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Erzbistum Paderborn
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© Renata Sedmakova / Shutterstock.com

Palmsonntag

Was der Palmsonntag mit Palmen zu tun hat – Ursprung und Bedeutung des Feiertags. Außerdem: Palmzweige zum Selberbasteln

Der Palmsonntag ist der erste Tag der Karwoche und der letzte Sonntag vor Ostern. Er erinnert an den feierlichen Einzug Jesu in Jerusalem. Heute finden an diesem Tag Prozessionen statt, bei denen grüne Zweige gesegnet werden. Und mancherorts führt man noch eine Eselstatue mit. Was hat es damit auf sich?

 

Was ist laut Bibel am Palmsonntag passiert?

Die Evangelien erzählen, dass Jesus mit seinen Jüngern nach Jerusalem geht, um dort das jüdische Pessachfest zu feiern. Kurz vor der Stadt steigt er auf einen Esel und reitet damit in die Stadt ein. Die Menschen sehen ihn und jubeln ihm zu. Der Evangelist Matthäus erzählt: „Viele Menschen breiteten ihre Kleider auf der Straße aus, andere schnitten Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg.“ (Mt 21,8). Und diese Zweige waren die Palmzweige, die dem Palmsonntag seinen Namen gaben.

Esel gelten gemeinhin als störrisch. Warum wählt Jesus also nicht ein Pferd oder Kamel? Oder geht so wie sonst schlicht weiter zu Fuß? Das hat mit der Prophezeiung zu tun, dass der von den Juden ersehnte Friedensfürst auf einem Esel nach Jerusalem kommen würde. Das Tier drückt die Demut und Bescheidenheit aus, die dem kommenden König zugeschrieben wird.

Palmsonntag erklärt für Kinder

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Warum ein Esel?

Mit der Wahl seines Reittieres zeigt Jesus ganz deutlich, dass er gekommen ist, um die Schrift zu erfüllen. Der Evangelist Matthäus schreibt dazu: „So ging in Erfüllung, was Gott durch den Propheten gesagt hat: Sagt zu der Tochter Zion: Sieh doch: Dein König kommt zu dir! Er ist freundlich und reitet auf einem Esel, einem jungen Esel – geboren von einer Eselin.“ (Mt 21,4).

Die Menschen in Jerusalem kennen die alte Prophezeiung natürlich – und sehen Jesus als Messias, als den König der Juden. Deshalb jubeln sie und breiten ihre Kleider und Palmzweige auf dem Boden aus, damit der Esel mit Jesus nicht im Staub laufen muss.

 

Was passiert an Palmsonntag in der Kirche?

Die liturgischen Feierlichkeiten greifen die Palmzweige und – mancherorts – auch den Esel auf. Der Gottesdienst beginnt mit der Palmweihe. Dafür gibt es echte Palmzweige, meistens bringen katholische Christinnen und Christen aber heimische Pflanzen mit zum Gottesdienst. Das sind Zweige von Buchsbäumen oder Weidenkätzchen, die zu Beginn der Palmsonntagsfeier mit Weihwasser gesegnet werden.

Von Palmsonntag bis Aschermittwoch

Die Gläubigen nehmen die gesegneten Zweige nach dem Gottesdienst mit nach Hause. Dort stecken sie sie oft hinter ein Wandkreuz oder befestigen sie an Haustüren, um den Segen in ihre Häuser zu tragen und das ganze Jahr daran erinnert zu werden. Vor dem Aschermittwoch des nächsten Jahres bringen sie sie wieder in die Kirche. Die Zweige werden verbrannt. Mit der zurückgebliebenen Asche wird anschließend das Aschekreuz an die Gläubigen verteilt.

Ostergeschichte für Kinder

Was ist damals vor 2000 Jahren eigentlich genau passiert, als Jesus zum Tode verurteilt wurde, gestorben ist und wenig später seinen Jüngern wieder begegnete? Hier erzählen wir es euch. Außerdem findet ihr zu den verschiedenen Kapiteln der Geschichte Vorlagen, die ihr ausmalen könnt. Gestaltet hat sie für euch Jennifer Daniel. Auch die bunten Bilder zu der Geschichte stammen von ihr.

Feierliche Palmprozession mit lebendigen Esel

Im Anschluss an die Segnung folgen in vielen Gemeinden eine feierliche Palmprozession, die den Weg Jesu nach Jerusalem nachempfindet. Um das so anschaulich wie möglich zu machen, wurde früher oft ein lebendiger Esel mitgeführt. Im Mittelalter ritt der Pfarrer des Ortes bei der Prozession auf dem Esel. Das gestaltete sich aufgrund der störrischen Art der Tiere jedoch als immer schwieriger, weshalb sie später oft durch Holzfiguren ersetzt wurden. In der Kirche angekommen, wird dann die Passionsgeschichte verlesen.

Palmprozession in Jerusalem

Die größte Prozession gibt es heute noch in Jerusalem – Christinnen und Christen aus dem Heiligen Land und aller Welt versammeln sich dafür jedes Jahr in der Hauptstadt Israels. Dort ziehen die Pilger vom Ölberg durch das Löwentor in die Altstadt. Viele Pilger ziehen anschließend vom Löwentor aus zum Neuen Tor und bringen damit sogar die Jerusalemer Straßenbahn zum Erliegen.

Palmzweige mit Kindern basteln – eine Anleitung

Die Palmzweige zusammen mit Kindern zu basteln macht nicht nur Spaß, sondern führt sie auch spielerisch an diesen besonderen Feiertag heran.

Was ihr für die Palmzweige benötigt:

  • einen kleinen Stock oder Holzstab (ca. 30-70 cm)
  • grüne Buchsbaumzweige oder Weide, Haselnuss
  • Blumendraht
  • Paketschnur oder bunte Geschenkbänder
  • Papier-Eier zum ausmalen oder ausgeblasene und gefärbte Eier (je nach Wunsch)
  • Schaschlik-Spieße (3-5)
  • Bunte Holzperlen (nach Wunsch)

Schritt 1:

Die grünen Zweige wickelt ihr mit dem Blumendraht um den Stock. Wer es bunt mag, bindet Stücke der bunten Geschenkbänder in die Zweige ein.

Schritt 2:

Die ausgemalten Papier-Eier werden ausgeschnitten und aufeinander geklebt. Bevor ihr die beiden Seiten zusammenklebt, steckt ihr einen Schaschlik-Spieß dazwischen.

Die ausgeblasenen Eier können an dem gebohrten Loch aufgespießt werden. Die bunten Eier werden dann zu den Zweigen gesteckt.

Schritt 3:

Die Zweige lassen sich auch gut mit bunten Perlen schmücken. Die könnt ihr auf ein Stück Garn auffädeln, als Kranz zusammenbinden und an einem Spieß befestigen.

Fertig: Nach dem Dekorieren könnt ihr die verzierten Palmzweige mit zum Gottesdienst nehmen und segnen lassen.

 
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