Am Abend des Gründonnerstags, 6. April 2023, feierte der Paderborner Weihbischof Matthias König im Hohen Dom zu Paderborn die Heilige Messe vom Letzten Abendmahl Jesu. Der Gründonnerstag ist ganz vom Abschied Jesu geprägt. Dabei stehen mit dem gemeinsamen Mahl mit den Jüngern und der Fußwaschung durch Jesus zwei Symbolhandlungen im Vordergrund. Beide Zeichen hätten eine wichtige Bedeutung für das Leben als Christen, betont Weihbischof König, denn: „Jesus erklärt, warum er das alles tut: ‚Damit auch ihr so handelt, wie ich an euch gehandelt habe!‘ (Joh 13,15).“
„Heute Abend, in dieser dichten Feier, mit der die Heiligen drei Tage vom Leiden, Sterben und der Auferstehung des Herrn beginnen, möchte uns die Fußwaschung des Evangeliums drastisch deutlich machen, wie weit Gottes Sohn in seiner Liebe zu uns Menschen bereit ist zu gehen: Er macht sich sehr bewusst den Niedrigsten gleich! Was er vorher in seiner Verkündigung immer wieder den Menschen vermitteln wollte, was hier ein greifbares Zeichen seiner Hingabe wird, vollendet sich im Abendmahl und am Kreuz“, sagte Weihbischof Matthias König.
Jesus sei ein Vorbild, der mit seinem Handeln Menschen prägen wolle, und zwar so, dass sie es ihm nachtun. „Auch wir sollen begreifen, wo unser Beistand nötig ist, wir sollen zugreifen, wo andere Kraft und Hilfe brauchen“, so Weihbischof König weiter. Glaube wolle sich immer auch in konkreten Taten äußern. Zu der alten Weisheit, dass eine aufrechte Tat oft mehr überzeuge, als viele Worte, ermahne Papst Franziskus immer wieder, wenn er die Aufforderung des heiligen Franz von Assisi zitiere: „Verkünde das Evangelium – wenn nötig mit Worten!“
Das bliebe vermutlich die größte Herausforderung für alle Glaubenden, den Glauben handfest zu machen, greifbar und begreifbar. Weihbischof König erinnerte in seiner Predigt an viele beispielhafte Heilige. „Meiner Generation fällt sofort Mutter Teresa von Kalkutta ein oder ähnliche ‚Leuchttürme der Nächstenliebe‘. Aber auch Heilige des Alltags helfen. Wie die Nachbarin, die liebevoll ihre Eltern oder ihren Mann pflegt. Die Großmutter, die ganz für die Enkel da ist, damit die alleinerziehende Tochter über die Runden kommt. Oder der stets hilfsbereite Kollege, der auch mitten in der Nacht da stünde, wenn man ihn riefe. Kaum einem von ihnen wird bewusst sein, dass sie Jesus und sein Tun begreiflich machen.“