„So alt“, die Tradition des Libori-Festes, „So neu“ sei auch in diesem Jahr wieder vieles, bemerkt Generalvikar Thomas Dornseifer. Die Fahrgeschäfte hätten sich dabei besonders verändert. Kirmes begleite ihn schon seit seiner Jugend. Auf dem Hof des Großvaters wurde während der Kirmes in seinem Heimatort ein ganz eigenes Karussell geschaffen: „Das war quasi ein Vorläufer zum heutigen Musikexpress.“ Die Zusammenarbeit mit den Schaustellern damals hätte ihm das Gefühl gegeben: „Man wächst zusammen!“
Es seien Traditionen, wie diese, die wir in die Zukunft tragen – dazu gehöre auch Libori: „Denn auch Sie, die heute hier sind, geben Ihre Erfahrungen weiter an die nächste Generation.“
Die, die durchgehalten haben
Beim Blick in die Zukunft passiere es so manches Mal: Wir klagten, blickten wehmütig auf Vergangenes. Nicht immer gelinge es uns, daran zu glauben, dass etwas funktionieren könne. „Dann brauchen wir Menschen, die durchhalten. Die Verantwortung übernehmen und sagen ‚Das lohnt sich doch!‘“, erklärt Generalvikar Dornseifer. Wenn es eine Gruppe gäbe, die durchgehalten habe, sei es die der Schausteller, bekräftigt der Generalvikar. „Das macht es auch in diesem Jahr wieder möglich, so ein Libori-Fest zu feiern“.
Und so könnten auch wir als Kirche Zukunft gestalten: „Nicht klagen, dass alles kleiner wird, sondern den Mut haben, aufzubrechen.“ Unseren Glauben hätten uns unsere Eltern und Großeltern weitergegeben: „Jetzt haben wir die Verantwortung, die Tradition nicht bloß zu bewahren, sondern sie zu leben!“ Das führe schließlich zum letzten Teil des Libori-Dreiklangs: „So schön“.
Der Gottesdienst wurde musikalisch begleitet von Günter Kunert.
Mit Sascha Ellinghaus begrüßte Generalvikar Dornseifer einen besonderen Gast zum Gottesdienst. Er ist Leiter der katholischen Circus- und Schaustellerseelsorge in Deutschland.
Wie in jedem Jahr sorgte die Libori-Kapelle für eine besondere Stimmung. Franz Steffenfauseweh aus der Pfarrei St. Liborius erklärte, dass es Pläne gebe, die Kapelle, die für gewöhnlich nur für diesen Gottesdienst geöffnet sei, künftig auch während Libori zugänglich zu machen. Zu schade sei es, das besondere Ambiente nur von außen durch das kleine Fenster hindurch erahnen zu können.