Wie kann Glaube heute so kommuniziert werden, dass er Menschen berührt? Mit dieser Frage setzte sich das Dekanat Siegen in zwei Veranstaltungen intensiv auseinander. Nach dem Vortrag von Tobias Aldinger (Erzbistum Freiburg) im Februar stand nun Theologe Volker Birke im Mittelpunkt, der im „Labor E“ des Erzbischöflichen Generalvikariats Paderborn tätig ist.
Im Rahmen der Dekanatspastoralkonferenz sowie der Konferenz der Pfarrgemeinderatsvorsitzenden und Verbände referierte Birke unter dem Titel „…damit hier das Licht nicht ausgeht“ über die Chancen einer evangelisierenden Pastoral.
Das ‚Labor E‘ sei dazu da, die Verkündigung der frohen Botschaft zu unterstützen – angesichts wachsender Kirchenferne, steigender Austrittszahlen und tiefgreifender Umbrüche in Kirche und Gesellschaft. Der Auftrag Jesu, Licht der Welt zu sein (vgl. Mt 5,14–16), gelte unverändert. „Erkennen die Menschen an uns, dass Glaube bereichert?“, fragte Birke. Evangelisierung beginne stets bei einem selbst und wolle an den Sehnsüchten der Menschen anknüpfen. Ziel sei es, Räume zu schaffen, in denen Glaube, Hoffnung und Liebe wachsen können.
Evangelisierende Pastoral bedeute nicht Missionierung, sondern Zeugnis: „Wir säen. Was wächst, liegt bei Gott.“ Dabei sei es wichtig, die verfügbaren Ressourcen realistisch einzuschätzen und geeignete Partner zu suchen.
In einer angeregten Austauschrunde berichteten die Teilnehmenden anschließend von gelungenen Praxisbeispielen wie „Familienkirche“, „Lokale Kirchenentwicklung“, „Go(o)d vibes-Gottesdienste“ oder „Bibel kochen“. Sie alle zeigen Wege auf, wie Kirche nah bei den Menschen sein kann – authentisch, kreativ und lebensnah.