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Erzbistum Paderborn
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Kreuz, lila Tuch, Dornenkrone, Nägel, Hammer auf Sand© Philip Steury Photography / Shutterstock.com

Karfreitag

An Karfreitag gedenken Christinnen und Christen dem Leiden und Sterben Jesu. Hier erfahren Sie alles über Ursprung und Bedeutung des Feiertages.

Karfreitag ist der Freitag vor Ostern und der Höhepunkt der Fastenzeit. Der Name stammt aus dem Althochdeutschen und wird von dem Wort „Kara“ beziehungsweise „Chara“ abgeleitet, was so viel bedeutet wie Kummer, Wehklage und Trauer. Weil Christinnen und Christen an diesem Tag dem Leiden und Sterben Jesu gedenken, ist er auch ein stiller Feiertag.

Was ist laut Bibel passiert?

Der biblischen Überlieferung zufolge wird Jesus am Gründonnerstag, dem Abend vor Karfreitag, von einem seiner Jünger namens Judas verraten und gefangen genommen. Man bringt ihn vor den Hohen Rat, die oberste religiöse und politische Instanz der Juden. Jesus wird der Gotteslästerung schuldig gesprochen.

Während des Gerichtsprozesses wartet Petrus mit anderen Menschen im Hof. Dreimal wird er gefragt, ob er nicht einer der Jünger Jesu sei und dreimal leugnet er. Daraufhin kräht ein Hahn und Petrus erinnert sich mit Schrecken, dass ihm Jesus nur wenige Stunden zuvor genau das vorausgesagt hatte: „Heute, in dieser Nacht, ehe der Hahn zweimal kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.“ (Mk 14,30).

Der Hohe Rat übergibt Jesus dem römischen Stadthalter Pontius Pilatus, der ihn zum Tod am Kreuz verurteilt. Jesus muss sein Kreuz bis zum Ort seiner Kreuzigung, dem Berg Golgatha, tragen. Dreimal stürzt er unter seiner Last. Mit seiner Kreuzigung nimmt Jesus freiwillig die Sünden und Schuld aller Menschen auf sich. Somit eröffnet er den Menschen, die an ihn glauben, den Weg zum ewigen Leben.

Karfreitag leicht erklärt im Video:

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Wie wird Karfreitag gefeiert?

Der Tag steht ganz im Zeichen der Trauer. Deshalb gibt es bis zur darauffolgenden Osternacht weder Orgelmusik, noch läuten die Kirchenglocken. Das Kreuz wird violett verhüllt. Die meisten Andachten und Wortgottesdienste beginnen um 15.00 Uhr, der überlieferten Todeszeit Jesu. Teil der besonderen Liturgie an diesem Tag ist die schrittweise Erhebung des Kreuzes. Außerdem wird die Passionsgeschichte verlesen. Im Anschluss folgt meist eine Kommunionfeier. Wer wie wann feiert, welche Traditionen diesem besonderen Feiertag zugrunde liegen, gibt es hier im Überblick.

Karfreitag - die häufigsten Fragen und Antworten

Die Karwoche ist die letzte Woche der Fastenzeit. Sie beginnt am Palmsonntag und endet mit der Feier der Osternacht, genauer beginnt mit dieser die Osterzeit. Da die Osternacht zwischen Sonnenuntergang am Karsamstag und Sonnenaufgang am Ostersonntag gefeiert wird, variiert entsprechend das Ende der Fastenzeit/Karwoche um einige Stunden – je nach zeitlichem Beginn der Osternacht.

Karfreitag zählt zu den höchsten Feiertagen des Christentums. Die katholische und die evangelische Kirche gedenken der Kreuzigung Jesu. Dabei haben die beiden Kirchen jeweils unterschiedliche Auslegungen. Während katholische Christinnen und Christen an diesem Tag trauern und streng fasten, feiert die evangelische Kirche den Tag als Erlösung.

Da Karfreitag als Höhepunkt der Fastenzeit gilt, verzichten Gläubige an diesem Tag streng auf größere Mahlzeiten, gänzlich aber auf Fleisch und Alkohol. Der Verzicht auf Fleisch ist darauf zurückzuführen, Jesu fleischlichem Opfer zu gedenken. Die Deutsche Bischofskonferenz rät an diesem Tag zu einer „normalen Stärkung“ und zwei kleineren Mahlzeiten. Fisch ist erlaubt, unter anderem auch, weil der Fisch ein Symbol des christlichen Glaubens ist.

Karfreitag ist in ganz Deutschland ein Feiertag.

Karfreitag ist wie Ostersonntag, der Volkstrauertag und Allerheiligen ein stiller Feiertag. Das heißt, dass an diesem Feiertag keine lauten Veranstaltungen stattfinden. Partys sind untersagt, Restaurants, Bars und Kinos haben ebenfalls geschlossen.

In vielen Bundesländern gilt zu bestimmten Uhrzeiten ein Tanzverbot, durch das Tanzveranstaltungen untersagt sind. Jedes Bundesland hat hierzu allerdings seine eigenen Regelungen.

  • Baden-Württemberg Gründonnerstag 18 Uhr bis Karsamstag 20 Uhr
  • Bayern Gründonnerstag 2 Uhr bis Karsamstag 24 Uhr
  • Berlin Karfreitag 4 Uhr bis 21 Uhr
  • Brandenburg Karfreitag 0 Uhr bis Karsamstag 4 Uhr
  • Bremen Karfreitag 6 Uhr bis 21 Uhr
  • Hamburg Karfreitag 2 Uhr bis Karsamstag 2 Uhr
  • Hessen Gründonnerstag 4 Uhr bis Karsamstag 24 Uhr
  • Mecklenburg-Vorpommern Karfreitag 0 Uhr bis Karsamstag 18 Uhr
  • Niedersachsen Gründonnerstag 5 Uhr bis Karsamstag 24 Uhr
  • Nordrhein-Westfalen Gründonnerstag 18 Uhr bis Karsamstag 6 Uhr
  • Rheinland-Pfalz Gründonnerstag 4 Uhr bis Ostersonntag 16 Uhr
  • Saarland Gründonnerstag 4 Uhr bis Karsamstag 24 Uhr
  • Sachsen Karfreitag 0 Uhr bis 24 Uhr
  • Sachsen-Anhalt Karfreitag 0 Uhr bis 24 Uhr
  • Schleswig-Holstein Karfreitag 2 Uhr bis Karsamstag 2 Uhr
  • Thüringen Karfreitag 0 Uhr bis Karfreitag 24 Uhr

Am 29. März 2024.

In der Regel haben deutschlandweit alle Geschäfte geschlossen.

Das Autowaschen ist an diesem Tag in allen Bundesländern verboten.

Dass einige Filme an diesem Tag nicht gezeigt werden dürfen, ist auf das Jugendschutzgesetz und die FSK (Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft) zurückzuführen. Laut Artikel 140 des Grundgesetzes sind Sonntage und Feiertage gesetzlich geschützt. Die FSK entscheidet darüber hinaus noch über die Eignung von Filmen an stillen Feiertagen wie dem Karfreitag. Insgesamt dürfen mehr als 700 Filme an diesem Tag nicht ausgestrahlt werden, weil sie beispielsweise zu fröhlich sind oder zu viele Gewaltszenen enthalten. Die bekanntesten sind:

  • Das Leben des Brian (1980)
  • Heidi in den Bergen (2001)
  • Top Gun (1986)
  • Police Academy (1988)
  • Jackass – The Movie (2003)

Die vollständige Liste finden Sie auf der Website der FSK: https://www.fsk.de/?seitid=2828&tid=188

 
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