Traditionsbewusste Christinnen und Christen
In manchen Dingen sind die Menschen am Mittellauf der Ruhr etwas stur. Das zeigt sich am Kirchspiel in Barge. Offiziell gehören nur die Dörfer Barge, Brockhausen, Niederbarge, Niederoesbern und Werringsen dazu. Wimbern hingegen schied Anfang der 1980er-Jahre aus der Kirchengemeinde aus. Das Dorf wurde zuerst im Zuge der staatlichen Gebietsreform und dann kirchlich der Gemeinde Wickede zugeschlagen. Bloß interessiert das die traditionsbewussten Christinnen und Christen in Wimbern herzlich wenig. Nach mehr als 40 Jahren ist ihre Heimatkirche für die meisten immer noch St. Johannes Baptist in Barge. Nördlich der Ruhr nach Wickede zum Gottesdienst, dort heiraten, Kinder taufen und am Ende gar begraben sein, das kommt in der Regel nicht infrage!
Mut für Neues
„Die Verbundenheit mit dem alten Kirchspiel ist etwas recht Spezielles“, sagt Petra Hempelmann, geschäftsführende Vorsitzende des Kirchenvorstands in Barge, mit einem Lachen. Sie setzt sich mit dem Kirchenvorstand und Pfarrgemeinderat vehement für die kleineren Glaubensorte ein. „Die Aktivitäten müssen nicht von einem Priester oder einer hauptberuflichen Kraft begleitet werden“, meint sie. „Wir müssen uns trauen, zu den Traditionen etwas Neues hinzuzufügen.“ Von Menschen für Menschen.