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Erzbistum Paderborn
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© Diözesanmuseum Paderborn

Das Cranach-Triegel-Retabel und die Frage nach zeitgenössischer Kunst im Kirchenraum

Im Rahmen eines Studientages soll die Präsentation des Cranach-Triegel-Retabels im Paderborner Diözesanmuseum zum Anlass genommen werden, um sich der Frage nach zeitgenössischer Kunst im Kirchenraum zu widmen.

Über Kunst lässt sich trefflich streiten. Dabei geht es mitunter darum, ob ein Nebeneinander von ursprünglichem und zeitgenössischem Wirken gelingen kann. Ein prominentes Beispiel ist das Marienretabel aus dem Westchor des Naumburger Domes –nach den Erschaffern heißt es auch Cranach-Triegel-Retabel.

Dieses Altarbild wird seit Dezember 2022 im Paderborner Diözesanmuseum präsentiert. Am 4. Juni steht es im Mittelpunkt eines Studientages, zu dem die interessierte Öffentlichkeit eingeladen ist.

Studientag im Liborianum

Im Liborianum, dem Bildungs- und Tagungshaus des Erzbistums Paderborn, diskutieren von 11.00 bis 16.30 Uhr der ehemalige Direktor des Diözesanmuseums Paderborn und heutige Leiter des Kompetenzteams für das Welterbe Corvey, Prof. Dr. Christoph Stiegemann, der Direktor des Diözesanmuseums Paderborn, Dr. Holger Kempkens, der Kulturbeauftragte im Kulturbüro des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, Dr. Johann Hinrich Claussen, und der Künstlerseelsorger im Erzbistum Berlin sowie Kunst- und Kulturbeauftragte Pater Georg Maria Roers SJ unter dem Titel „Das Cranach-Triegel-Retabel und die Frage nach zeitgenössischer Kunst im Kirchenraum“.

Dabei geht es vor allem darum, welche theologischen Argumente für moderne Kunst im sakralen Raum sprechen und ob man aktuell von einer neuen Wahrnehmung des Kirchenraums durch zeitgenössische Kunst sprechen kann.

Das Cranach-Triegel-Retabel

Das Cranach-Triegel-Retabel besteht aus den ursprünglichen, 1517 bis 1519 für den Westchor des Naumburger Domes geschaffenen Flügeltafeln von Lucas Cranach d. Ä. (um 1472-1553), einem der bedeutendsten und bekanntesten Künstler der Frühen Neuzeit, und einer 2022 ergänzten Mitteltafel, welche die ursprüngliche, 1541 im Zuge einer bilderfeindlichen Aktion zerstörte Tafel ersetzt. Mit dieser Aufgabe wurde der renommierte und durch seine illusionistische Feinmalerei bekannt gewordene Leipziger Maler Michael Triegel beauftragt.

Kunstwerk im Zentrum von Denkmal-Diskussion

Bereits kurz nach der Fertigstellung schlug das kombinierte Kunstwerk hohe Wellen in der öffentlichen Diskussion: Der Internationale Rat für Denkmalpflege (ICOMOS) forderte den umgehenden Abbau und setzte sich damit durch. Mit der Präsentation des Retabels kommt das Diözesanmuseum Paderborn seinem Anspruch als Kultureinrichtung des Erzbistums Paderborn nach, Ort des Dialogs zwischen Kunst und Kirche zu sein. Mit dem Studientag am 4. Juni greifen die Verantwortlichen im Liborianum das große Interesse an der Thematik auf.

Der Tag widmet sich der Frage nach zeitgenössischer Kunst im Kirchenraum. Welche theologischen Argumente sprechen für moderne Kunst im sakralen Raum? Kann man von einer neuen Wahrnehmung des Kirchenraums durch zeitgenössische Kunst sprechen? Diesen und weiteren Fragen wird am 4. Juni, angeregt durch das Marienretabel, nachgegangen.

Programm

  • 11:00 Uhr Begrüßung und Einstieg
  • 11:30 Uhr Impulsvortrag und Diskurs von und mit Dr. Christoph Stiegemann, Leiter des Kompetenzteams für das Welterbe Corvey, ehemaliger Direktor des Diözesanmuseums Paderborn
  • 12:00 Uhr Mittagessen
  • 13:15 Uhr Wahrnehmen, Betrachten und Entdecken des Naumburger Marienretabels mit Dr. Holger Kempkens, Direktor des Diözesanmuseums Paderborn
  • 14.30 Uhr Impulsvortrag und Diskurs von und mit Dr. Johann Hinrich Claussen, Kulturbeauftragter im Kulturbüro des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland
  • 15:00 Uhr Kaffeepause
  • 15:15 Uhr Impulsvortrag „Kunst als Antwort auf unsere spirituelle Suche. Über die unterschätzte pastorale Kraft der Kunst“ und Diskurs von und mit Pater Georg Maria Roers SJ
  • 15:45 Uhr Abschluss-Podium mit Dr. Christoph Stiegemann, Dr. Johann Hinrich Claussen und Pater Georg Maria Roers SJ
  • 16:15 Uhr Fazit und Ausblick

Hinweise

Die Teilnahmegebühr beträgt 30 Euro (für Studierende 20 Euro).

Anmeldeschluss: 24. Mai 2023

Eine Kooperationsveranstaltung mit dem Erzbischöflichen Diözesanmuseum Paderborn, in Trägerschaft des Bildungs- und Tagungshauses Liborianum.

Kontakt
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generalvikariat@erzbistum-paderborn.de
+49 (0)5251 125-0
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