröndenberg sehr verschieden ausfielen. Darum gelte es, die unterschiedlichen Eindrücke auch in den Gesprächen zu berücksichtigen. Nahezu alle seien sich allerdings darin einig, dass eine starke kirchliche Gemeinschaft in Zukunft verstärkt die Lebenswirklichkeit der Menschen in den Blick zu nehmen habe.

Unerwarteter Rücktritt

Die für den Pastoralverbund Fröndenberg unerwartete Rücktrittserklärung von Norbert Wohlgemuth am Ende der Messfeier zur Verabschiedung von Pastor Georg Toborek am Sonntag, 28. Juli, hatte für großes Aufsehen gesorgt. Aus Unzufriedenheit mit der aktuellen kirchlichen Situation hatte sich Wohlgemuth persönlich dazu entschlossen, sein Priesteramt niederzulegen.

Als manche Aussagen des zurückgetretenen Seelsorgers, mit denen er seinen Entschluss öffentlich begründete, für Irritation sorgten, veröffentlichte das Erzbistum Paderborn eine entsprechende Stellungnahme und intensivierte den Kontakt zu den Verantwortlichen des Pastoralverbundes.

Es folgte das Treffen mit dem Kirchenvorstand, dem Pfarrgemeinderat und dem pastoralen Personal mit Personaldezernent Monsignore Andreas Kurte sowie Konflikt- und Beschwerdemanager Thomas Wendland am vergangenen Donnerstag, 8. August. Hieraus ging eine öffentliche Stellungnahme der örtlichen Verantwortlichen hervor und der beiderseitige Wunsch von Pastoralverbund und Bistumsleitung nach einem eigenen Treffen mit den Initiatorinnen der angekündigten Demonstration und der Frauengemeinschaft St. Marien, das auf diesen Mittwochabend terminiert wurde.

Zukünftige Gestaltung der Pastoral in Fröndenberg

Im Hinblick auf die zukünftige Gestaltung der Pastoral vor Ort in Fröndenberg machte Monsignore Kurte während der Gespräche deutlich, dass sich unabhängig von der Entscheidung Wohlgemuths im kommenden Jahr wie geplant die Pfarrei St. Katharina Unna, der Pastoralverbund Holzwickede-Opherdicke und der Pastoralverbund Fröndenberg auf den Weg machen, einen neuen Pastoralen Raum zu bilden, der von Pfarrer Paul Mandelkow geleitet wird. Das Konzept sehe vor, dass in Fröndenberg ein Priester verbleiben und das Pfarrhaus beziehen wird, damit er als Geistlicher den Menschen vor Ort nah sein kann.

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