Über allem und in allem wirkt Gott
„Der Christ ist kein Hans-guck-in-die-Luft! Er weiß um die Last des Lebens“, stellt Erzbischof Dr. Bentz klar. Und genau darin liege die Kraft des Glaubens – nichts zu beschönigen, sondern mit beiden Beinen auf dem Boden zu stehen: „So sollen wir Christen sein.“ Der Christ wisse jedoch auch: „Nicht allein wir Menschen mit aller unsren Begrenztheiten haben die Dinge in der Hand. Über allem und in allem wirkt Gott! Wir sind nur Geschöpfe. Er ist der Schöpfer, Urheber und Grund der ganzen Schöpfung. Im Letzten hat wirklich nur er die Dinge in der Hand!“, bekräftigt Erzbischof Dr. Bentz. Vertrauensvoll zu glauben, dass es einen Schöpfer gibt, in dessen Hand wir geborgen sind, das sei eine „uralte Botschaft“, des Glaubens, die in jeder Generation „neu“ entdeckt werden will, erklärt der Erzbischof und zieht dann auch den dritten Teil des Libori-Mottos hinzu: So schön! Denn, nur, wer über die Schönheit der Schöpfung staunen könne, werde auch eine Schöpfungsspiritualität entwickeln können, erklärt der Erzbischof und zitiert den Heiligen Bonaventura: „Wer vom Glanz der geschaffenen Dinge nicht erleuchtet wird, ist blind; wer durch dieses so laute Rufen der Natur nicht aufwacht, ist taub.“
Gott der Schöpfer werde in jedem Geschöpf wirksam. So habe Papst Franziskus in seiner Schöpfungsenzyklika „Laudato si“ gesagt: „Jedes Geschöpf ist Gegenstand der Zärtlichkeit des Vaters, der ihm einen Platz in der Welt zuweist. Sogar das vergängliche Leben des unbedeutendsten Wesens ist Objekt seiner Liebe, und in diesen wenigen Sekunden seiner Existenz umgibt er es mit seinem Wohlwollen“ – eine Botschaft – so alt. So neu. So schön!