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Erzbistum Paderborn
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„Weiter unaufgeregt und engagiert arbeiten“

Pfarrer Ludger Hojenski hat in Frankfurt eine konstruktive Versammlung des Synodalen Weges erlebt

Pfarrer Ludger Hojenski hat in Frankfurt eine konstruktive Versammlung des Synodalen Weges erlebt

In den letzten Tagen war viel zu lesen von Beschlussunfähigkeit, Abbruch, Kontroversen und Eklats während der 2. Synodalversammlung des Synodalen Weges in Frankfurt. Am Ende musste die Tagung früher beendet werden, weil von der über 200 Delegierten aus ganz Deutschland einige vorzeitig abgereist waren. Dies wurde mittels eines digitalen Hammelsprungs mit den Abstimmungsgeräten überprüft. Nicht abgereist war Pfarrer Ludger Hojenski aus Dortmund, der als Vertreter des Priesterrates des Erzbistums Paderborn an der Versammlung teilgenommen hatte. „Ich war bis zum Ende dabei und es war eine gute Zeit“, sagt Hojenski am Rande der Tagung der Arbeitsgemeinschaft der Priesterräte Deutschlands, die derzeit in Regensburg tagt.

18 Papiere intensiv behandelt

„Die Versammlung habe ich als sehr konstruktiv und arbeitsintensiv erlebt“, schildert der Leiter der Pfarrei St. Ewaldi Dortmund. Immerhin seien  18 Papiere intensiv behandelt worden. „Die Versammlung hat gezeigt: Wir können so arbeiten und wir werden auch weiter arbeiten – dafür habe ich großen Respekt.“ Die Berichterstattungen über Provokationen und inhaltliche Kontroversen würden das gute Miteinander der Teilnehmenden des Synodalen Weges verzerren. „Der Vorsitzender der Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, hat die Versammlung wirklich klug und ruhig geführt“, so Hojenski. Ihn habe auch die gemeinsame Eucharistiefeier in der Messehalle, immerhin so groß wie ein Fußballfeld, beeindruckt. Es sei gut zugehört und gegenseitig seien Argumente ausgetauscht worden. Nicht nur die Debatte, auch die guten Begegnungen untereinander würden die Kultur prägen. „Ich wünsche mir, dass wir weiter unaufgeregt und engagiert arbeiten.“

Den Synodalen Weg sieht der Dortmunder Pfarrer als einen wichtigen Schritt für das Weiterleben des Glaubens, auch wenn es vielfach um Struktur- und weniger um Inhaltsfragen geht. Aber die Diskussion über Macht und Missbrauch müsse geführt werden, dafür sei zu viel passiert. „Der Synodale Weg ist sicher nicht die letzte Chance, aber als Kirche stehen wir am Scheideweg. Wir können nur zugucken oder aktiv notwendige Veränderungen herbeiführen. Ich bin für letzteres.“ Hojenski erhofft sich, dass Weichen gestellt werden und ein gemeinsames Verständnis für die notwendigen Veränderungen entsteht.

„Ich halte das für eine absolute Fehldarstellung und Verkürzung.“

Dabei nimmt er sich und seine Mitbrüder nicht aus. „Ich kann mir gut vorstellen, dass wir sinnvollerweise die Amtszeit von Pfarrern begrenzen. Und dass wir als Verantwortliche vor Ort selbstverständlicher Rechenschaft für unser Handeln ablegen“, erklärt Ludger Hojenski, der die Gremien der Mitbestimmung, Kirchenvorstände und Pfarrgemeinderäte, im Blick hat. Völlig überzogen findet Ludger Hojenski die plötzlich entbrannte Debatte über Abschaffung des Priesteramtes, die manche Medien mit Blick auf den Text “Priesterliche Existenz heute” proklamiert hätten. „Ich halte das für eine absolute Fehldarstellung und Verkürzung.“ Die priesterliche Identität spiele natürlich eine große Rolle. Die Frage, wer und was die Priester heute noch sind, wenn sich vieles in der Kirche verändere, sei doch nicht neu und müsse behandelt werden. Für sich persönlich hat Pfarrer Hojenski eine Antwort gefunden: „Als Priester kann ich ganz vielfältig in der Kirche und Gesellschaft wirken. Ich weiß, dass ich gebraucht werde und für die Menschen da sein kann. Darüber müssen wir uns – auch die jüngeren Priester – klar werden.“

Hintergrund: Der Synodale Weg

Nach der Veröffentlichung der MHG-Studie zum sexuellen Missbrauch und den damit verbundenen Erschütterungen ist deutlich geworden: Die Kirche in Deutschland braucht Veränderungen. Aus diesem Anlass und weiteren grundlegenden Überlegungen haben die deutschen Bischöfe im März 2019 einen Synodalen Weg beschlossen, der der gemeinsamen Suche nach Antworten auf die gegenwärtige Situation dient und nach Schritten zur Stärkung des christlichen Zeugnisses fragt. Der Synodale Weg wird von der Deutschen Bischofskonferenz und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) getragen. Der bis zum Jahr 2023 angelegte Synodale Weg hat am ersten Advent 2019 begonnen. In diesem Zeitraum wird die Synodalversammlung mit ca. 230 Mitgliedern zu großen Plenarsitzungen im St. Bartholomäus-Dom in Frankfurt am Main zusammenkommen. Für die thematische Erarbeitung der Vorlagen für die Synodalversammlungen sind die vier Synodalforen zuständig. Sie bestehen aus Mitgliedern der Synodalversammlung sowie weiteren Expertinnen und Experten.

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