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Freude an Weltkirche

Warburger Jugendliche auf Pilgerfahrt in Rom erkundeten bedeutende Stätten der christlichen und antiken Geschichte und erhielten besondere Einblicke in das Leben der Weltkirche

Vom 17. bis 24. Oktober unternahm eine Gruppe von 38 Jugendlichen und Kindern sowie 17 Erwachsenen aus dem Warburger Land eine eindrucksvolle Reise nach Rom. Bereits zum neunten Mal wurde die Pilgerfahrt von Jan Tillmann organisiert und von Pfarrer i.R. Johannes Insel geistlich begleitet. Die Reise führte die Gruppe zu den bedeutendsten Stätten christlicher und antiker Geschichte und bot besondere Einblicke in das Leben der Weltkirche.

Nach einem frühen Flug bezogen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Unterkünfte, Schwesternhäuser in unmittelbarer Nähe des Petersplatzes, auf exterritorialem Gebiet des Vatikans. Bereits am ersten Tag unternahm die Gruppe eine Erkundungstour vom Petersplatz über die Via della Conciliazione zur Engelsburg, die ursprünglich als Mausoleum für Kaiser Hadrian erbaut und später zur Papstburg umgebaut wurde.

Der zweite Tag führte die Gruppe in das antike Rom: Die Besichtigung des Kapitolshügels, des Forum Romanum und des Palatin-Hügels mit Brigitte Malvagna ließ die Jugendlichen in die Blütezeit der römischen Geschichte eintauchen. Besonders das Kolosseum, das größte Amphitheater der Antike, beeindruckte die jungen Warburger.

Durch besondere Kontakte konnte die Gruppe am Nachmittag die lange Warteschlange auf dem Petersplatz umgehen und direkt in den Petersdom gelangen. Dort erkundeten die Jugendlichen das beeindruckende Innere und bestiegen die Kuppel, die einen wunderbaren Ausblick über den Vatikan und die Stadt Rom bot.

Am dritten Tag tauchte die Gruppe in das barocke Rom ein. Der Spaziergang durch die Altstadt führte die Gruppe unter anderem zur Piazza Navona, zum Pantheon, zum Trevi-Brunnen und zur Spanischen Treppe. Ein besonderer Höhepunkt war der Besuch des Pontificium Collegium Germanicum et Hungaricum, das seit 1552 als Ausbildungsstätte für deutschsprachige Priester in Rom dient. Der Paderborner Priester Dominik Riedl führte die Teilnehmer durch das Kolleg und berichtete von seiner Ausbildung in Rom. Am Abend erwartete die Jugendlichen eine besondere Begegnung in Sant’Anselmo, dem Sitz der Benediktiner auf dem Aventin. Pater Mauritius Wilde OSB erzählte authentisch von seinem Leben als Benediktiner und vermittelte lebendig die Bedeutung von Gemeinschaft und Gebet. Seine Erzählungen und Fragen regten viele Teilnehmer an, über ihr eigenes Leben nachzudenken. Die in lateinischer Sprache gesungene Vesper rundete den Abend in geistlicher Atmosphäre ab.

Der Sonntag begann mit einem Gottesdienst in der Kirche des Campo Santo Teutonico (Friedhof der deutschen Pilger im Vatikan), den Bischof Bertram Meier aus Augsburg zelebrierte. Am Nachmittag führte Winfried Mosé die Gruppe durch die Lateranbasilika („Haupt und Mutter aller Kirchen der Welt“) und St. Paul vor den Mauern, wo sich das Grab des Apostels Paulus befindet. Den Sonntag ließen die Warburger mit einem Spaziergang über den Gianicolo ins quirlige Trastevere ausklingen.

Am Montag fuhr die Gruppe zur päpstlichen Sommerresidenz Castel Gandolfo. Mit einem Elektrobus erkundeten sie die weitläufigen Parkanlagen und besichtigten anschließend die päpstlichen Gemächer im Apostolischen Palast, die Papst Franziskus nicht nutzt. Ein gemeinsames Mittagessen in den Gärten mit frischen Produkten vom vatikanischen Bauernhof rundete den Ausflug ab.

Am nächsten Tag besichtigte die Gruppe die Vatikanischen Gärten, wo vor allem der Adlerbrunnen und die zahlreichen Geschenke aus verschiedenen Ländern der Welt das Interesse der Jugendlichen weckten. Höhepunkt war der Besuch der Sixtinischen Kapelle, deren Deckenfresken von Michelangelo die Schöpfungsgeschichte und das Jüngste Gericht in unnachahmlicher Weise darstellen. Am Nachmittag traf die Gruppe Bischof Stefan Oster von Passau, der von seinen Erfahrungen und Begegnungen bei der Weltbischofssynode berichtete. Besonders beeindruckend war seine Schilderung über die Bedeutung des gegenseitigen Zuhörens. Anschliessend wurden die Warburger von Vizekorporal Dominik Eggenberger in der Kaserne der Schweizergarde empfangen. Die Jugendlichen durften die Armeria besichtigen, die Schildwache mit der Hellebarde üben und erfuhren viel über die gute Gemeinschaft, den Dienst und die Geschichte der Schweizergarde. Ein Gottesdienst in der Kapelle der Schweizergarde mit Gardekaplan Pater Kolumban Reichlin OSB und ein anschliessender Apéro im Ehrenhof rundeten den Abend ab.

Ein weiterer Höhepunkt war am Mittwochmorgen die Teilnahme an der Generalaudienz mit Papst Franziskus auf dem Petersplatz. Durch die vielen internationalen Gruppen und die Begrüßung in verschiedenen Sprachen wurde die Lebendigkeit und Einheit der Weltkirche spürbar. „Man hat das Gefühl, Teil einer großen Gemeinschaft zu sein, die sich am Glauben freut“, war eine Teilnehmerin beeindruckt. Am Nachmittag fuhr die Gruppe nach Ostia. Während einige das Ausgrabungsgelände der antiken Hafenstadt besichtigten, genossen andere – trotz bewölktem Himmel – einige Stunden am Strand.

Am Abreisetag besuchten die Warburger die Domitilla-Katakombe, eine der ältesten christlichen Begräbnisstätten Roms. Manfred Wendel führte durch die unterirdischen Grabkammern und vermittelte eindrucksvoll die Sicht der frühen Christen auf Tod und Auferstehung. Anschließend feierte Pfarrer Johannes Insel mit der Gruppe eine Heilige Messe, in der besonders der verstorbenen Familienangehörigen und Freunde der Jugendlichen gedacht wurde.

„Wer sich auf unsere Fahrt einlässt, muss wissen, dass fast rund um die Uhr Programm ist“, erzählt Jan Tillmann und fügt hinzu, dass die Romfahrt ein intensives Erlebnis war, das den Jugendlichen so schnell nicht wieder geboten wird. Trotz der langen Tage und des umfangreichen und durchaus anstrengenden Programms blicken alle Teilnehmer mit Freude auf eine Woche voller Begegnungen und neuer Perspektiven zurück. Die Gespräche beim gemeinsamen Essen und das enge Zusammensein ließen eine gute Gemeinschaft entstehen. Die Woche in Rom vermittelte den Jugendlichen und Erwachsenen das Gefühl, Teil einer lebendigen Weltkirche zu sein – eine ganz andere Erfahrung von Kirche als in Deutschland.

Die Romfahrt wurde großzügig unterstützt vom Erzbistum Paderborn, dem Kreis Höxter, der Bürgerstiftung Warburg, der Bank für Kirche und Caritas eG und der Vereinigten Volksbank eG.

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