Kontakte nach Frankreich
Bei der großen Friedenskonferenz in Bierville lernte Franz Stock den Franzosen Joseph Folliet kennen. Beide schlossen Freundschaft und Folliet setzte sich dafür ein, dass der Theologiestudent und Priesteramtskandidat Franz Stock im Jahr 1928 in Paris studieren konnte. „Das war in der damaligen Zeit absolut ungewöhnlich“, ordnet Professor Althaus ein. Joseph Folliet gründete 1927 die Gefährten des heiligen Franziskus in Frankreich, Franz Stock den Ableger dieser Gemeinschaft in Deutschland. „Wir dürfen davon ausgehen, dass Franz Stock aufgrund all dieser Begegnungen und Erfahrungen zu einem Friedens-Aktivisten wurde“, deutet Professor Rüdiger Althaus. „So wurde Franz Stock zu einem Hauptredner des internationalen Friedenstreffens auf dem Borberg in der Nähe von Brilon im Sauerland am 13. September 1931, wenige Monate vor seiner Priesterweihe.“
Friedenstreffen auf dem Borberg 1931
Auf dem Borberg bei Brilon steht in rund 600 Metern Höhe die 1923 errichtete Friedenskapelle Brilon, die seither Ziel von Wallfahrten ist. Hier fand am 13. September 1931 das große internationale Friedenstreffen des Friedensbundes der deutschen Katholiken statt. Mehr als 1.000 Personen pilgerten an diesem Tag auf den Borberg, unter ihnen Mitglieder des Quickborn-Arbeitskreises (Quickbornbewegung), Wallfahrer aus dem Sauerland und Schüler des Briloner Gymnasiums Petrinum. Mit Diakon Franz Stock reisten aus Frankreich auch „Gefährten des heiligen Franziskus“ an, beispielsweise Joseph Folliet, Louis Archille, Abbé Laurent Remillieux und Paulus Lenz-Medoc. Als Franz Stock dem farbigen französischen Staatsbürger Louis Archille den Friedenskuss gab, wurde dies von anwesenden SA-Männern mit Protest quittiert, ist es überliefert.