Der Grundstein für die Pfarrkirche Christkönig im Bielefelder Stadtteil Gellershagen wurde 1954 gelegt und geht auf Pläne des Kirchenbaumeisters Aloys Dietrich zurück. Der Grund für den Kirchenneubau ist zeittypisch: Nach dem Zweiten Weltkrieg waren viele katholische Flüchtlinge und Heimatvertriebene aus den deutschen Ostgebieten, vor allem aus Schlesien, ins zuvor nahezu komplett evangelische Bielefeld gekommen. Nachdem sie dort Wohnung und Arbeit gefunden hatten, war der Wunsch der Menschen groß, in einer eigenen Kirche den Gottesdienst zu feiern.
„Ich komme ursprünglich aus dem katholischen Münsterland“, erzählt Valentina Dopheide, Mitglied des Kirchenvorstands der Pfarrei Christkönig. „Da war es genau andersherum: Die ersten evangelischen Kirchen entstanden dort erst, als protestantische Flüchtlinge aus Schlesien eintrafen.“
Katholisch, evangelisch, überhaupt christlich – Religion spielte für Valentina Dopheide viele Jahre lang keine große Rolle. Ihre Großeltern waren streng katholisch, ihre Eltern hingegen standen der Kirche eher skeptisch gegenüber. So wurde Valentina Dopheide als Kind nicht getauft. „Mit 16 oder 17, also in dem Alter, in dem man sich die großen Fragen stellt, kam ich zwar zur Überzeugung, dass es einen Gott gibt“, berichtet sie, „meinen Glauben habe ich aber viele Jahre mit mir selbst ausgemacht.“
Auch als sie vor einem guten Jahrzehnt nach Bielefeld zog, war Kirche noch kein Thema. „Beim Vorbeiradeln dachte ich mir nur, dass die katholische Kirche nicht ganz so hässlich ist wie die evangelische im Stadtteil“, sagt Valentina Dopheide mit einem Lachen. „Nie hätte ich es für möglich gehalten, dass diese schlichte Nachkriegskirche einmal zu meiner Glaubensheimat wird.“