Weihrauchschwaden und Chorgesang: Im Paderborner Dom feiern in der Libori-Woche viele Bischöfe viele feierliche Gottesdienste. In einem dieser Gottesdienste, dem Pontifikalamt am Libori-Dienstag, predigt der emeritierte Bischof von Fulda, Heinz Josef Algermissen: Nicht nur Verkündigung und Liturgie, sondern auch die Caritas gehöre zum Wesen der Kirche. Ja, es könne sie gar nicht ohneeinander geben. „Liturgie ohne die Bereitschaft zum Dienen wäre ein Glasperlenspiel. Dienen aber ohne Gottesdienst würde schnell zu einem leeren Management verkommen und wäre innen hohl.“ Deswegen wünscht sich Bischof Algermissen „eine Kirche, die segnend und tröstend die Hände erhebt“.
Wo Kirche für Menschen da ist
Eine Kirche, der der Gottesdienst und der Dienst an den Menschen gleich wichtig ist. Kann man diese Kirche zu Libori finden? Wo doch die ganze Stadt in religiöser und weltlicher Feierlaune ist? Die Antwort auf diese Frage findet sich nur wenige Schritte von dem Ort entfernt, an dem der Bischof eben gepredigt hat: Die Gaukirche ist zu Libori Raum für die Ausstellung „Über(S)Leben“. Die Bilder und Skulpturen stammen von Gästen des SKM-Katholischer Verein für soziale Dienste in Paderborn e.V.. Sie haben sie in der Kreativwerkstatt des SKM unter Anleitung der Künstlerin Martina Luchterhand geschaffen. Die Kreativwerkstatt möchte Menschen, die von Wohnungslosigkeit oder Arbeitslosigkeit betroffen sind, – „Gäste“ genannt – eine Tagesstruktur bieten. Durch die künstlerische oder handwerkliche Arbeit soll ihnen soziale Teilhabe ermöglicht werden. In Kooperation mit der Citypastoral Paderborn und der Pfarrei St. Liborius haben die Werke nun zu Libori ihren Weg in die Gaukirche gefunden.